Klimawahl Tirol
Klimawahl 2022 – Klimaschutz beginnt in den Gemeinden

Die Pressekonferenz zum Thema "Gemeinderatswahl is 'klimawahl" | Foto: Michael Steger
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TIROL/INNSBRUCK. "Fridays for Future", "Scientist for Future" und "Parents for Future" stellten heute ihr Forderungspapier für ein klimafittes Tirol zu den Gemeinderatswahlen 2022 vor. Sie fordern mehr Transparenz, BürgerInnenbeteiligung, sowie die Eindämmung und Anpassung in Hinblick auf die Klimakrise. 

Forderungspapier

Unter dem Motto "Gemeinderatswahl is #Klimawahl" wurde heute, im Rahmen einer Pressekonferenz, das Forderungspapier der Öffentlichkeit präsentiert. "Die nächsten sechs Jahre sind ausschlaggebend, doch haben wir das Gefühl, dass das den Gemeinderäten, unabhängig von Parteizugehörigkeit, nicht bewusst ist. Deshalb haben wir Forderungen erstellt, die jede Gemeinde in Hinblick auf eine bessere Zukunft umsetzen muss", sagt Paula Schickh von "Fridays for Future". 

Paula Schickh von "Fridays for Future" erklärt die Forderungen  | Foto: Michael Steger
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Die Forderung

Alle Gemeinden sollen einen klaren Plan zur Reduzierung der Treibhausgase erarbeiten. Die Gemeinden müssen außerdem ihre CO2 Bilanz öffentlich einsehbar darlegen. Alle Entscheidungen, die in die Kompetenz der Gemeinden fallen sollen auf ihre Klimaverträglichkeit überprüft werden.
Jede Gemeinde soll einen Umweltbeauftragten installieren. Grünflächen sollen ausgeweitet werden, Mobilität vielfältig und fair gestaltet werden. Außerdem muss in Zukunft klimagerecht gebaut und natürlich Gewässer geschützt werden.
In Hinblick auf die Transparenz fordert man unter anderem, dass die Stark- und Schwachstellen in den Gemeinden mittels Klimacheck erhoben und mittels Gemeindewebseite und im Gemeindeblatt veröffentlicht werden. Dadurch kann der letzte Punkt der Forderungen, die Partizipation der Bevölkerung ermöglicht werden. 

Christoph von Pohl von den "Partens for Future" will auch für seine eigenen Kinder eine Lebenswerte Zukunft. | Foto: Michael Steger
  • Christoph von Pohl von den "Partens for Future" will auch für seine eigenen Kinder eine Lebenswerte Zukunft.
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Gemeindeebene

"Die Gemeinderatswahlen sind eine gute Gelegenheit einiges zu bewegen. Als Eltern, die eine Lebenswerte Zukunft für ihre Kinder anstreben, haben wir einige mögliche Maßnamen für die Gemeinden ausgesucht. Man muss die Versiegelung der Böden stoppen, denn Bodenschutz ist auch Naturschutz. Lokale Einkaufsmöglichkeiten verringern die Notwendigkeit von langen Autofahrten und erhöhen die Lebensqualität im Dorf. Wir benötigen Raum- und Siedlungskonzepte, die eine weitere Zersiedelung der Ortschaften verringern, also eine Vision der Gemeinde der kurzen Wege. Immer mehr Straßen können nicht das Ziel sein. Neue Gebäude sollen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Außerdem sei mehr Engagement im Bereich der thermischen Sanierung von Gemeindegebäuden notwendig. Wir wollen die Gemeinden mehr in die Pflicht nehmen. Vieles wird schon getan, aber das reicht nicht. Wir fordern in jeder Gemeinde mehr Taten statt Worte – für unsere Kinder, Enkelkinder und alle zukünftigen Generationen", sagt Christoph von Pohl von den "Parents for Future".

Die Kundgebungstermine an denen wahlwerbende Gemeinderäte und Bürgermeister das Forderungspapier unterschreiben können.  | Foto: FFF Tirol
  • Die Kundgebungstermine an denen wahlwerbende Gemeinderäte und Bürgermeister das Forderungspapier unterschreiben können.
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Unterzeichnung

In den kommenden Wochen wird Fridays for Future Tirol Kundgebungen in allen Bezirken abhalten. "Zu denen können kandidierende Gemeinderäte und BürgermeisterInnen aber auch Einzelpersonen und Organisationen kommen und das Forderungspapier für ein klimafittes Tirol unterschreiben. Es braucht alle Akteure und Parteien, um den Klimawandel und dessen Folgen in Tirol einzudämmen," sagt Schickh.

Wolfgang Gurgiser von den "Scientists for Future" erklärt die Auswirkungen der Klimakrise im alpinen Raum | Foto: Michael Steger
  • Wolfgang Gurgiser von den "Scientists for Future" erklärt die Auswirkungen der Klimakrise im alpinen Raum
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Klimaauswirkungen in Tirol

Wie das Beispiel Innsbrucks zeigt, ist der Temperaturanstieg gerade in den Alpen noch stärker ausgeprägt als im globalen Durchschnitt und dies hat auch in den Tiroler Gemeinden bereits Auswirkungen. So werden beispielsweise in Sölden, der Gemeinde mit dem größten Gletscheranteil in ganz Österreich, nicht nur die Gletscherflächen stark zurück gehen. Auch die damit einhergehenden Naturgefahren führen jetzt schon zu instabilen Hängen. Starkniederschläge und die schnellere Schneeschmelze werden in Zukunft noch größere Teile der Infrastruktur gefährden.

Der Vergleich der Temperaturentwicklung global und in Innsbruck | Foto: FFF Tirol
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Starkwetterereignisse

Auch der Schutzwald, der fast ausschließlich aus Fichtenwäldern besteht, ist von den höheren Temperaturen bedroht. Ein Starkniederschlag in einen Steilhang hinein, hat dramatischere Folgen als im Flachland, weil viele Prozesse einen gravitativen Einfluss haben, also von der Schwerkraft verstärkt werden. Vor einer Mure kann ich nicht fliehen, sie ist eine Bedrohung für Leib und Seele", erklärt Wolfgang Gurgiser die Besonderheiten der Klimakrise im alpinen Raum.

Der Klimakonkret Plan hilft den Gemeinden bei der Umsetzung der Klimaziele.

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