„Kunst entsteht von selbst“

„Japanische Maske“ lautet der Titel dieses Werkes. Pöschl malt übrigens gerne große Bilder.
  • „Japanische Maske“ lautet der Titel dieses Werkes. Pöschl malt übrigens gerne große Bilder.
  • hochgeladen von Verena Kretzschmar

Christine Pöschl wohnt etwas abgeschieden von der Außenwelt in der Nähe von Ampass. Dort findet sie Raum und Zeit, um ihre Kunst zu erschaffen. Jetzt bietet sie einen Einblick in ihre Welt.

Wenn Christine Pöschl malt, tut sie das in ihrem Wohnzimmer. Sie legt den Boden mit Planen aus, mischt ihre Farben in Kübeln, zieht die Schuhe aus und legt die weiße Leinwand auf den Boden. Auf Staffeleien kann sie einfach nicht malen. Ganz wichtig ist auch die Musik. Je nach Gemütszustand muss die Musik die Künstlerin beruhigen oder auch aufwühlen.

„Werde mit Bildern beschenkt“
Beim Malen verfällt sie regelrecht in Trance. „Ich male so lange, bis es plötzlich nicht mehr geht“, erzählt Pöschl. Dann betrachtet sie das Werk. Manchmal weiß sie sofort, dass das Bild fertig ist, manchmal ist sie sich dessen nicht sicher und muss es erst mal beiseite legen. „Ich weiß vorher nicht, was dann auf dem Papier ist. Die Bilder entstehen aus mir heraus. Ich werde mit Bildern beschenkt. Manchmal denke ich mir auch: ‚Wow, habe ich das gemalt?‘“, erklärt Pöschl.

Talent in Volksschule entdeckt
Gemalt hat Pöschl, wie sie sagt, eigentlich schon immer. Ihre Volksschullehrer haben ihren Eltern schon geraten, Christine Pöschl auf eine Kunstakademie zu schicken. „Allerdings war ich sehr schüchtern. Deshalb glaubten meine Eltern wohl, dass sie es mir nicht antun können, mich in die Stadt zu schicken“, erzählt Pöschl. Stattdessen hat sie die Glasfachschule besucht. „Das war eigentlich spitze, da mir die dortigen LehrerInnen relativ freie Hand ließen“, so Pöschl weiter.

Grober Einschnitt im Leben
Aufgewachsen ist Pöschl im Unterinntal. Nach dem Abschluss der Glasfachschule kam 1973 ihr Sohn zur Welt. Pöschl heiratete bald darauf ihren Mann Rudi. „Mein Mann war sehr kunstinteressiert und hat mich immer extrem unterstützt. Er hat meine Bilder geliebt“, schwärmt Pöschl. Als ihr Mann vor knapp drei Jahren starb, war dies ein grober Einschnitt in ihrem Leben. „Ich dachte, dass ich jetzt nichts mehr malen kann, aber inzwischen weiß ich sehr wohl, dass das meine Passion ist.“ Zu Beginn malte Christine Pöschl viel Aquarell und Landschaftsbilder, dann ging sie über zu figuralen Bildern, die schon etwas abstrakter waren. Mittlerweile malt sie nur noch abstrakte Bilder. Früher verwendete sie dafür noch viele Farben, dann begann sie Farben bewusst wegzulassen.

Aus der Realität entfliehen
Malen ist für Pöschl ein inneres Bedürfnis: „Beim Malen steige ich in eine andere Welt. Ich möchte auch Betrachter meiner Bilder einladen, von der Realitätswelt abzulassen und sich auf andere Dimensionen einzulassen“, erklärt Pöschl. Gelegenheit dazu bietet die ART Innsbruck, wo einige ihrer Bilder ausgestellt werden.

Tipp! ART Innsbruck von 3. bis 6. Feber 2011

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