Kleine Überraschung

Mario Gerber wie erwartet, Überraschung bei Stellvertreterwahl

INNSBRUCK. Der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer hat die Vollversammlung abgehalten. Neuer Obmann ist Mario Gerber, es gab auch Überraschungen bei der Wahl, ein Einspruch in der Stimmgruppe 3 wird vom Land geprüft.

Neuer Obmann

Das Wahlsystem bei den TVB-Wahlen hat die Prognosen einfach gestaltet. Jeweils nur eine Wahlliste in den Stimmgruppen 1 und 2, zwei Listen standen in der Stimmgruppe 3 zur Auswahl. Zum Wahlablauf siehe auch die Kritik von Markus Koschuh in der aktuellen Folge von Koschuhs Kastl "Da fühlt man sich verarscht" in den BezirksBlättern Innsbruck. Somit ist Mario Gerber (Stimmgruppe 2) als neuer Obmann des TVB keine Überraschung. In der Stimmgruppe 3 standen sich die Listen Georg Giner und Lisa Peer gegenüber. Von 382 abgegebenen Stimmen, entfielen 211 auf Giner und 160 auf Peer.

Überraschung

Der neue Aufsichtsrat, mit den Bürgermeistern von Innsbruck und Mutters erweitert, wählte im Anschluss den Vorstand. Mario Gerber wurde einstimmig bestätigt, als eine Stellvertreterin von Gerber wurde Katharina Schnitzer-Zach (Zweite auf der Liste Gerber) einstimmig gewählt. Die zweite Stellvertreterfunktion wurde per Stichwahl entschieden: Lisa Peer bekam 11 Stimmen, Georg Giner 3. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wurde Thomas Pühringer (IKB), der Patricia Niederwieser folgt.

Einspruch

Gerhard Föger, Wahlleiter und Tourismusabteilungsleiter des Landes, teilt mit, dass eine Liste aus der Stimmgruppe 3 mit einem mehrseitigen Schreiben angefochten wurde. Das Land wird den Einspruch prüfen. Konsequenzen für die TVB-Wahl sind möglich.

Strategie

Geschäftsführerin Karin Seiler präsentierte die Strategie 2025 vom Unternehmen und stellte das neue Markenprofil vor: „Es war und ist ein besonders herausforderndes Jahr ohne Wintersaison, die Pandemie hat weite Teile Europas leider immer noch fest im Griff. Dennoch ist es uns gelungen, mittels spannender Initiativen und innovativen Projekten international aufzuzeigen und unsere alpin-urbane Lebensfreude dem Gast zu vermitteln.“ Die Verantwortlichen konnten im vergangenen Jahr gleich mit mehreren Events und Marktinitiativen punkten, vom exklusiven Konzert mit Star-DJ Richard Judge auf der Seegrube über die beliebten Promenadenkonzerte im Innenhof der Hofburg bis hin zum Nachhaltigkeitssymposium „Change Summit“ im Haus der Musik. Als Winter-Highlight wurde der Lichterpark LUMAGICA Innsbruck in seiner zweiten Auflage im Hofgarten zur Umsetzung gebracht. „Mit viel Kreativität und einer optimistischen Herangehensweise ist auch in Zeiten wie diesen so einiges umsetzbar, das Besucherinnen und Besucher begeistert und so dem Tourismus in der Region Innsbruck förderlich ist“, zog Seiler Bilanz.

„Strategie 2025“

In der Strategie 2025 setzt man sich das Ziel, die Begehrlichkeit rund um die Destination dermaßen zu steigern, dass Stadt und Region bis 2025 zur „must see region in the alps“ avancieren können. Allesamt große Ziele, die – so die Ausführungen der Verantwortlichen – auf einer in der Vergangenheit geschaffenen, soliden Basis fußen und die in ihrer Ambition die Tradition von Innsbruck Tourismus als innovationsfreudige Organisation fortführen werden. Die Innovationskraft soll in den nächsten Jahren in einigen Leuchtturmprojekten, wie dem Relaunch der Bergweihnacht Innsbruck, einem Flying Theatre oder einem Flying Fox auf der Bergisel Sprungschanze, realisiert werden. Im Laufe des vergangenen Jahres wurde das Markenprofil „Innsbruck“ in Zusammenarbeit mit der renommierten Marken- und Strategieentwicklungsagentur „Brand Logic“, der Stadt Innsbruck, dem Stadtmarketing Innsbruck und der Wirtschaftskammer Tirol überarbeitet. Als nachhaltiger Arbeitgeber soll Innsbruck Tourismus künftig branchenintern mit gutem Beispiel vorangehen. Erfolgreiche Kooperationen werden ebenso eine zentrale Rolle spielen, um die Region international zu vermarkten.

Abschied

Die Wahlen im Rahmen der Vollversammlung markierten zugleich auch den Abschied von Karl Gostner und Patricia Niederwieder, die aus persönlichen Gründen nicht vor Ort anwesend sein konnte. „Es ist euch zu verdanken, dass Innsbruck Tourismus auf finanziell solide Beine gestellt wurde und somit die Zeiten von Pandemie und Lockdown gut überstanden werden können“, erklärte Seiler in ihrer Laudatio. Der mit minutenlangem Applaus gewürdigte, scheidende Obmann Gostner erwiderte: „Danke Euch allen für spannende und aufregende Jahre, in denen wir Innsbruck Tourismus modernisieren und budgetär konsolidieren konnten. Nun stehen gänzlich neuartige Aufgaben an: Es gilt, die Region Innsbruck in eine Zeit zu führen, die viele Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich bringen wird. Ich bin überzeugt, dass Mario Gerber und sein Team dafür bestens gewappnet sind und wünsche allen Verantwortlichen alles Gute für die Zukunft!“

Hintergrund

Der Innsbruck Tourismus führte am 29.11. seine diesjährige Vollversammlung im Rahmen einer Präsenzveranstaltung in den Räumlichkeiten der CMI, Standort Messeforum, durch. Die Versammlung muss aus rechtlichen Gründen im Rahmen eines vorgegebenen Zeitkorridors abgehalten werden und die Organe des Tourismusverbandes müssen zum Zweck der Durchführung anstehender Aufsichtswahlen physisch zusammentreffen. Um allen Sicherheitsbestimmungen bestens Folge leisten zu können, hat Innsbruck Tourismus folgende Vorkehrungen getroffen: Die Vollversammlung fand unter 3G-Bedinungen statt. Die Einlasskontrolle in die Messehalle erfolgte aus diesem Grund per zweistufigem Verfahren (3G-Nachweiskontrolle sowie Kontaktdaten-Aufnahme). Es herrschte während der gesamten Versammlung FFP2-Maskenpflicht für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Medienvertreterinnen und Medienvertreter sowie Gäste. Um maximalen Abstand zu ermöglichen, wurde jeder zweite Sitz freigelassen, und zudem erfolgte eine Sitzplatzzuweisung. In den Räumlichkeiten der Messe wurden Desinfektionsspender und FFP2-Masken zur Verfügung gestellt.

Gratulation

„Ich gratuliere Mario Gerber zu diesem Wahlergebnis und wünsche ihm und dem gesamten Aufsichtsratsteam alles Gute und viel Erfolg in ihrer neuen Funktion. Mario Gerber ist die beste Wahl für diese herausfordernde Aufgabe. Er ist nicht nur ein international anerkannter Tourismus-Experte, sondern auch ein langjähriger, engagierter Ansprechpartner für die einheimischen Touristiker. Es freut mich auch ganz besonders, dass IKB-Vorstandsmitglied Thomas Pühringer zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt wurde. Gerbers Stellvertreterin Katharina Schnitzer-Zach und das dritte Vorstandsmitglied Lisa Peer bringen neue Perspektiven in das TVB-Team ein. Ich danke auch allen TVB-Mitgliedern, die Bereitschaft gezeigt haben, sich bei der Gestaltung des Tourismus in unserer Stadt mitzuwirken. Mein Dank gilt gleichzeitig auch an den scheidenden Obmann Karl Gostner und an die scheidenden Aufsichtsratsmitglieder, allen voran an die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Mag.a Patricia Niederwieser für die konstruktive Zusammenarbeit in den letzten sehr schwierigen Monaten“, würdigt Vizebgm. Johannes Anzengruber in einer Aussendung die scheidenden und neuen Spitzenfunktionäre des TVB-Innsbruck.

Herausforderungen

„Jetzt steht ein neues, innovatives Team an der Spitze des Tourismusverbandes. Dieses Team hat leider keinen leichten Start, denn die Corona-Pandemie hat den Städte- und Messetourismus schwer getroffen. Auch wir in Innsbruck stehen vor herausfordernden Aufgaben. Nur gemeinsam, Stadt und TVB, können wir diese Krise gut bewältigen, nur gemeinsam können wir den sehr schwierigen Weg aus der Krise gehen. Vor uns liegen große Aufgaben und spannende Projekte, wie zum Beispiel die Bergweihnacht, das Reisebussystem, die Hotelbetten-Ausrichtung und vieles mehr. Ich freue mich als Touristiker und für den Tourismus in unserer Stadt zuständiger Politiker auf das neue Team und auf eine gute Zusammenarbeit“, so Anzengruber abschließend.

Abschaffung

Exakt vor einem Jahr haben die Tiroler NEOS mittels Antrag die Abschaffung der Funktion von TVB-Obfrauen/Obmänner gefordert: „Warum es neben Aufsichtsrat und Geschäftsführung noch zusätzlich bezahlte Obleute braucht, konnte mir selbst in der Landtagsdebatte niemand erklären“, so NEOS-Klubchef Dominik Oberhofer: „Die Argumente der politischen Mitbewerber gegen diesen Antrag, wie etwa „Das war schon immer so und werden wir wegen dem Oberhofer jetzt nicht ändern“, waren dementsprechend auch nicht nachvollziehbar.“ Die gestrige Wahl von ÖVP-WKO-Multifunktionär Mario Gerber bestätigt die NEOS in ihrer Forderung: „Wenn jemand neben seiner Tätigkeit als Landtagsabgeordneter, Geschäftsführer mehrerer Hotels und einer Immobilien- und Beteiligungs GmbH, Obmannschaften bei Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund und einiger Aufsichtsratsposten noch Zeit findet – so ganz nebenbei – Obmann des größten Tourismusverbands Tirols zu werden, wird deutlich, dass mit diesem Amt ein relativ überschaubarer Arbeitsaufwand einhergeht“, analysiert Oberhofer: „Die Praxis des Mahrer‘schen Ämtersammeln hat damit auch in Tirol wieder einen neuen Höhepunkt erreicht. Denn die Verantwortung über das operative Geschäft liegt bei der Geschäftsführung und beim Aufsichtsrat. Die politische Einflussnahme auf Tourismusverbände hindert an transparenten Entscheidungen und hat auch in der Vergangenheit schon mehrfach zu großen Problemen geführt.“

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