Koschuhs Kastl 48
Da fühlt man sich verarscht

Markus Koschuh über die Wahlen vom TVB | Foto: Böhm
  • Markus Koschuh über die Wahlen vom TVB
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Wahl, bei der schon vorher klar ist, wer gewinnt. Sie denken jetzt an Nordkorea? Nein, NordTIROL genügt. Was würden Sie denken, wenn jemand bei einer Wahl gleich 100 Stimmzettel ausfüllt? Sicherlich so etwas wie „Betrug“. So etwas in diese Richtung, jedenfalls aber eine Mega-Verarsche gibt es in schöner Regelmäßigkeit zu sehen: bei Tourismusverbands-Wahlen – und so eben auch beim Tourismusverband „Innsbruck und seine Feriendörfer“.

Als Demokrat möchte man meinen, dass der Grundsatz gilt: one (wo)man, one vote. Haha. Selten so gelacht. Denn: Die Stimme des 4-Stern-Hoteliers zählt bis zu 100 Mal mehr als die Stimme der Nagelstudio-Chefin. Möglich macht das ein Wahlrecht, gestaffelt nach Umsatz. Also: nach Dicke des Geldbörsls. Wenige „Große“ genügen, um zu bestimmen, wohin die touristische Reise geht. Und große Hotels sowie Skigebiete brauchen Auslastung – also gieren die „Großen“ nach immer weiter, höher, schneller, anstatt den Tourismus endlich auf neue, tragfähigere Beine zu stellen.

Wie undemokratisch und dementsprechend vorhersehbar die Wahlen im Tourismusverband Innsbruck sind, zeigt auch diese Kolumne. Sie wurde am 29.11. um 10 Uhr fertiggestellt – die Wahl fand aber erst am Nachmittag statt. Und fast hätte ich dem neuen TVB-Innsbruck-Obmann und 4-Stern-Hotelier Mario Gerber gratuliert. Fast. Wenn es eine wirkliche Wahl gewesen wäre.

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