Mautstelle: Von der Wechselstube zum Servicepoint

SCHÖNBERG (kr). Rettungssanitäter, Krankenhäuser, Polizisten und viele andere müssen am ruhigsten Abend des Abends – dem 24. Dezember – im Einsatz sein. Kaum einer denkt aber im Zuge dieser Überlegungen daran, dass auch die Mautstellen am Heiligen Abend betrieben werden müssen. Sara Lamprecht aus Innsbruck und Karl Pfurtscheller aus Neustift sind zwei Mautner, die an diesem Tag bei der Mautstelle Schönberg im Einsatz sein werden. Doch auch bei der Arbeit im Mauthäuschen herrscht an diesem Tag im Jahr eine ganz besondere Stimmung.

Kekse und Schoko

Schon seit über 30 Jahren arbeitet Karl Pfurtscheller bei der Mautstelle, seit rund 15 Jahren ist er bei der Dienstaufsicht. Heuer muss er am 24. Dezember arbeiten: "An diesem Tag herrscht wirklich eine ganz besondere Stimmung. Manche Menschen schenken einem sogar Kekse oder Schokolade." Karl Pfurtscheller erinnert sich an einen Weihnachtsdienst vor vielen Jahren: "Da ist ein Vater mit seinen Kindern zur Mautstelle gekommen und sie haben für jeden Mautner ein Paket gehabt. Das freut einen dann natürlich ganz besonders!"
"Leute sind positiver"
Eine weitere Mautnerin der insgesamt 62 MitarbeiterInnen ist die Innsbruckerin Sara Lamprecht. Auch sie ist am Weihnachtstag im Einsatz: "Das macht mir überhaupt nichts aus. Man hat immer mit Leuten aller Art zu tun und an diesem Tag sind viele viel positiver eingestellt und freuen sich auf den Heiligen Abend."

3.000 Fahrzeuge, 26 Spuren

Die Mautner müssen dabei im Vergleich zu früher sehr viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Stefan Zangerle, Mautstellenleiter in Schönberg: "Die Mautstelle hat sich von einer Wechselstube zu einem regelrechten Service-Drive-in entwickelt. Man kann vom Auto aus beispielsweise Vignetten oder Jahresmautkarten kaufen oder auch Karten umschreiben lassen." Dabei wird auch großer Wert auf Automatisierung gelegt: Unter anderem durch die Videomaut oder die Asfinag-App wird eine schnelle Abfertigung gefördert. Auf 26 Spuren werden an der Mautstelle Schönberg zu Spitzenzeiten 3.000 Fahrzeuge pro Stunde in eine Fahrtrichtung abgefertigt.
Stefan Zangerle: "Am 24. Dezember sind erwartungsgemäß nicht sehr viele Menschen unterwegs. Ein größerer Ansturm wird am Tag vor oder nach Weihnachten erwartet, wenn die Menschen nach Hause oder zu ihrem Urlaubsort fahren, oder auch kurz vor oder nach Silvester."