Frauen aus allen Ländern
M.U.T. zu Frauentreffs gegen "Gewalt an Frauen"

Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich durch alle Schichten und Milieus zieht. | Foto: Lichtgut/Verena Ecker
4Bilder
  • Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich durch alle Schichten und Milieus zieht.
  • Foto: Lichtgut/Verena Ecker
  • hochgeladen von Anna Wieser

Frauentreff M.U.T. - das steht für Maßnahmen, Unterstützung und Transfer und will geschlechtsspezifische Gewalt, die oft als selbstverständlicher Teil des Alltags verstanden wird, erkennbar machen. Die Teilnehmerinnen werden dazu ermutigt, diese zu benennen und sich frühzeitig zur Wehr zu setzen. Das laufende Projekt wird noch bis Ende März 2022 aus Mitteln des Bundeskanzleramts gefördert, kofinanziert vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck.

INNSBRUCK.  Frauentreff für Frauen aus Somalia, Syrien, Afghanistan, Irak und vielen anderen Ländern: Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich durch alle Schichten und sozialen Milieus zieht. Frauen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte jedoch haben aus unterschiedlichen Gründen wie der Sprachbarriere einen erschwerten Zugang zu Informationen, Hilfs- oder Unterstützungsangeboten.

Projekt M.U.T.

Um diese lebenswichtigen Informationen weit transportieren zu können, arbeitet M.U.T. auf unterschiedlichen Ebenen. Es wurde ein Frauentreff mit kostenloser Kinderbetreuung ins Leben gerufen, der einmal wöchentlich in Innsbruck bzw. online stattfindet. Von zwei Mitarbeiterinnen der Bildungs- und Beratungseinrichtung "Frauen aus allen Ländern" wird das Projekt geleitet. Die Gestaltung der Treffen und die professionelle Kinderbetreuung spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die Frauen werden gestärkt, die zum wöchentlichen Frauentreff kommen. Themen sind auch der Umgang mit Geschlechterrollen. | Foto: Stadt Linz
  • Die Frauen werden gestärkt, die zum wöchentlichen Frauentreff kommen. Themen sind auch der Umgang mit Geschlechterrollen.
  • Foto: Stadt Linz
  • hochgeladen von Anna Wieser

Gewaltpräventions-Workshops

Die Projektmitarbeiterinnen besuchen bestehende Frauengruppen in unterschiedlichen Tiroler Regionen und halten dort Gewaltpräventations-Workshops ab. Im Projekt unterstützt werden die Mitarbeiterinnen von "Frauen aus allen Ländern" von sogenannten Multiplikatorinnen - insgesamt sieben Frauen aus:

M.U.T. steht für Maßnahmen, Unterstützung und Transfer - will Gewalt, die oft als selbstverständlicher Teil des Alltags verstanden wird, erkennbar machen. | Foto: Detailblick/Fotolia
  • M.U.T. steht für Maßnahmen, Unterstützung und Transfer - will Gewalt, die oft als selbstverständlicher Teil des Alltags verstanden wird, erkennbar machen.
  • Foto: Detailblick/Fotolia
  • hochgeladen von Anna Wieser
  • Afghanistan
  • Ägypten
  • Bosnien und Herzegowina
  • Nigeria
  • Somalia
  • Syrien.

Sie begleiten das Projekt mit viel Engagement und haben es in ihren Communities bekannt gemacht. Sie bilden das Herzstück des Projekts. In regelmäßig stattfindenden Austauschtreffen können die Mitarbeiterinnen Inhalte, Fragen und Anliegen mit den Multiplikatorinnen besprechen und gemeinsam das Konzept und die Inhalte für den Frauentreff gestalten. Mit ihrer Expertise, sowohl was die Lebenssituation von Frauen in ihren Herkunftsländern als auch das Leben als Migrantin in Österreich betrifft, bereichern die Multiplikatorinnen das Projekt maßgeblich und sind gleichzeitig Sprachrohr und Vermittlerin für die Frauen in ihrem Umfeld.

Stärkung der Teilnehmerinnen

Für die Projektmitarbeiterinnen ist es besonders wichtig, nicht ausschließlich über Gewalt zu sprechen. Vielmehr geht es um die Stärkung der einzelnen Teilnehmerinnen, die zum wöchentlichen Frauentreff kommen oder die Workshops besuchen. Neben den Hauptinhalten sind Themen zur Gewaltpräventation:

Frauen sind Opfer der Gewalt. M.U.T. hilft Frauen über Gewalt zu sprechen | Foto: KK/Stefanie Baldauf
  • Frauen sind Opfer der Gewalt. M.U.T. hilft Frauen über Gewalt zu sprechen
  • Foto: KK/Stefanie Baldauf
  • hochgeladen von Anna Wieser
  • Umgang mit Geschlechterrollen
  • "Nein-Sagen"
  • Sich-Abgrenzen
  • Arbeit zu Stress und existentiellen Krisen
  • Austausch über Möglichkeiten der Selbstfürsorge.

Das Gespräch auf Augenhöhe mit den Teilnehmerinnen, die als Expertinnen ihrer Lebenssituation gesehen werden, ist im gleichen Maße wichtig, wie die Vermittlung von Informationen.

181 Teilnehmerinnen

Insgesamt konnten 181 Teilnehmerinnen im Frauentreff und den Workshops erreicht werden. Um möglichst viele Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen, wurden regelmäßig anlassbezogen - im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen - mehrsprachige Posts über verschiedene Social-Media-Kanäle verbreitet.
"Ich komme sehr gerne zum Frauentreff, weil ich es wichtig finde, über Gewalt zu sprechen und zu lernen. Psychische Gewalt betrifft so viele Frauen, aber oft wird gar nicht bemerkt, dass was passiert, nicht normal ist, sondern Gewalt!" erzählt eine Teilnehmerin des Frauentreffs.

Plakate und Postkarten

Unter anderem sind Postkarten und Plakate entstanden, welche verschiedene Gewaltformen grafisch und in leichter Sprache erklärbar machen und so auch über das Projektende hinaus möglichst viele Menschen sensibilisieren sollen.
M.U.T. wird es noch viel erfordern, die Tendenzen zur Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen und Mädchen sichtbar zu machen und aufzulösen.

Abschlussveranstaltung

Fr., 25.03.2022, ab 15:00 Uhr
Stadtteil Wilten, Leopoldstraße 33a

  • Musikalische Umrahmung
  • Buffet 
  • Kinderbetreuung
  • Präsentation von im Projekt erarbeitete Inhalte

https://frauenausallenlaendern.org/
https://www.meinbezirk.at/tag/frauen-aus-allen-l%C3%A4ndern

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.