Neues Blasiusbuch: Verehrt am "heiligen Berg" in Völs

Weithin sichtbar wacht das Blasiuskirchlein über Völs. Unzählige Menschen pilgerten durch die Jahrhunderte auf den Berg hinauf, um dem hl. Blasius ihre Anliegen, Hoffnungen und Bitten anzuvertrauen. Votivtafeln sind Zeugen dieses Vertrauens und der oftmaligen Hilfe, die die Menschen durch seine Fürbitte erfahren haben. Daher war es kein Wunder, dass vor über 280 Jahren der Blasius-Messen-Bund gegründet wurde. Er ist bis heute eine Gebetsgemeinschaft, die sich in der Fürbitte des Heiligen verbunden und geborgen weiß.

Eine Idee am Anfang

Dies brache Pfarrer Christoph vor zwei Jahren auf die Idee, die Verehrung des Heiligen in Völs umfassend darzustellen. Ein Autorenteam trug Wissenswertes aus der Geschichte, Leben und Wirken des Heiligen, der Wallfahrt, der Heiligenverehrung, über den Blasius-Messen-Bund und über Blasiuskirchen in und um Tirol zusammen, sodass ein reich bebilderter Band von 224 Seiten entstand.

Entstehung des Messen-Bundes

Die Völser Christoph Mayr, Josef Frantz Fuchs, Peter Rangger, Norbert Rangger Urban Braunegger Mesner zu St. Blasing, samt der ganzen Nachbarschaft zu Völs“, sprachen beim Abt Martin Stickler vom Stift Wilten vor, um diesen Bund zu errichten. Der Abt bewilligte am 22. April 1734 die Errichtung des Sankt Blasi-Liebesbundes.
Die Wallfahrer drückten darin ihr großes Vertrauen in die kräftige Fürbitte und Hilfe des Heiligen Bischof Blasius aus. Bei allen „Halsübeln“ und bei allen Gefahren, die dem Vieh drohen konnten, bat man ihn um seine Hilfe. Hunderte von Votiven geben Zeugnis davon. Die Beter kamen aus der Umgebung, vom Oberland und Unterland, jenseits des Brenners und aus dem Schwaben- und Bayernland. Nicht nur „gemeine Leute“ traten diesem Liebesbund bei, sondern auch hochgestellte Persönlichkeiten, wie Margareth und Karl Ludwig, die ein Messkleid spendeten.“ Der Blasi-Liebesbund war der Ursprung des Blasius-Messen-Bundes.

Anliegen des Messen-Bundes

* Gesundheit der Seele und des Leibes
* Glück und Segen im täglichen Leben
* eine glückselige Sterbestunde (der Tod wird nicht aus dem Leben ausgeklammert)
* und um das Vertrauen auf das ewige Leben in Gottes Geborgenheit.

Wer tritt dem Bund bei?

Es sind eher die Frauen, denen dies ein Anliegen ist. Meist melden sie die ganze Familie an, um alle der Fürbitte des Heiligen Blasius anzuvertrauen. Die meisten Mitglieder kommen aus dem Raum Nordtirol, dann gibt es Mitglieder in Süd- und Osttirol, Vorarlberg, Salzburg, Niederösterreich und Deutschland. Derzeit führen wir in der Kartei rund 3500 Mitglieder. In Völs sind rund 1500 eingeschriebene Mitglieder. Das entfernteste Mitglied war ein Chinamissionar.

Blasiustag – ein Festtag in Völs

Bis heute wird das Blasiusfest (3. Februar) als Ortsfeiertag groß gefeiert und Menschen pilgern aus nah und fern auf den „heiligen Berg von Völs“, um Bitte und Dank Blasius zu Füßen zu legen.
Es bedarf einiger Mühe, „die Akropolis von Völs“ zu besteigen. Dies war im Winter manchmal schier unmöglich, wie in der Chronik des „Liebfrauenhofs Völs“ (1928 – 1957) zu lesen ist: „Am 3. Februar 1929 heißt es schon um 5 Uhr früh auf dem Blasienberg zu sein. Es ist Patroziniumsfest mit Hochamt und Aussetzung. Märchenhaft schön ist der tief verschneite Winterwald. - Aber diese morgendlichen Kirchgänge auf den stark vereisten, schmalen Weglein sind für die Schwestern mehr gefährlich als romantisch; wie oft rutscht der Fuß aus; wie oft ist's mehr ein Kriechen auf allen Vieren!“

Erstes Völser Blasiusbuch

Es gibt einige Kleinschriften und Faltblätter die in der Blasiuskirche aufliegen. Doch diese Ausgabe ist die erste Zusammenfassung über die Blasiusverehrung in Völs. Dieser lesenswerte Bildband wird am Sonntag, 25. Jänner 2015 – 11.00 Uhr,
Vereinshaus 1 / Dorfstraße 29 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Musikalische Umrahmung und das Pfarrcafé runden diese Präsentation ab.
Die Pfarre und das Autorenteam laden dazu recht herzlich ein!

Der Blasius-Messen-Bund lädt zudem herzlich ein, den Blasiustag am 3. Februar mitzufeiern. Festgottesdienste sind um 08.30 und 10.00 Uhr, um 14.00 Uhr ist die Festandacht. Prediger ist heuer Alterzbischof Dr. Alois Kothgasser. Das neue Buch kann vor der Kirche erworben werden.