Scheiterhaufen Familie

Scheiterhaufen: Das Theater Atlantis gastiert im Freien Theater in Innsbruck | Foto: Theater Atlantis
  • Scheiterhaufen: Das Theater Atlantis gastiert im Freien Theater in Innsbruck
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Nichts wird derzeit ähnlich glorifiziert wie die Familie. Vielleicht auch deshalb, weil die Erwartungen und Sehnsüchte, die daran geknüpft werden, nicht immer realitätstauglich sind. Zuweilen können Familienkonstrukte auch die wahre Hölle auf Erden sein, wie uns dies August Strindberg schon in seinem vor über hundert Jahren erschienenen Kammerspiel „Der Scheiterhaufen“ (das zuweilen auch unter dem Originaltitel „Der Pelikan“ gespielt wird) überaus drastisch vor Augen führt.

Klaus Rohrmoser hat dieses beklemmende Stück über eine vollkommen selbstsüchtige und geradezu erschreckend empathielose Mutter, ihre zwei im Opferstatus verharrenden erwachsenen Kinder und einen Schwiegersohn, der es mit ihr als Einziger in Sachen Skrupellosigkeit aufnehmen kann, bereits letzten Winter für die freie Haller Theatergruppe Atlantis in Szene gesetzt.

Nun gastiert die überaus gelungene Produktion erstmals in Innsbruck. Zugegeben: Nach all der einlullenden Weihnachtsromantik der letzten Wochen nimmt sich das Stück wie ein knallharter Weckruf aus. Und die Art und Weise, wie Tochter und Sohn sich ihrem Schicksal einfach zu ergeben scheinen, ist nicht immer leicht auszuhalten. Trotzdem ist auch das häufig Realität. Und dank der erstklassigen Besetzung – neben Theater Atlantis-Gründerin Amarilla Ferenczy als Tochter noch Helmuth A. Häusler als ihr Mann, Susanne Schartner als Mutter, Lucas Zolgar als Bruder und Monika Schmatzberger als Dienerin – ist man von der ersten Sekunde an wie gebannt von diesem scheinbar ausweglosen Spiel.

Zu sehen im Freien Theater Innsbruck am Freitag, Samstag und Sonntag, jeweils um 20 Uhr.

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