Erinnerung an einen Märtyrer
Segnung des „Dr.-Carl-Lampert-Platzes

- „Gemeinsam erinnern“ – Priester, Diakone und Gäste würdigten Carl Lamperts mutiges Wirken bei der feierlichen Segnung
- Foto: Cincelli/dibk.at
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Ein besonderer Höhepunkt des Gedenkens an die kirchlichen Märtyrer der NS-Zeit war die Segnung des neuen „Dr.-Carl-Lampert-Platzes“ vor der Pfarrkirche Mariahilf. Seit 2013 feiert die Pfarre auf Initiative des damaligen Bischofs Manfred Scheuer jedes Jahr im November einen Gottesdienst zu Ehren des Märtyrers Carl Lampert. Dabei wird stets ein anderer Geistlicher eingeladen, die Messe mit der Gemeinde zu feiern.
INNSBRUCK. Michael Max, Rektor der Anima in Rom, erinnerte in seiner Ansprache daran, dass Carl Lampert vier Jahre lang von seiner Wohnung im Benefiziatenhaus auf diesen Platz blickte. Unter den Anwesenden waren unter anderem Priester und Diakone aus Mariahilf und umliegenden Pfarren, Priesterseminaristen mit Spiritual Br. Erich Geir OFMCap, Vizebürgermeister Georg Willi, Elisabeth Heidinger vom Carl Lampert Forum sowie Rainer Kirchmair aus der Diözesanleitung. Max zeigte sich bewegt, den Platz nun segnen zu dürfen: „Es ist ein schönes Zeichen, diesen Ort Gottes Schutz und dem Andenken eines so großen Mannes anzuvertrauen.“ In seiner Predigt lud er dazu ein, den Platz bewusst aufzusuchen: „Hier können Menschen im Zeichen Carl Lamperts miteinander ins Gespräch kommen.“ Er zitierte den Seligen: „Es reicht, ein Mensch zu sein. Dass Menschen Menschen bleiben können.“ Mit Blick auf die damaligen NS-Machthaber ergänzte er: „Erlöst zu sein von dem Drang, Gott spielen zu müssen – wie all diese Gauleiter und andere.“

- „Worte des Gedenkens“ – Michael Max, Rektor der Anima in Rom, spricht über die Bedeutung des Seligen Carl Lampert.
- Foto: Cincelli/dibk.at
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Lampert-Gedenken in Mariahilf
Noch bis Ende November bleibt Carl Lampert ein Schwerpunkt der Pfarre Mariahilf. Interessierte können Führungen durch die Ausstellung „Carl Lampert – Leben und Zeugnis“ mit Elisabeth Arroyabe buchen.
Das Leben Carl Lamperts
Carl Lampert wurde 1894 in Göfis, Vorarlberg, geboren und begann seine Laufbahn als Kaplan in Dornbirn-Markt. 1930 führte ihn sein Weg nach Rom, wo er Kirchenrecht studierte. 1935 kehrte er auf Einladung von Bischof Sigismund Waitz nach Innsbruck zurück, um das kirchliche Gericht der noch jungen Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch aufzubauen. Bis zu seiner Ernennung zum Provikar im Jahr 1939 lebte und wirkte Lampert im Benefiziatenhaus der Pfarre Mariahilf. Lampert widersetzte sich den kirchenfeindlichen Maßnahmen von NS-Gauleiter Franz Hofer und setzte sich für den ermordeten Pfarrer Otto Neururer ein. Dafür begann 1940 sein Leidensweg: Er wurde in die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen deportiert und später nach Stettin versetzt. Dort wurde er 1941 von einem Gestapo-Spitzel denunziert. Nach jahrelanger Haft und Folter wurde Carl Lampert am 13. November 1944 in Halle gemeinsam mit zwei weiteren Geistlichen hingerichtet.

- „Einblicke in das Leben eines Märtyrers“ – Die Ausstellung „Carl Lampert – Leben und Zeugnis“ beleuchtet sein Wirken und Leiden.
- Foto: Cincelli/dibk.at
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Als ranghöchster katholischer Geistlicher Österreichs, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde, wurde Lampert am 13. November 2011 von Kurienkardinal Angelo Amato in Dornbirn seliggesprochen. Seither steht er auch in der Diözese Feldkirch im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen.
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