Erhöhung Zuverdienstgrenze
So viel arbeiten Innsbrucks Studierende

Über die Hälfte der Studierenden arbeitet neben dem Studium zumindest geringfügig | Foto: Universität Innsbruck
  • Über die Hälfte der Studierenden arbeitet neben dem Studium zumindest geringfügig
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Arbeiten neben dem Studium: für die meisten Studierenden ist ganz normal. 

INNSBRUCK. Die Studienjahre werden oft als Lotterjahre bezeichnet, was von Prüfungen geplagten und stundenlang in der Bibliothek sitzenden und Seminararbeit schreibenden Studierenden oft nicht verstanden wird. Studieren ohne nebenher zu arbeiten – auch das können sich viele nicht vorstellen. Bisher mussten junge Studierende allerdings darauf acht geben, dass ihr jährlicher Verdienst die 10.000er-Grenze nicht übersteigt, weil sie sonst den Anspruch auf Familienbeihilfe verlören. Das hat sich nun geändert: Der Ministerrat hat vor kurzem beschlossen auf Vorschlag von Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) , die Zuverdienstgrenze für Studierende auf von 10.000 auf 15.000 Euro pro Jahr anzuheben. Das bedeutet, dass Studierende neben ihrem Studium mehr arbeiten dürfen, ohne die Familienbeihilfe zu verlieren. Die Jugendsprecherin der Tiroler Volkspartei in Landtag, JVP-LO Sophia Kircher, zeigt sich über die Erhöhung der Zuverdienstgrenze erfreut: „So können sich die Studierenden etwas mehr dazu verdienen, um sich das Leben besser leisten zu können. Gleichzeitig sammeln sie Erfahrungen in der Arbeitswelt, die ihre Jobchancen erhöhen. Heutzutage ist die Berufspraxis ein essenzielles Auswahlkriterium bei Bewerbungen. Aber auch Innsbruck als Universitätsstadt profitiere von dieser Maßnahme. „Wenn die Studierenden mehr verdienen können, wird auch automatisch im Umfeld der UNI mehr konsumiert“, so Kircher, die sich bereits seit ihrer Zeit in der ÖH-Innsbruck für diese Erhöhung eingesetzt hat. Auch die Koalitionspartnerin Die Grünen zeigen sich erfreut. „Es war schon längst überfällig und ich bin froh, dass wir die Erhöhung der Zuverdienstgrenze für Studierende erfolgreich verhandeln konnten. Das betrifft rund 65 Prozent der Studierenden, die neben dem Studium arbeiten müssen, um sich das Leben zu finanzieren“, erläutert Barbara Neßler, Familiensprecherin der Grünen, die sich für eine Erhöhung der Zuverdienstgrenze eingesetzt hat. 
Die Zuverdienstgrenze zur Familienbeihilfe wird ab dem Kalenderjahr 2020, also rückwirkend mit 1. Jänner, von 10.000 Euro auf 15.000 Euro erhöht. Damit ist es vielen Studierenden zukünftig möglich, um 50 Prozent mehr dazuzuverdienen, ohne eine Rückzahlung der Familienbeihilfe befürchten zu müssen. Das betrifft Studierende unter 24 Jahren, denn ab 24 verliert man das Recht auf Familienbeihilfe ohnehin.

So viel arbeiten Studierende in Innsbruck neben ihrem Studium

Österreichweit arbeiten 65 % der Studierenden neben ihrem Studium, im Durchschnitt 20,5 Stunden in der Woche. An der Universität Innsbruck sind 63 % erwerbstätig, 27% befinden sich dabei zwischen 0-10 Wochenstunden, 18% bei 10 - 20 Stunden in der Woche und 11 % bei 20 - 35 Stunden, 6 % arbeiten sogar über 35 Stunden. In der KPH Stein sind es knapp mehr, die noch arbeiten (64 %), insgesamt wird dort allerdings weniger nebenher gearbeitet, 44 % befinden sich im Bereich zwischen 0 - 10 Wochenstunden. An der PH Tirol arbeiten insgesamt 61 % der Studierenden, am MCI sind es 58 Prozent (wobei ganze 13 % über 35 Stunden in der Woche arbeiten) und an der Medizinischen Uni sind dann erstmals weniger als die Hälfte der Studierenden, die neben ihrem Medizinstudium noch arbeiten gehen, aber immerhin 46 Prozent, auch hier die meisten (24 %) unter 11 Stunden die Woche. Ob die Erhöhung der Zuverdienstgrenze an den Zahlen was ändern wird, wird sich noch zeigen.

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