Zweite Chance
Stadtbibliothek setzt aufs gebrauchte Stoffsackerl

Die Stadtbibliothek möchte Stoffsackerln ein zweites Leben einhauchen. (vorne, v.l.n.r.): Bibliotheksleiterin Christina Krenmayr, Stadträtin Uschi Schwarzl und Abteilungsleiterin Birgit Neu  (MA V – Gesellschaft, Kultur, Gesundheit und Sport); (hinten, v.l.n.r.): Eva Steinlechner (Projektleitung Wäscherei Libelle), Elisabeth Ennemoser (Stadtbibliothek Innsbruck) und Kerstin Egger (Geschäftsführung Volkshilfe Tirol) | Foto: IKM/Dullnigg
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  • Die Stadtbibliothek möchte Stoffsackerln ein zweites Leben einhauchen. (vorne, v.l.n.r.): Bibliotheksleiterin Christina Krenmayr, Stadträtin Uschi Schwarzl und Abteilungsleiterin Birgit Neu (MA V – Gesellschaft, Kultur, Gesundheit und Sport); (hinten, v.l.n.r.): Eva Steinlechner (Projektleitung Wäscherei Libelle), Elisabeth Ennemoser (Stadtbibliothek Innsbruck) und Kerstin Egger (Geschäftsführung Volkshilfe Tirol)
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Die Stadtbibliothek setzt in Zusammenarbeit mit der Wäscherei Libelle auf ein nachhaltiges Kooperationsprojekt. Stoffsackerl werden gesammelt, gewaschen, gebügelt und an jene Bibliotheksbesucher vergeben die ihres vergessen haben. Von der Re-Use Aktion sollen sowohl die Umwelt als auch Bibliotheksgäste profitieren.

INNSBRUCK. Wer kennt es nicht? Zuhause sammeln sich die Stoffsackerl in irgendeiner Schublade, während man genau dann, wenn man eines benötigt keines zur Hand hat. Die Stadtbibliothek hat dieses Problem jetzt aufgegriffen und in Zusammenarbeit mit der Wäscherei Libelle, werden zuvor gesammelte Stofftaschen, gewaschen gebügelt und an Besucher vergeben die eines benötigen. 

Hintergrund

Die Stadtbibliothek hat bisher 2.300 Fair-Trade Stofftaschen angekauft und an Besucher vergeben. Nachdem der Vorrat langsam zu Ende geht, suchte das Team nach einer nachhaltigen Alternative.  „Statt der Neuproduktion von gebrandeten Taschen starten wir eine Sammelaktion. Unsere Besucherinnen und Besucher bringen Stoffsackerl von zuhause mit. Diese werden gewaschen und wieder ausgegeben“, erklärt Bibliotheksleiterin, Christina Krenmayr und führt weiter aus: „Die Stofftasche in ‚zweiter Generation’ ist kostenlos. Zudem ist die Vorgehensweise für die Stadtbibliothek kostengünstiger, als der Neuerwerb.“ Lange galten Stofftaschen als ökologische Alternative zu Einwegtaschen. Tatsächlich hat eine Studie des britischen Umweltministeriums aber gezeigt, dass die ressourcenintensive Produktion von Stoffsackerln dazu führen, dass die Umweltbilanz eines solchen erst, dann besser ist, wenn das Sackerl 131 mal öfter verwendet wird, als die Variante aus Plastik. 

Wer kennt sie nicht? Die Schublade voll mit Stoffsackerln.  | Foto: Michael Steger
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Ein gemeinsames Zeichen

Um diese Lebens- und Nutzungsdauer zu erreichen, hat die Stadtbibliothek mit der Wäscherei Libelle einen Kooperationspartner, der die Sackerl wäscht und bügelt. Die Wäscherei Libelle ist ein sozialökonomischer Betrieb der Volkshilfe Tirol, der sowohl von Stadt und Land als auch vom AMS gefördert wird. Langzeitarbeitssuchende Frauen finden im Projekt einen befristeten Arbeitsplatz mit Unterstützungsangeboten, wie fachliche Qualifizierung, individuelle Sozialbetreuung und Bewerbungstraining. „Das Ziel des Sozialprojekts Wäscherei Libelle ist es, betroffenen Frauen möglichst bald wieder eine Chance auf eine langfristige Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt zu geben und somit ein selbst bestimmtes Leben zu ermöglichen“, betont Landesgeschäftsführerin Kerstin Egger.

Nachhaltige Werbung passt ins Konzept

Auch bei der Bewerbung der Aktion setzt man auf Nachhaltigkeit. Statt einer gewöhnlichen Flyerwerbung wird mittels eines zum einen nützlichen und zum andern wieder verwendbaren Lesezeichens auf die Aktion aufmerksam gemacht.  Und so funktionierts: 

  1. Stoffsackerl  in der Stadtbibliothek (Amraser Straße 2) oder in der Libelle (Doktor-Franz-Werner-Straße 34) abgeben.

  2. Libelle wäscht die Sackerln und bringt sie in die Bibliothek zurück.
  3. Wer kein Sackerl dabei hat, bekommt eines „FAIRschenkt“. 

Mit den gebrauchten Stoffsackerln folgt die Stadtbibliothek nun auf einer weiteren Ebene. Schon bisher verzichtete die Bibliothek darauf die Bücher in Plastikfolie einzubinden. Außerdem gibt es in der Stadtbibliothek nur Mehrweg- und Glasbecher, umweltfreundliche Drucksorten und ruft dazu auf mit Öffis oder dem Fahrrad anzureisen. Sie ist damit auch als Green Event Location zertifiziert. 

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