Tirol beteiligt sich an Strahlenschutzübung

Wollen für den Ernstfall eines nuklearen Zwischenfalls gerüstet sein: Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler (Mitte), der Vorstand der Abt. Zivil- und Katastrophenschutz Herbert Walter (li.) und Stefan Thaler von der Landeswarnzentrale. | Foto: Land  Tirol
  • Wollen für den Ernstfall eines nuklearen Zwischenfalls gerüstet sein: Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler (Mitte), der Vorstand der Abt. Zivil- und Katastrophenschutz Herbert Walter (li.) und Stefan Thaler von der Landeswarnzentrale.
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14 Kernkraftwerke innerhalb von 200km

Im Umkreis von 200 Kilometern befinden sich 14 Kernkraftwerke mit insgesamt 26 Kernreaktoren. Die Kernkraftwerke Isar und Gundremmingen in Deutschland sowie Beznau und Leibstadt in der Schweiz liegen dabei am nächsten zu Tirol.
Daher sind auch 30 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl und fünf Jahre nach Fukushima auch in Tirol Auswirkungen eines Reaktorunfalls möglich.

Tirol nimmt an der Strahlenschutzübung teil

„Radiologische Notfälle sind zwar selten, sie sind aber nicht auszuschließen. Deshalb ist es selbstverständlich, dass sich Tirol an der Strahlenschutzübung des Bundes beteiligt und sich so bestmöglich auf einen allfälligen Ernstfall vorbereitet“, so Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler. Die Strahlenübung findet am 16. und 17. März statt.

Erarbeitung und Überprüfung bestehender Notfallpläne

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit internationaler Beteiligung beurteilt die Auswirkungen eines fiktiven Reaktorunfalls in Slowenien. Auf dieser Grundlage werden neue Maßnahmen erarbeitet. Bereits bestehende Alarm- und Einsatzpläne werden überprüft und und Melde- und Alarmierungswege getestet. Allerdings erfolgen diese Maßnahmen intern ohne die Bevölkerung einzubinden.

Flächendeckendes Frühwarnsystem

In Österreich gibt es ein flächendeckendes Strahlenfrühwarnsystem. Es gibt 336 Messstationen, 43 davon in Tirol. Zusätzlich bestehen internationale Abkommen. Diese gewährleisten eine frühzeitige Information über eine herannahende Gefahr. „Die Warnung der Bevölkerung erfolgt vor dem Eintreffen der radioaktiven Luftmassen“, erklärt Stefan Thaler von der Landeswarnzentrale.

Schutzmaßnahmen im Ernstfall

Notwendige Schutzmaßnahmen werden zunächst über Rundfunk und Fernsehen verbreitet. Bei schweren Unfällen in grenznahen Kernkraftwerken erfolgt auch der Alarm über das Sirenensystem. Dies betrifft in erster Linie jene Unfälle, die Sofortmaßnahmen notwendig machen. Diese Maßnahmen können der Aufenthalt in Gebäuden oder die Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten für Kinder, Jugendliche und Schwangere umfassen. Gebäude bieten einen guten Schutz vor radioaktiver Strahlung. Untere Geschosse bieten dabei einen besseren Schutz.

Rechtzeitige Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten

Wichtig ist die rechtzeitige Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten für Personen bis zu 40 Jahren. Diese werden nur auf die Empfehlung von Behörden verteilt. Die Einnahme soll Schilddrüsenkrebs vorbeugen. Im Falle eines Störfalles haben Apotheken Kaliumjodid-Tabletten auf Vorrat. Die Vergabe erfolgt kostenlos.

Grundsätzlich zu empfehlen ist eine entsprechende Haushaltsbevorratung mit haltbaren Nahrungsmitteln, Getränken sowie Batterien, Medikamenten wie den Kaliumjodid-Tabletten und Hygieneartikeln.

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