Bilanz
Über 78.000 mal zu schnell unterwegs

Kooperationsprojekt Geschwindigkeitsüberwachung auf Gemeindestraßen zieht Bilanz | Foto: Krabichler
  • Kooperationsprojekt Geschwindigkeitsüberwachung auf Gemeindestraßen zieht Bilanz
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INNSBRUCK. Am 2. Mai 2017 startet ein gemeinsames Projekt der Landespolizeidirektion Tirol und der Stadt Innsbruck in Sachen Verkehrssicherheit. Zwei Bedienstete des Stadtmagistrates Innsbruck und ein mit einem Geschwindigkeitsmessgerät ausgestattetes Fahrzeug wurden an die LPD Tirol zugewiesen. Die beiden Mitarbeiter, vereidigt als Straßenaufsichtsorgane, verrichten ihren Dienst bei der Landesverkehrsabteilung des LPD Tirol und fahren von dort aus die vorgegebenen Einsatzorte an.  Besonders berücksichtigt werden dabei:
Nahbereiche von Schulen und Kindergärten, Altenwohnheimen, Schutzwegen, Haltestellen sowie der Nahbereich Krankenhaus. Außerdem 30 km/h-Zonen und 50 km/h-Bereiche sowie Bürgeranliegen mit Beschwerden in Bezug auf zu hohe Fahrgeschwindigkeiten

Bilanz

Die Bilanz für 2019 brachte folgende Ergebnisse: 323.656 gemessenen Fahrzeuge und 21.136 festgestellten Übertretungen (Übertretungshäufigkeit 6,5 Prozent). Von den zu schnellen Verkehrsteilnehmern überschritten rund 67% die Geschwindigkeit um bis zu 10 km/h und 31% um bis zu 20 km/h. 5 Übertretungen lagen über 50 km/h Überschreitung. Mehr als 92% der Übertretungen betrafen Fahrzeuge mit inländischem Kennzeichen.

Hotspots

Insgesamt wurden 67 verschiedene Straßenzüge/Messorte angefahren, etliche davon aufgrund konkreter Anliegen von Bürgern. In einigen Fällen bestätigten sich die Beschwerden, weshalb die Einsätze weiter fortgesetzt wurden, um das Geschwindigkeitsniveau zu senken. An anderen Orten wiederum ließen sich die von den Anrainern gewonnenen Eindrücke durch die objektiven Messungen nicht bestätigen. Die stärksten Überschreitungen wurden in der Josef Wilberger Straße (18% Übertretungshäufigkeit), am Schusterbergweg (17% ÜH), der Siebererstraße (15% ÜH), Lanser Straße (12%), Tschiggfreystraße (12%), Luigenstraße (10% ÜH) und die Angergasse (10%) gemessen.

Steigerung der Delikte

Zusätzlich wurden von der Polizei im Rahmen von mobilen und stationären Radar- bzw Laser-messungen im Stadtgebiet von Innsbruck 57.328 Geschwindigkeitsdelikte geahndet (20.733 aus mobilen Einsätzen und 36.595 mit stationären Anlagen „Radarboxen“). Insgesamt gab es in der Stadt Innsbruck 2019 78.464 Geschwindigkeitsdelikte (2018: 76.247)

Statements

„Das Kooperationsprojekt läuft nun seit mehr als zwei Jahren und hat sich bisher ausgezeichnet bewährt. Innsbrucks Straßen sollen sicherer werden für die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen, das ist eines unserer erklärten Ziele“, sagt Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl. Die Stadt Innsbruck hat dafür zahlreiche Maßnahmen getroffen und andere in Vorbereitung, zu denen auch die Temporeduktion vor allem im Umfeld von Kinderbildungs- und – betreuungseinrichtungen gehört. „Weniger Geschwindigkeit bedeutet deutlich weniger Bremsweg und deutlich mehr Sicherheit besonders für Kinder und alte Menschen.“ Wer Innsbrucks Straßen mit dem Auto unsicher mache, solle immer darauf gefasst sein müssen, dafür auch zu bezahlen – auch dafür dienen die mobilen Streifen. „Gleichzeitig führt die LPD Tirol mit den Beamten der Landesverkehrsabteilung und des Stadtpolizeikommandos Innsbruck weiterhin vorrangig mobile Radar- und Lasermessungen auf den Landesstraßen B und L durch und betreibt zusätzlich die stationären Radaranlagen. Insgesamt ergibt sich so ein sehr guter Kontrolldruck in Bezug auf die Einhaltung der Geschwindigkeitslimits und damit auch ein Mehr an Verkehrssicherheit“, betonen der Leiter der LVA, Oberst Markus Widmann, und der Verkehrsreferent des SPK Innsbruck, Oberst Reinhard Moser.

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