Von bösen Kritikern und noblen Vampiren (von Christine Frey)
TLT-Ensemblemitglied Jan Schreiber präsentiert sich im K2 als souveräner Lebenserzähler.
So ganz hat sich das K2, die kleine neue Spielstätte neben den Kammerspielen, bislang leider noch nicht etablieren können. Doch mit dieser Spezialserie, bei sich nunmehr in unregelmäßigen Abständen Mitglieder des Schauspielensembles mit eigenen Projekten präsentieren, sollte es jetzt doch gelingen. Denn was Jan Schreiber da letzten Mittwoch seinem Publikum bot, das war Schauspiel, wie man es liebt. Fesselnd, kurzweilig, überraschend bis zur letzten Minute. Das lag natürlich nicht zuletzt am furios hinterfotzigen Text, den Schreiber geradezu genüsslich zelebrierte. Wann hat man als Schauspieler schon die Gelegenheit, sich auf einer Bühne als Kritikerkotzbrocken der Sonderklasse zu gerieren? Mit “St. Nicholas“ hat Conor McPherson, der wohl bekannteste zeitgenössische Dramatiker Irlands, dieser wenig geliebten Zunft tatsächlich ein großartig absurdes Denkmal gesetzt. Immerhin lässt er besagte Figur, die auch privat wenig Menschen erwärmendes zu bieten hat, im Laufe des Stückes sogar zum Dienstleister einer Vampirclique werden. Am 26. Feber wird Jan Schreiber diesen Antipathieträger übrigens noch mal zum Besten geben.
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