Umwelt
Wasserwacht reinigt gemeinsam mit Flüchtlingen Flussufer

Karl-Heinz Langhofer (zweiter v. r.) mit Kajeelan, Ashraful und Sutheekar | Foto: Isser
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  • Karl-Heinz Langhofer (zweiter v. r.) mit Kajeelan, Ashraful und Sutheekar
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Tag für Tag wird achtlos Müll liegen gelassen oder irgendwohin weggeworfen. Irgendwer wird es schon wegräumen. Einer, der die Ufer der Sill und des Inns sauber hält ist Karl-Heinz Langhofer von der Tiroler Wasserwacht. Der fast 77-Jährige sammelt den Müll ein und bringt ihn dann zum Recyclinghof in die Rossau. Dafür bekam er von der Stadt Innsbruck den Preis für Umweltschutz, den „Umweltpreis“. Er arbeitet nicht alleine. An seiner Seite sind drei Flüchtlinge. Seit 20 Jahren arbeitet er mit Flüchtlingen wöchentlich zusammen, zur Flur- oder Uferreinigung. Es ist eine der wenigen Arbeiten, die Flüchtlinge machen dürfen, denn solange sie keinen positiven Asylbescheid haben, sind ihnen die meisten Arbeiten verboten, egal welche Ausbildung sie vor ihrer Flucht absolviert haben. Für ihre Arbeit bekommen sie von der Stadt drei Euro in der Stunde. Karl-Heinz Langhofer findet das sehr wenig, seiner Meinung nach „gehört Arbeit auch entsprechend bezahlt“, deswegen bessert er den Flüchtlingslohn aus eigener Tasche etwas auf. Dass Innenminister Kickl den Lohn auf 1,5 Euro pro Stunde reduzieren will, ist ihm, aus menschlicher Sicht, unverständlich.

Langhofer zeigt Einsatz

„Die Zusammenarbeit klappt gut“, erzählt er. „Natürlich gibt es manche, da klappt es nicht so gut, aber mit den allermeisten funktioniert das sehr gut, mit denen arbeite ich dann auch jahrelang gerne zusammen.“ Auf die Frage, wie viele der Flüchtlinge, mit denen er arbeitet, in Österreich bleiben dürfen, sagt der 76-Jährige: „Nicht sehr viele – seit das von Wien aus geregelt wird, fast keiner mehr. Einer, der schon zehn Jahre da war, sollte abgeschoben werden, aber es war klar, dass er wegen seiner Religion in seinem Land verfolgt werden würde. Da hab ich mich selbst an die damalige Bürgermeisterin gewendet, und er durfte zum Glück bleiben. Nun hat er Frau und Kinder und er ist sehr gut integriert. Wir haben immer noch Kontakt.“ Karl-Heinz Langhofer wird jedenfalls weiterarbeiten. „Der liebe Gott hat mir gesagt, ich muss arbeiten, bis ich nicht mehr kann.“, schmunzelt er. So hält er, zusammen mit den Geflüchteten, die Ufer unserer Flüsse sauber.

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