Wird die Blutbuche nun totgebaut?

Seit geschätzten 120 Jahren steht die Blutbuche in Saggen.
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  • hochgeladen von Doris Unterrainer

Bisher wollen 350 verärgerte BürgerInnen mit einer Petition die Blutbuche in der Gänsbacherstraße retten.

Erst 2007 wurde die imposante Blutbuche in der Gänsbacherstraße aufgrund ihrer außerordentlichen Vitalität zum Naturdenkmal ernannt. Der Baum weist eine stolze Höhe von 20 Metern und einen Stammdurchmesser von 1,5 Metern auf. Nun soll das Grundstück unter der mächtigen Baumkrone genutzt werden, um ein 3-stöckiges Wohnhaus zu bauen.

Gutachten stimmen nicht überein
Für das Wohnprojekt wurde vom Architekten eine naturschutzrechtliche Ausnahmebewilligung eingeholt, die den Anbau bis auf vier Meter bewilligt, da dadurch keine größeren Wurzeln beschädigt werden würden. Sigmar Bortenschlager vom Institut für Botanik an der Universität Innsbruck behauptet allerdings das Gegenteil: Besonders die Beschädigung der Feinwurzeln bei der Blutbuche können die Wurzelmasse beeinträchtigen. Dies kann bis zum Absterben des Baumes führen. „Der Baum kann unter diesen Umständen maximal noch 20 Jahre überleben“, erklärt Herbert Stocker, Initiator der Unterschriftenkampagne.

Der Architekt des Projekts, Clemens Waining, verweist jedoch darauf, dass bei der Projektplanung das Fortbestehen des Naturdenkmals eingeplant wurde. Der Bau sei von Fachleuten abgesegnet worden. „Es werden sowohl die Schutzabstände eingehalten als auch auf unterirdische Kellergewölbe verzichtet, um die Wurzeln des Baumes nicht zu beschädigen.“ Weiters sei ein eigens für den Baum konzipiertes Bewässerungssystem im Gespräch. „Außerdem verhielten sich die jetzigen Beschwerdeführer in der Vergangenheit nicht besser.“ Der Bau einer Tiefgarage und die Aufschüttung eines Weges hätten laut Waining die Wurzeln schon länger beschädigt.

„Wenn es nicht anders geht, soll wenigstens eine Bauweise verwendet werden, die dem Baum eine faire Überlebenschance gibt“, findet Stocker am Schluss versöhnliche Worte und verweist auf das gemeinsame Ziel der beiden Parteien: der Schutz des Naturdenkmals und das Überleben der Blutbuche in Saggen. Auf www.meinbezirk.at finden Interessierte den Link zur Petition von Herbert Stocker und können mit der Abgabe der Unterschrift ihren Beitrag zur Diskussion leisten.

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