Wegen Personalmangel:
Wohnheim Pradl steht halb leer

Ein Jahr nach seiner Eröffnung ist das Altenheim Pradl nur etwa zur Hälfte belegt. Der Grund: Personalmangel.
  • Ein Jahr nach seiner Eröffnung ist das Altenheim Pradl nur etwa zur Hälfte belegt. Der Grund: Personalmangel.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

"Die Stadt tut hier zu wenig!" Davon ist GR Tom Mayer (Liste Fritz) überzeugt. Seine Gemeinderatsanfrage bezüglich des Pflegepersonals in der Stadt ergab, dass im neuen Wohnheim Pradl, welches vor etwa einem Jahr eröffnet wurde, erst etwas mehr als die Hälfte der Betten belegt sind. Aufgrund von fehlendem Personal könne das Heim noch nicht in voller Kapazität betrieben werden, obwohl der Bedarf da wäre.

200 Pfleger in fünf Jahren

Auf STADTBLATT-Nachfrage bestätigt auch der Geschäftsführer der Innsbrucker Sozialen Dienste, Hubert Innerebner, dass man mit einem gravierenden Personalmangel zu kämpfen habe. "Von vier Stockwerken sind im Wohnheim Pradl erst zwei belegt. Das entspricht etwa 70 der insgesamt 120 Betten. Für die restlichen 50 Betten bräuchten wir etwa 30 zusätzliche Pflegekräfte", rechnet Innerebner vor. Trotz intensiven Bemühens von Seiten der ISD ziehe sich die Personalsuche jedoch in die Länge. "Der Mangel wird sich durch die gute Wirtschaftslage noch weiter verschärfen. Es herrscht quasi Vollbeschäftigung. Da können sich die Menschen den Arbeitsplatz aussuchen", skizziert Innerebner. Er rechnet vor, dass allein die ISD in den kommenden fünf Jahren mindestens 200 zusätzliche Pflegekräfte einstellen müssen. Tirolweit geht Innerebner von einem jährlichen Bedarf an mindestens 300 neuen Pflegekräften aus. Innerebner betont, dass man eine Reihe von landes- und bundesweiten Arbeitsgruppen unterstütze, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken sollen. Zudem versuche man, im umliegenden Ausland Arbeitskräfte zu akquirieren.

Wohnungen für Mitarbeiter

"Um Pflegeberufe in Innsbruck attraktiver zu machen, werden Wohnungen in Hötting West realisiert, die für ISD-Pflegepersonal vorgesehen sind. Gleichzeitig versucht die Stadt, mit den SystempartnerInnen in Bund und Land auch an der Ausbildung für vor allem niederschwellige Pflegeberufe zu arbeiten", betont auch Bgm. Georg Willi. Doch GR Tom Mayer ist überzeugt: "Der Schlüssel wäre eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte. Nur so kann man gegensteuern."

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