Konsequent puristisch: Roadster

Puristischer Roadster: Der Lotus Elise wiegt gerade einmal 900 kg. Da reichen auch 220 PS für pures Fahrvergnügen. | Foto: Lotus
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Wenig Technik und viel Fahrspaß, das schätzen Roadster-Fahrer

Offen, pur und ohne Sitzheizung – am Markt der Automobile hält sich eine kleine Nische exklusiver Roadster. Sie setzen anders als die offenen Autos der Massenhersteller auf Purismus statt Komfort.

(APA/dpa). Cabriofahren wird immer komfortabler: Bei Tempo 80 stellt sich das Windschott auf. Bei Temperaturen unter 25 Grad treten Sitzheizung und Nackenföhn ihren Dienst an. Der Trend geht zu immer mehr Annehmlichkeiten im offenen Auto. Doch gerade Puristen lehnen diese Komfort-Errungenschaften von Cabrio und Roadster ab. Sie suchen nach handfesten Alternativen. Die sind zwar selten geworden, doch vor allem aus England kommen noch immer ein paar Roadster für die radikaleren Frischluftfans.

Holz und Leder bei Morgan
Erste Adresse für solche Autos ist die Firma Morgan Motor Cars in Malvern, die ihr erstes Auto 1910 baute. Heute haben die Briten rund ein halbes Dutzend verschiedener Modelle im Angebot, die weitgehend in Handarbeit gefertigt werden. Mit neuen Motoren und einem Mindestmaß an Elektronik halbwegs auf der Höhe der Zeit, erfolgt die Konstruktion noch nach alter Väter Sitte: Der Rahmen ist dem Unternehmen zufolge aus Holz, die Karosserie wird aus Aluminium gebogen und die Innenausstattung ist aus Leder. Nur das Verdeck besteht mittlerweile aus PVC.

Die Palette beginnt beim 4/4-Sport mit einem 86 kW (116 PS) starken Vierzylinder für gut 40 000 Euro und reicht bis hinauf zum Aero Supersports für rund 170.000 Euro. Dieser hat einen V8 mit 4,8 Litern Hubraum und 270 kW (376 PS). Doch mit dem neuesten Modell sucht Morgan mehr als zuvor seine Wurzeln: Der offene Threewheeler hat drei Räder und Platz für zwei Insassen. Schon zwischen 1910 und 1953 baute Morgen mehr als 30.000 solcher Zweisitzer. Die Neuinterpretation als Mischung aus Auto und Motorrad treibt ein 1,9 Liter großer Motor von Harley-Davidson an, der 85 kW (115 PS) leistet und 185 km/h ermöglicht.

Ein Lotus mit 600 kg
Ähnlich alt ist die Grundkonstruktion des Super Seven, der 1957 von Lotus-Gründer Collin Chapman entwickelt wurde. Der Zweisitzer mit der charakteristischen Aluminium-Nase wird heute von Caterham in der Grafschaft Surrey England gebaut und wiegt noch immer keine 600 Kilogramm. Deshalb reichen ihm bereits 92 kW (125 PS) für eindrucksvolle Sprintwerte – das Basismodell ist in 5,9 Sekunden auf Tempo 100. Der Purismus hat auch mildernden Einfluss auf die Preise.

Leicht und luftig – das ist auch das Motto für den Lotus Elise aus Hethel. Auch sein Verdeck muss man noch in Handarbeit aufspannen. Messfühler sind Fehlanzeige, niedrigen Temperaturen begegnet man besser mit Kleidung als der Klimaanlage. Dafür bietet auch der dank Aluminium-Konstruktion und minimalistischer Ausstattung weniger als 900 Kilo schwere Engländer Beschleunigungswerte wie ein Porsche zum Preis eines Mittelklasse-Modells. Mit Motoren von 100 bis 162 kW (136 bis 220 PS) schafft es der Roadster in 6,5 bis 4,6 Sekunden auf Tempo 100.

Richtige Balance bei Mazda
Bei Sportwagen aus der Großserie wird ein gewisser Schick vorausgesetzt. Doch auch die Balance von Minimalismus und Annehmlichkeit kann zum Erfolg führen: siehe Mazda MX-5. Zwar gibt es den japanischen Roadster längst auch mit Klimaanlage und Sitzheizung. Aber zumindest das Verdeck öffnet sich noch allein durch Muskelkraft – wenngleich dafür zwei Handgriffe genügen. Das kommt selbst beim verwöhnten Publikum bestens an. In den mehr als 20 Jahren die der Mazda MX-5 am Markt ist, wurden über 900.000 Fahrzeugen verkauft.

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