Vom Rathaus ins Gefängnis und wieder zurück

16.00-16.45 Uhr: Gemeinsam mit IVB-Experten und Vizebgm. Kaufmann besichtigt die Stadtchefin die Baustelle Brunneckerstraße.
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  • 16.00-16.45 Uhr: Gemeinsam mit IVB-Experten und Vizebgm. Kaufmann besichtigt die Stadtchefin die Baustelle Brunneckerstraße.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Wie sieht der typische Tagesablauf der Innsbrucker Bürgermeisterin aus? Dieser Frage ging das STADTBLATT auf den Grund und folgte Christine Oppitz-Plörer einen Tag lang auf Schritt und Tritt

Es ist 8.00 Uhr morgens an einem typischen Donnerstag. Eine Tasse Kaffee und ein paar Telefonate hat die Bürgermeisterin schon hinter sich. „Guten Morgen, Herr Magistratsdirektor“, tönt es aus dem Zimmer der Stadtchefin. Zwei Sekunden nachdem die akustische Begrüßung Bernhard Holas erreicht hat, steht die Chefin auch schon persönlich in der Tür. Einem kurzen Handshake folgt sofort die Arbeit. Etliche Dinge gibt es zwischen der Bürgermeisterin und ihrem obersten Beamten zu besprechen – wie jede Woche. Auf Außenstehende mag es so wirken, als würden sich Holas und Oppitz-Plörer lediglich Stichworte zurufen, tatsächlich werden etliche Detailfragen zu unterschiedlichsten Themen in kürzester Zeit abgehandelt. Der „MD“ bringt die Chefin auf den neuesten Stand, diese gibt weitere Anweisungen. „Ohne engagierte Beamte und die Unterstützung durch ein perfekt funktionierendes Vorzimmer, wäre wohl jeder Bürgermeister aufgeschmissen“, betont Oppitz-Plörer. Nach 45 Minuten ist alles besprochen – auf zum nächsten Termin.
Am östlichen Eingang der Altstadt wird die Bürgermeisterin bereits vom IIG-Chef erwartet. Gemeinsam mit Franz Danler inspiziert die Stadtchefin ein Objekt, welches veräußert werden soll. Die Bürgermeisterin will sich als Beteiligungsreferentin persönlich über den Zustand der Bausubstanz ein Bild machen.

„Ein Drittel ist Repräsentation“
Nach 45 Minuten Gebäudebesichtigung wird Oppitz-Plörer vor der Hofburg bereits von ihrem Chauffeur erwartet. Der BMW-Dienstwagen bringt die Stadtchefin ins Gefängnis in die Völser-Straße – selbstverständlich „nur zum Besuch“. Denn um 10.00 Uhr wird der neue Leiter der Justizanstalt Innsbruck in sein Amt eingeführt. Dabei darf natürlich auch ein Vertreter der Stadt Innsbruck nicht fehlen. In diesem Fall übernimmt dies die Bürgermeisterin persönlich, sie wird für den neuen Anstaltsleiter sogar die Begrüßungsrede halten. „Etwa ein Drittel meiner Termine sind Repräsentationsaufgaben“, schildert Oppitz-Plörer. Das Amt erfordert auch, dass man sich den Anlässen entsprechend, passend zu den Terminen eines Tages kleidet. Gegen 11.30 Uhr ist der Festakt beendet – etwa eine halbe Stunde früher als eingeplant, somit gewonnene Zeit.
Doch wer glaubt, dass die Chefin jetzt 30 Minuten frei hat, der irrt. „Wenn ich zwischen den Terminen einige Zeit erübrigen kann, legen mir meine Vorzimmermitarbeiter all jene Dinge vor, die mit der Post gekommen oder zu unterzeichnen sind“, schildert Oppitz-Plörer.
Zumal es in der Justizanstalt ein Festbuffet gab, wird die Mittagspause der Bürgermeisterin heute ausfallen. Stattdessen sind zwei weitere Besprechungen mit potenziellen Investoren angesetzt, die die Bürgermeisterin über Details zu ihren Projekten informieren.

444 neue Wohnungen
Doch das Highlight des Tages folgt um 15.00 Uhr. In der Reichenau findet ein Festakt anlässlich der Firstfeier für das dritte Olympische Dorf statt, in welchem die Athleten der Olympischen Jugendspiele 2012 untergebracht sein werden. „Nach den Spielen werden diese 444 neuen Wohungen den Bürgern dieser Stadt zur Verfügung stehen“, freut sich Oppitz-Plörer über den dringend benötigten zusätzlichen Wohnraum. Nach der Festansprache, hunderten geschüttelten Händen und dutzenden Interviews wartet bereits wieder der silberne Dienstwagen auf die Stadtchefin. Diesmal geht‘s in die Brunneckerstraße. Gemeinsam mit dem zweiten Vizebürgermeister möchte sich Oppitz-Plörer ein Bild vom Fortschritt der Bauarbeiten für die Neuverlegung der Straßenbahnschienen machen. Die Baustellen-Führung wird selbstverständlich von IVB-Chef Martin Baltes persönlich durchgeführt. 45 Minuten und viele imposante Eindrücke später geht es zum letzten Termin des Tages – dem wohl erfreulichsten.
Um 17.00 Uhr schreiten Bgm. Christine Oppitz-Plörer und Wohnungs-StRin Marie-Luise Pokorny-Reitter in Amras in der Geyrstraße zur Tat und übergeben die Schlüssel für 20 nagelneue IIG-Wohnungen an ihre künftigen Mieter.

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