In Stadt-FP rumort es erneut

In der Innsbrucker FPÖ kehrt nach wie vor keine Ruhe ein. Wie vergangene Woche die "Tiroler Tageszeitung" berichtet hatte, war es bei einer Sitzung des Landesparteivorstandes vor zwei Wochen zu einem Kräftemessen einiger Bezirksgranden mit Landesparteichef Gerald Hauser und Stadtparteichef Richard Heis gekommen. Konkret wurde Heis, der derzeit für die Blauen im Landtag sitzt, vom Gremium nur auf Platz fünf der Wahlliste für die bevorstehende Landtagswahl gereiht. Derzeit verfügt die FPÖ lediglich über vier Mandate im Landtag. Ohne Zugewinne für die Blauen wäre die politische Karriere von Heis damit also beendet.

"Kein Kommentar"
Heis selbst wollte sich zu diesen Vorgängen gegenüber dem STADTBLATT vorläufig nicht äußern. Er habe, da er sich auf Urlaub befindet, diese Entwicklung nur am Rande mitbekommen. "Meines Wissens wird die fertige Liste erst im Herbst präsentiert", betont der Landtagsabgeordnete. Dass es Bestrebungen gäbe, ihn auch als Stadtparteichef abzusetzen, dementiert Heis indes vehement. "Ich werde im kommenden Jahr ohnehin nicht mehr für den Stadtparteiobmann kandidieren", stellt Heis klar.

"Demokratischer Beschluss"

Landesparteichef Gerald Hauser bestätigt indes gegenüber dem STADTBLATT, dass in der besagten Vorstandssitzung die umstrittene Entscheidung zur Listenerstellung gefallen ist. "In einer demokratischen Partei ist eine Listenerstellung immer ein schwieriger Vorgang, wo es Gewinner und Verlierer gibt. Da wir für 2013 aber mit Zugewinnen für die FPÖ rechnen, hat Richard Heis auch auf Listenplatz fünf gute Chancen, erneut in den Landtag einzuziehen. Aber auch Hauser will von Problemen innerhalb der Innsbrucker FP nichts wissen, zumal auch die Nachfolge von Heis bereits geregelt scheint. "Richard Heis hat seinen Nachfolger selbst aufgebaut", betont Hauser.

"Ich werde kandidieren"

Konkret spielt Hauser damit auf den Innsbrucker Gemeinderat Markus Abwerzger an. Der Rechtsanwalt ist seit Jahrzehnten Mitglied der Partei, war aber bis vor kurzem kaum in Erscheinung getreten. Auch er macht keinen Hehl daraus, dass er sich die Nachfolge von Heis als Stadtparteichef durchaus vorstellen kann. "Wir haben darüber bereits ausführlich gesprochen. Wenn Richard Heis tatsächlich sein Amt abgeben möchte, bin ich gerne bereit, mich der Herausforderung zu stellen. Den Zeitpunkt dieses Wechsels entscheidet aber Heis selbst", betont Abwerzger.

So Harmonisch dies auch klingen mag, sind sich viele ehemalige Weggefährten von Heis einig, dass er nun die Rechnung für das schlechte Wahlergebnis bei der Gemeinderatswahl präsentiert bekommt. Der von den Parteigranden Strache, Hauser und Heis installierte Spitzenkandidat August Penz erwies sich ja – trotz aggressiver Wahlkampfstrategie – als Reinfall.

Trotz sehr günstiger politischer Großwetterlage konnten die Blauen in Innsbruck ihr Ergebnis bekanntlich nur marginal verbessern. Penz warf wenige Tage nach der Wahl bereits wieder das Handtuch und zog erst gar nicht in den Gemeinderat ein. Sein Rücktritt erfolgte derart rasch, dass der Hotelier nicht einmal angelobt werden konnte. Auch das war ein Rückschlag für Heis.

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