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Pflegebereich protestiert: „So geht es nicht weiter!“

Protestaktion in Innsbruck: Dem Pflege- und Gesundheitsbereich reicht's! | Foto: Gewerkschaft GPA Tirol
  • Protestaktion in Innsbruck: Dem Pflege- und Gesundheitsbereich reicht's!
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TIROL. „Wir wollen mehr als Lob und Klatschen!“ – So oder ähnlich hieß es gestern bei einer Protestaktion von GewerkschafterInnen, BetriebsrätInnen und Beschäftigte aus dem Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich in Innsbruck.

Während der Hochphasen der Coronapandemie wurden sie hoch gelobt und beklatscht – geändert hat sich für die vielen Beschäftigten im Pflege- und Gesundheitsbereich aber nichts. Bei der Protestaktion am Dienstag, den 19. Oktober, forderte man einmal mehr bessere Arbeitsbedingungen, die Auszahlung des Corona-Bonus sowie fair bezahlte Praktika.

„So geht es nicht weiter!“ kündigt Ralf Wiestner, betreuender Sekretär der Gewerkschaft GPA Tirol an: „Die prekäre Situation ist den Verantwortlichen schon lange bekannt, passiert sei bis dato nichts. Den schönen Worten müssen endlich Taten folgen, bislang wurden wir von den PolitikerInnen immer nur vertröstet. Deswegen werden wir uns gemeinsam mit BetriebsrätInnen und Beschäftigten auf der Straße Gehör verschaffen und so unseren Forderungen Nachdruck verleihen. Die heutige Aktion war lediglich der Auftakt für weitere Protestaktionen“. Obwohl der Personalnotstand in aller Munde ist, bleibt die Politik Maßnahmen zu echten Verbesserungen schuldig. „Berechnungen zufolge werden bis zum Jahr 2030 rund 7000 Pflegekräfte in Tirol fehlen. Es ist also allerhöchste Zeit, endlich für gute Arbeitsbedingungen in diesem Bereich zu sorgen!“, verweist Wiestner auf die Dringlichkeit dieser Forderung!

„Wir können schon lange nicht mehr“

Auch Margit Luxner, Tirols Wirtschaftsbereichsvorsitzende für den Bereich Gesundheit und Soziales in der Gewerkschaft GPA Tirol und Betriebsratsvorsitzende des Altenwohnheims Kitzbühel, betont: „Wir arbeiten unter den härtesten Bedingungen so gut wie 365 Tage im Jahr. Eklatanter Personalmangel ist seit Jahren Realität. Die Pflege ist für uns eine echte Herzensangelegenheit, aber wir können schon lange nicht mehr und unsere Hilferufe verhallen ungehört.“

Beschäftigte warten noch auf Corona-Bonus

Auf den beschlossenen steuerfreien 500 Euro Corona-Bonus für die „HeldInnen der Krise“ Warte man bis heute vergeblich. Obwohl der Beschluss dafür am 17. Juni gefällt wurde, warten die Beschäftigten nach wie vor auf die Auszahlung. „Bislang ist kein Cent von dem versprochenen Geld bei den Beschäftigten angekommen. Jene MitarbeiterInnen, die über Monate hinweg extremen Belastungen ausgesetzt waren und aufgrund der aktuellen angespannten Corona-Situation nach wie vor sind, haben sich so einen Umgang nicht verdient. Das ist eine einzige große Respektlosigkeit“, weiß auch Sonja Föger-Kalchschmied, Bundesausschussmitglied der Gewerkschaft GPA, die gleichzeitig betont: „Es ist absolut unverständlich, warum die Bonus-Zahlung nur für einzelne Bereiche gelten soll. Eine ‚Zwei-Klassen-Gesellschaft‘ bei den MitarbeiterInnen ist für uns definitiv nicht nachvollziehbar!“

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