Silvesternacht ohne Notärzte

Wenn es im Umland keine Probleme gibt sollte in Innsbruck die Notarzt-Versorgung gesichert sein. | Foto: Foto: NEF/ Wehinger
  • Wenn es im Umland keine Probleme gibt sollte in Innsbruck die Notarzt-Versorgung gesichert sein.
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Die Stadt Innsbruck hat eine Sondersituation bei den Notärzten. Dort sind schon alle fest in der Klinik angestellt. Gibt es aber zu wenige Notärzte im Umkreis von Innsbruck, könnten auch in der Stadt selbst zu wenige Notärzte zur Verfügung stehen.

(vk). Mit 1.1.2011 haben das Rote Kreuz und auch andere Notarztbetreiber die freien Dienstnehmerverträge ihrer Notärzte gekündigt. Das gesamte Notarztsystem droht nun rund um Innsbruck zusammenzubrechen. Die Landeshauptstadt selbst hätte nämlich kein Problem. Dort sind die Notärzte schon seit Jahren fix angestellt und über die Klinik geregelt. Sind aber die Stellen rund um Innsbruck nicht besetzt, könnten Innsbrucks Notärzte aushelfen müssen.

Leitstelle räumt evtl. Mangel ein
„Gibt es nicht genügend Notärzte zu Neujahr, könnte es sein, dass es bei einem unnormal überhöhten Notärztebedarf rund um Innsbruck zu Engpässen bei der Versorgung kommt, das ist aber rein hypothetisch. Ich glaube, dass es eine Übergangslösung von Seiten des Landes geben wird und es gar nicht erst so weit kommt“, beruhigt GF der Leitstelle Tirol Martin Eberharter. Auch Artur Wechselberger, Präs. der Ärtzekammer Tirol, sieht kein Problem in der Versorgung Innsbrucks, da es nicht so einfach ist, sich untereinander auszuhelfen: „Es gibt nur einen bestimmten Einsatzradius, in dem es Sinn macht, einen Notarzt zu schicken.“ Wechselberger glaubt aber auch, dass das Land eine Lösung finden wird.

Schönberg und Hall besetzt
Die Notarztstellen in Schönberg und Hall werden lt. Auskunft des Rotes Kreuzes in der Nacht vom 31.12. auf den 1.1. zwar besetzt sein. Für die darauffolgende Nacht herrscht aber noch ein großes Fragezeichen.

Problemfall Telfs
In der Notarztstelle Telfs gibt es bisher noch keinen Notarzt für den Silvesterdienst. „Das Notfalleinsatzfahrzeug (NEF), ein Sanitäter und die Infrastruktur sind da, aber der Notarzt fehlt noch“, so Gabriel Wehinger vom NEF Telfs. „Es wird mit allen Kräften versucht, einen Arzt anzustellen, denn wollen würden einige, nur können sie wegen eines bestehenden Dienstverhältnisses nicht“, so Wehinger. Von Roppen bis Zirl reicht das Einsatzgebiet des NEF Telfs. „Wenn wir keinen finden, sollte uns jemand von Innsbruck aushelfen“, so Wehinger, ansonsten sehe es schlecht aus. Innsbruck könnte also durchaus noch gefragt sein.

Kommentar Verena Kretzschmar:
Das Land wird es schon richten

Was am 1.1.2011 um 0 Uhr Mitternacht passieren wird, weiß keiner so genau. Weder die Notärzte selbst, noch die Leitstelle Tirol oder die Ärztekammer. Eines ist nur sicher, die freien Dienstnehmerverträge werden auslaufen. Ob die Notärzte dennoch bis zum Morgengrauen Einsätze fahren werden, hängt wohl von deren Gemütszustand ab. Unterdessen hoffen alle, dass den Verantwortlichen im Land Tirol noch eine Lösung einfällt ehe es zu spät ist. Bisher ist aber noch nicht viel passiert. Jeder verlässt sich einfach auf das Land und wartet ab. Nur allzulange werden sich die Zuständigen nicht mehr Zeit lassen können. In 22 Tagen ist bereits Silvester und es ist doch anzunehmen, dass in dieser Feiernacht so einiges passieren wird. Man denke nur an illegale Chinaböller in den falschen Händen oder übermäßigen Sektgenuss. Gerade am 1.1. wird es die Notärzte brauchen und ironischerweise müssen gerade dann die Dienstverträge auslaufen. Man darf gespannt sein, ob das Land noch ein Wundermittel in 22 Tagen herbeizaubern kann. Wenn nicht, sollte man sich wohl besser in Watte packen und zu Hause bleiben.

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