SPÖ-Frauen
Umfassende Reformen im Lohngesetz gefordert
TIROL. Ab 2. November erhalten Frauen im Bezirk Innsbruck statistisch gesehen keinen Lohn mehr für ihre Arbeit. Im Vergleich zu den männlichen Kollegen entgeht der ganzjährig vollzeitbeschäftigten Frau dadurch durchschnittlich 8.351,- Euro oder 16,2% pro Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Verschlechterung um 0,2 Prozent.
„Schließt sich die Lohnschere weiterhin so langsam wie bisher, verdienen Frauen erst im Jahr 2050 das gleiche wie Männer. Das geht viel zu langsam, so lange können wir nicht warten. Wir wollen Maßnahmen sehen! Zum Beispiel einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Geburtstag oder die Bekämpfung von Unterbezahlung in einzelnen Branchen. Unser Ziel ist einfach: Kein Equal Pay Day mehr!“, erklärt Nationalrätin Selma Yildirim, Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.
Neues Lohngesetz
„Eine unserer Hauptforderungen ist die Einführung eines Lohngesetztes nach dem Modell Islands. Dort werden Unternehmen bei Unterentlohnung von Frauen bestraft. Es ist dort auch für kleinere Unternehmen Pflicht, Bezahlung von Frauen und Männern zu dokumentieren. In Österreich ist das erst bei Betrieben ab 150 MitarbeiterInnen der Fall.“
Im Tiroler Durchschnitt verdienen Frauen über 20 Prozent weniger als Männer. Die SPÖ-Frauen machen mit der Aktion „Was würdest du mit 8.351,- Euro machen?“ auf die Ungleichbezahlung von Frauen und Männern aufmerksam.
Die Pläne der SPÖ
Strafen bei Unterentlohnung von Frauen: Unternehmen werden aktiv in die Pflicht genommen, ihre Mitarbeiterinnen gerecht zu bezahlen. Angelehnt an das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz werden Verwaltungsstrafen bei Unterentlohnung verhängt.
Effektivere Einkommensberichte: Unternehmen ab 20 MitarbeiterInnen sollen Einkommensberichte vorlegen, die auch einen verpflichtenden Maßnahmenplan enthalten.
Unterbezahlung in einzelnen Branchen bekämpfen: Mit Pilotprojekten gemeinsam mit Arbeitgeber- wie ArbeitnehmerInnenvertreterInnen sollen neue Kriterien für Entlohnung ausgearbeitet werden. Viele Tätigkeiten gehen mit hohen Anforderungen und Verantwortung einher und werden derzeit deutlich schlechter bezahlt.
Mehr Selbstbestimmung, leichtere Vereinbarkeit: Jede/r soll einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungslatz ab dem 1. Lebensjahr des Kindes haben.
50% der AMS-Mittel für Frauen: Die SPÖ fordert, dass die Hälfte der AMS-Mittel wieder für Frauen verwendet werden.
Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei
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