Bozner Platz
Wirtschaftspartei stellt sich gegen die eigene Klientel

Den Projekt Bozner-Platz droht das Aus. Ausgerechnet Christine Oppitz-Plörer (FI) stellt sich offenbar gegen die eigene Klientel.  | Foto: EGKK Landschaftsarchitektur/Schreiner, Kastler
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  • Den Projekt Bozner-Platz droht das Aus. Ausgerechnet Christine Oppitz-Plörer (FI) stellt sich offenbar gegen die eigene Klientel.
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Im Stadtsenat am Mittwoch zeichnete sich ab, dass es für den Umbau am Bozner-Platz keine Mehrheit mehr gibt. Ausgerechnet die Partei Für Innsbruck unter der Führung der ehemaligen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer stellt sich nun sogar gegen die eigene Klientel, die vergangene Woche die rasche Umsetzung des Projekts forderte. 

Am Mittwoch nach dem Stadtsenat traten Vertreter der Grünen, ÖVP und SPÖ vor die Medien, um über die zuvor gefassten Beschlüsse zu berichten. Wie der Bürgermeister berichtete, sehe es für eine Mehrheit zur Neugestaltung des Bozner Platzes mittlerweile schlecht aus. Teile der ÖVP und wohl auch "Für Innsbruck" seien für die Umsetzung des Projekts nicht mehr zu haben. Erstaunlicherweise stellen sie sich damit gegen die eigene Klientel. StR. Oppitz-Plörer ist in der Stadt für Wirtschaftsagenten verantwortlich und vergangene Woche hatten Vertreter der Wirtschaft eine rasche Umsetzung des rund neun Millionen Euro teuren Projekts gefordert.

Gut Ding braucht Weile, Kampagne des damaligen Innenstadtvereins, jetzt Zentrumsverein, für die Neugestaltung. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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Viele Halbwahrheiten

Wie Bürgermeister Willi außerdem festhielt, seien durch Förderungen rund 50 Prozent des Projekts durch Drittmittel finanzierbar. Auch Vizebürgermeister Johannes Anzengruber machte deutlich, dass es um eine saubere Stadt, um Wirtschaftlichkeit und einen klimafitten Platz gehe. "Der Bozner-Platz ist der heißeste Platz der ganzen Stadt", so Anzengruber. Gerade bei diesem Punkt haben Kleinstparteien wie das Gerechte Innsbruck oder der Liste Fritz bewusst versucht, das Siegerprojekt, das neu entstehen sollte, in der Vergangenheit ins falsche Licht zu rücken. Immer wieder bedienten die Fraktionen den Begriff der Betonwüste, während das Projekt auf das Schwammstadtprinzip setzt, das weltweit auf Plätzen erfolgreich zur Kühlung im Einsatz ist und auch am Bozner Platz einen großen Teil der Fläche entsiegeln würde.

GR Gerald Depaoli, GR Andrea Dengg und GR Tom Mayer wollen das Projekt nich so wie hinter ihnen zu sehen umsetzen.  | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • GR Gerald Depaoli, GR Andrea Dengg und GR Tom Mayer wollen das Projekt nich so wie hinter ihnen zu sehen umsetzen.
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Wahlkampf-Thema

Dass die beiden Kleinstparteien genauso gegen die Umsetzung des Wettbewerbsprojekts sind, wie die FPÖ, dürfte nicht erst bekannt sein, seit sich Gemeinderat Depaoli an den letzten Baum am Platz kettete und sich dabei die Unterstützung von StR Rudi Federspiel (FPÖ) holte. Neu hingegen ist der Schwenk der "Für Innsbruck"-Fraktion, die laut dem Bürgermeister damit argumentiert, aus dem Bozner-Platz kein Wahlkampfthema machen zu wollen. Genau das wird es durch den Rückzieher von FI aber, denn, dass der Platz so bleibt wie er ist, glaubt selbst Vizebürgermeister Lassenberger im Gespräch mit den Bezirksblättern nicht. Bis zur Gemeinderatssitzung nächste Woche möchte der Bürgermeister noch versuchen, doch eine Mehrheit für das Projekt zu finden. Die könnte auch die SPÖ sichern, Stadträtin Mayr bleibt nach eigener Aussage aber dabei, dass die Art und Weise, wie das Projekt angegangen und kommuniziert wurde, nicht mit der SPÖ vereinbar sei.

Wirtschaft enttäuscht

Im Gespräch mit den Bezirksblättern meinte Zentrumsvereinsobmann Michael Perger, dass er vom FI-Schwenk bisher noch nichts gehört habe. "Wenn dem so sei, dann wäre das aber sehr, sehr schade, da diese Haltung ganz klar, die Bestrebungen der Wirtschaftstreibenden konterkariert", so Perger. 

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