Wissenschaftsministerium säumig bei Entwicklungs- und Finanzierungsplan von FHs

Ein fehlender Finanzierungsplan und somit fehlende Planungssicherheit durch Wissenschaftminister Faßmann gefährden die Arbeit der Fachhochschulen in Tirol, so die Fachhochschulen Tirols | Foto: MCI
  • Ein fehlender Finanzierungsplan und somit fehlende Planungssicherheit durch Wissenschaftminister Faßmann gefährden die Arbeit der Fachhochschulen in Tirol, so die Fachhochschulen Tirols
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TIROL. Immer noch gibt es keinen Entwicklungs- und Finanzierungsplan von Wissenschaftsminister Heinz Faßmann für Tirols Fachhochschulen. Diese Planlosigkeit würde die Zukunft des Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts und die Chancen junger Menschen gefährden, so die Tiroler Fachhochschulen (FH).

Entwicklungs- und Finanzierungsplan gefordert

MCI, die FH Kufstein Tirol und die FH Gesundheit in Tirol sowie alle Fachhochschul-Träger in Österreich fordern von Heinz Faßmann einen Entwicklungs- und Finanzierungsplan. Dieser wäre notwendig für die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Fachhochschulen. Es fehlt die Sicherstellung der Finanzierung und dem weiteren Ausbau der Studienplätze. „Es ist nicht 5 Minuten vor 12, sondern 1 Minute vor 12“, so die Leiter der drei Einrichtungen Walter Draxl (FHG), Thomas Madritsch (FH Kufstein) und Andreas Altmann (MCI). Seit Monaten suchen die Leiter der FHs das Gespräch mit dem Wissenschaftsministerium. In zwei Tagen läuft der bisherige Entwicklungs- und Finanzierungsplan aus. Dieser gilt seit 2012/13 und müsste nun verlängert werden.

Planungssicherheit fehlt

Thomas Madritsch, Walter Draxl und Andreas Altmann sehen im Verhalten des Wissenschaftsministeriums Planlosigkeit: Diese würde die Zukunft des Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts und die Chancen junger Menschen gefährden. In dieser Situation könnten weder Infrastruktur, Personal, Finanzen etc. geplant werden. Seitens des Wissenschaftsministers gäbe es nicht einmal den Startschuss zu ernsthaften Verhandlungen, so die drei Leiter. Nun sei der Bundeskanzler gefordert, damit dieser rasch korrigierend eingreift und diese Missstände beseitigt. „So etwas hat es in den letzten 20 Jahren nicht gegeben. Das unproduktive Tauziehen zwischen Wissenschaftsministerium und Finanzministerium muss umgehend beendet werden“"

Eckdaten eines neuen Entwicklungs- und Finanzierungsplans

Folgende Punkte sollte der neue Entwicklungs- und Finanzierungsplan enthalten, so die drei Chefs der Tiroler Fachhochschulen.

  • Valorisierung der Studienplatzförderung (die letzte geringfügige Anpassung erfolgte 2016). Bei steigender Inflationsrate ist es ohne Valorisierung der Fördersätze praktisch unmöglich, entsprechendes Personal zu bekommen bzw. zu halten. Eine Abwanderung hochqualifizierten Wissenschaftspersonals ins Ausland ist die Folge.
  • Jährlich müssen österreichweit über 50.000 StudienwerberInnen, 5.000 davon allein in Tirol abgewiesen werden, weil es zu wenige Studienplätze für sie gibt. Zudem suchen die Wirtschaft und der Sozialbereich händeringend qualifizierte AbsolventInnen. Der von ExpertInnen empfohlene Ausbau des FH-Sektors auf 60% aller Studierenden ist noch nicht einmal zu einem Drittel erreicht.
  • Sicherstellung einer Forschungsfinanzierung: Die Sicherstellung einer nachhaltigen Forschungsfinanzierung für die Fachhochschulen ist seit Jahren überfällig und wird immer wieder auf den nächsten Entwicklungs- und Finanzierungsplan vertagt. Damit wird der heimischen Wirtschaft Technologie, Innovation und Lösungskompetenz vorenthalten, die diese ebenso dringend braucht wie die aus den FHs hervorgehenden Absolventen/innen.

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