Frei im Theater: Rhythm!!
Ein Goodbye und Hello again

Foto: Birgit Gufler
3Bilder

Enrique Gasa Valga weiß seinen Abschied als Tanzchef des TLT zu zelebrieren. Im „Großen Gatsby“ holte er sich als final erscheinender Fremder am Grab Gatsbys regelmäßig Standing Ovations von seinen Fans, in „Rhythm!!“ platziert er sich mit einer Hommage an seine Tänzer:innen zielsicher zwischen zwei Choreografen-Weltstars wie Nacho Duato und Alexander Ekman. Und natürlich kennt auch dort der Jubel keine Grenzen. Ende April folgt jetzt noch seine finale „Madame Bovary“ in den Kammerspielen, deren Vorstellungen bereits jetzt bis auf den letzten Platz ausverkauft sind.

"Rosas" für den Compañero
Und es wird wohl nicht nur wegen des herzzerreißenden Plots von Flauberts Roman ein hochemotionaler Abgang werden, vor dem man sich vermutlich fast schon ein wenig hätte fürchten müssen. Wäre da nicht rechtzeitig die gute Nachricht eingetroffen, dass der von seiner Nichtverlängerung sichtlich getroffene Tanzchef nun doch gedenkt, die ihm überreichte saure Zitrone in eine wohlschmeckende Limonada zu verwandeln. So jedenfalls Titel und Motto seines neuen Company-Projekts, das er gemeinsam mit seinem langjährigen Compañero Christian Steinmayr aus der Taufe gehoben hat, dem er ja auch die aktuelle Choreografie „Rosas“ in Rhythm!! widmete. Das Crowdfunding für die Tanzproduktion „Lagrimas Negras“, die im Februar im Congress uraufgeführt werden soll, ist jedenfalls schon angelaufen. Somit ist es also ein „Rhythm of Goodbye and Hello again“.

"Cacti " als selbstironisches Glanzstück
Das gilt im übrigen auch für „Rhythm!!“. Nacho Duatos hochpoetisches und ungemein ästhetisches Tanzstück "Gnawa", in dem er den Rhythmen und Riten dieser nordafrikanischen ethnischen Minderheit tänzerisch nachspürt, war bereits im letztjährigen Tanzabend „Dancing Angels“ zu sehen. Mit Latinorhythmen und einem nicht ganz pathosfreien schriftlichen Eingangsstatement verneigt sich Gasa Valga in „Rosas“ dann vor seinen Tänzer:innen, die er als Rosen und sich selbst als deren umsorgender Gärtner bezeichnet. Das Highlight dieses Abends ist ganz klar Alexander Ekmans Stück „Cacti,“ in der feinsinnige Selbstironie und rhytmische Virtuosität fließend ineinander übergehen. Zeitgenössischer Tanz kann zuweilen stachelig sein wie ein Kaktus, das ist wohl wahr, aber selten konnte man sich daran so erfreuen wie in diesem Stück. Unbedingt sehenswert!

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.