Banderolenfest wird Klassentreffen
Klassentreffen: Kunterbunt. Bewegend. Berührend.

DIE BANDEROLISTA 2023 | Foto: Florian Lechner/Illusionsbanderolen
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VORAB: Oft ist es gar nicht schlecht, ein paar Tage vergehen zu lassen, etwas nachdenken, reflektieren und sinnieren darüber. Man muß nicht gleich ein Monat urlaubend verstreichen lassen. Aber: Auch das war schön. So auch hier geschehen. Das Klassentreffen 2023 liegt jetzt schon einige Zeit zurück. Die Erinnerung, die Eindrücke und ein gewisser Nachklang sind geblieben. Deswegen: Jetzt und hier.

Kunterbunt. Bewegend. Berührend. 
Auszeichnung für Tirols Kreative mit einer Illusionsbanderole.Keine Wiederholung. Fortsetzung vom Banderolenfest 2022. Diesmal firmiert unter Klassentreffen. Auch 2023 waren offiziell keine Politiker geladen und gekommen. Aus dem Banderolenfest wird ein "Klassentreffen". (Impuls vom Treibhaus-Norbert) Klassentreffen bringt Rückblick. Besinnung und Berührung.
So wurde im Treibhaus ausgiebig gefeiert. Lange. Ausgezeichnete, im letzten Jahr verhindert gewesene holten ihre Illusions-Banderole jetzt ab. (Alois Schöpf, Thomas Larcher, Manfred Schild) Neue Banderolistas. 2023. Fürs Lebenswerk. Ein individuelles Kunstwerk als Wanderpokal von Alois Schild gestaltet, wurde erstmals übergeben.

Höhepunkt.

Danach folgte die heurige große Laudatio für das Klassentreffen. War es im letzten Jahr Andreas Braun, lieferte heuer Harald Windisch diese Laudatio.


Die Vergabe der Preise an Menschen aus Kunst und Kultur. Ohne Gewähr auf ihre Vollständigkeit. Vielleicht ein Projekt des Scheiterns - auf jeden Fall eine Staffelholzüubergabe an die Jungen. Der Abend könnte auch unter dem Motto zelebriert werden: You don´t know what that should be! - oder: Sowas kommt raus, wenn der Waltl was im Schild führt und Schild darauf seines Amtes waltlt.

Harald Windisch

Und wie, er überzeugte mit einer faszinierend-teils-verstörend-grandios und zutiefst inspirierenden Performance. Zeigte welch großer wandlungsfähiger Schauspieler in ihm steckt - und welche weisen Worte ein Clown vor zig Jahren, auch heute noch passend, schon geschrieben. Eine würdiger Höhepunkt bei diesem Klassentreffen. Danke Harald.

Banderolen 2023 für: Martin Sailer (Neo-Pensionist, Mr. Hörspiel), Thomas Driendl (Fotograf, Journalist, Galerist), Hannes Hofinger (Verleger), Florian Bramböck (Mr. Sax), Markus Koschuh (Kabarettist), Christian „Yeti“ Beirer (Illustrator), Christian Kössler (Biblothekar, Autor und Tormann), Markus Stegmayr & Felix Kozubek (Alpenfeuitton), Hubert Flattinger (Autor, Illustrator und mehr), Georg Schärmer ("Gastgeber" und ehemals Caritasdirektor) Einige Ausgezeichneten, wie Hubsi Trenkwalder, (am Schiff), Harry Triendl (der eine Videobotschaft schickte) HP Harry Triendl , Kleinkunst Kitzbühel waren entschuldigt. Konnten nicht kommen. Alle Banderolen werden natürlich - später - persönlich übergeben.

Durch das Programm führten Gabriela Schild und Rafael Haider. Wie im letzten Jahr unverbraucht, spontan und zutiefst sympathisch. Sympathisch steht der Veranstaltung als Attribut bestens - auch das „Scheitern“. So betonten die Organisatoren wieder und wieder, es wird nicht gelingen, alle die es in Tirol verdient haben und hätten, zum Klassentreffen zu laden und mit einer Schild-Skulptur auszuzeichnen.

Die Staffelholzubergabe von den „Jungen an die Alten“ funktionierte, auch wenn die geplante Kurzvorstellung des jungen, nachhaltigen „Gans anders“ Festival am Innsbrucker Baggersee (22.-24 September 2023) durch Lukas van Uden und Denis Übelhör dem kleinen Programmchaos zum Opfer gefallen. Das Scheitern als Thema gleich live erlebbar gemacht. Entschuldigung angenommen. Das Illusionsprojekt in Buchform mit einem Interview der ehemaligen Kulturlandesrätin, mit allen Banderolistas verstärkt dieses Thema nochmals.

Musikalisch lieferten Tschulie und Siggi Haider ein Feuerwerk, auch unterstützt von „Eintrommler“ Alex Hager. Mr. Sax Florian Bramböck ließ die Jugend mitspielen (Alexander Kuttler, Trompete, Tobias Schmid, Sax und Jonas Zink, Cajon), Dietz überzeugte mit einem genial-typischem Dialekt-Schmankerl aus seiner Feder.

Giggus, vulgo Stefan Notdurfter, der Schnapsbrenner aus Stanz brillierte als Kabarettist und inspirierte, wohl auch Markus Koschuh zum genialen Sager:

„ Banderolenfest! Was ist das ?
Es ist a bissl wie der Oscar, nur mit viel mehr Tirol und Schnaps!“
Markus Koschuh

Treffend.

Christian Kössler las vor. Kurzes-Literarisches aus der Torhüterperspektive. Und die beiden AFEUs Markus Stegmayr und Felix Kozubek verschauspielerten wortkomisch "Illusionsbanderolen" auf der Bühne.

Auserwählte Energiebündel, die „Bälle“ von den VEREINSPERLEN spielten ebenso eine Rolle, wie der 50. Geburtstag von WSG-Tirol Langzeittrainer Tom Silberberger, der diesen Auftritt auf der Kulturbühne des Treibhauses sichtlich genoß.

Berührend dann die Übergabe der Banderolen für das Lebenswerk. Für Maria Crepaz - Traudi Fuchs hielt die Laudatio. Maria Crepaz war auch eine der wenigen Frauen, die 2023 (im Gegensatz zu 2022) geehrt wurden. „Heuer war die Bubenklasse dran!“ bemerkte Georg Schärmer. (Und alle kümmern sich jetzt vorab darum, welche Frauen für so eine Klassenfeier und Ehrung anstehen - würden) Lebenswerkbanderole für Walter Einberger, - auch und besonders für seinen Steinbruch in Kramsach-Hagenau wie Alois Schild betonte, dann dem 93jährigen Kabarettisten, Pianisten Theo Peer, - Thomas Larcher hielt eine bemerkenswerte Laudatio auf seinen - Pianistenfreund. Schild und Waltl bestätigen, dass sie die Skultpur dem leider verhinderten „Totzenhoaker“ und genialen Stammtischpartner von Otto Grünmandl - direkt heim nach Steinach bringen werden. Berührend die posthumen Übergaben für Ludwig Schwarz † (Künstler aus Telfs, Laudator: Alois Schild) an seinen Sohn, Robert Barth† - dessen Sohn Fabian Barth und die Naturwissenschaften fanden die richtigen Worte, Irene Turin erinnerte in bildhaften Worten an den besonderen Menschen und Künstler Florian Adamski†. Sein Bruder übernahm dann die Banderole. Lisa und Flo Sexl sorgten mit dem Lieblingslied von ihrem Papa Gerhard Sexl „Alle Flüsse fließen weiter!“ für Tränen und Gänsehaut. Erinnerung an einen großen Tiroler Künstler wurden wach.

Und wie-wohl passend zum Scheitern. Da glaubte man (eben Mann-Veranstalter), den Ekkehard Schönwiese bereits im letzten Jahr (immerhin 82 Banderolen wurden damals vergeben) ausgezeichnet zu haben. Dem war nicht so. Das Missverständnis kurzerhand behoben. Dank seiner Begleitung. In letzter Sekunde. Im Banderolenbuch vorkommend, hat man den - mit vielen Talenten gesegneten Doyen der Volksschauspieler kurzerhand seine Banderole noch überreicht. Herzlich. Zwischen Treibhaustüren und Angeln.

Nicht vergessen haben wir.

Unterstützt wurde das Projekt von der TIROLER VERSICHERUNG und der HYPO TIROL BANK. Das Büchlein zusätzlich von der Kulturabteilung des LANDES TIROL. Selbstverständlich. Wir danken den Verantwortlichen dafür.

Imagine als Schlußbild.

Vor dem Schlußbild mit allen Beteiligten - und einem gemeinsamen „Imagine“ von John Lennon gabs noch zwei Übergaben. Norbert Pleifer überreichte Herbert Waltl die neue Wanderskulptur (wird immer nach 365 Tage an den nächsten Auserwählten weitergegeben) vielsagend,  der Titel „Hoffnungsvolle Inspirationsquelle“ (Originalzitat Norbert und mit der Begründung: „Damit ER das Klassentreffen jedes Jahr macht …!“ ) Alois Schild hatte für den Hausherren Norbert noch eine Großskulptur für sein Malser Domizil. Nach über vier Stunden klang dieses zweite Klassentreffen aus. Nicht ohne Drängen der Beteiligten auf Weiterführung, mehr Frauen und - überhaupt - Lob dafür, dass es stattgefunden.

Banderolen-Publikationen

gibt es noch - wer möchte - bei Alois Schild, im Troadkastn und im Skulpturenpark Kramsach kann man diese bekommen. www.aloisschild.at (aloisschild60@gmail.com)

PS: Das hochehrwürdige Versprechen, - wenn es denn eine Wiederholung, eine Fortsetzung gibt, werden beim nächsten Mal ausschließlich und nur Frauen geehrt, ist somit niedergeschrieben. Und die beiden Bis-dato-Ausrichter nicken, nicht nur wohlwollend, sondern ganz bestimmt

Nachgerufen:

Die überraschende Nachricht, dass einer unserer ersten"Banderolista" - HELMUT GROSCHUP nicht mehr ist, hat uns getroffen. Im letzten Jahr hat der "ruhelose Filmnomade" im Kulturbogen55 noch seine verdiente Illusionsbanderole erhalten. Wir widmen ihm hier und jetzt Gedanken und einige Herzschläge Gedenken. Zwei, drei Bilder vom letzen Jahr und der Übergabe sind beigefügt.

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