Initiative "Lebensraum Höttinger Gasse"
Lebensraum statt Rennstrecke!

Das erste Eck-Gärtlein erhielt schon zwei Tage später winzigen Wollschmuck....
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  • hochgeladen von Mag. Monika Himsl

Die Verkehrs-Beruhigungs-Versuche der Anrainer der verkehrsgeplagten Höttinger Gasse gehen bis ins Jahr 1991 zurück, als sie Bürgermeister Romuald Niescher eine Petition mit 800 Unterschriften überreichten.

Niescher wollte damals die Bürgerbewegten nicht empfangen und gab die Sache an einen Experten weiter, der dann feststellen ließ, dass der Verkehr der Höttinger "hausgemacht" sei. Die Höttinger würden mit dem Auto die Kinder in die Volksschulen und einzeln in die Arbeit fahren. Bürgermeisterin Hilde Zach meinte später, dass Maßnahmen wie Ampeln, Zebrastreifen und breitere Gehsteige nicht in Frage kämen, weil es dafür kein Geld gäbe. "Bis sie dann selbst her gekommen ist", erinnert sich Edith Baumann, eine Aktivistin der ersten Stunde. Dann hätte die Bürgermeisterin selbst gesehen, dass hier unzumutbare Zustände herrschten. Es kamen Zebrastreifen, Ampeln breitere Gehsteige und Schrammborde, eine Messstelle - und schließlich die 30er-Zone.

Picknicks und Straßensperren

Von alleine ging das allerdings nicht: 2008 gab es gemeinsam mit den Grünen Picknicks auf der Innstraße und später auch stundenweise Blockaden durch die Anrainer, die endlich ein Radargerät wollten. Der Verkehr stieg indessen weiter an, sodass gerade neulich - noch rechtzeitig vor Schulbeginn! - Straßenmarkierungen angebracht wurden, die an den Engstellen auf Fußgänger hinwiesen.
Aber das alle sei zuwenig, meinte Frau Baumann, und macht nun mit 75 Jahren einen weiteren Versuch, ihren Lebensraum ruhiger zu gerstalten. Sie spricht mit vielen Anrainer*innen und versucht Mitstreiter*innen zu finden. Das erste ihrer Plakate konnte sie weithin sichtbar am Erker einer Nachbarin anbringen, die ihrerseits zu weiteren Maßnahmen griff, wie Guerilla-Gardening. Sie griff zu Erde, Schaufel udn Gießkanne und erfand kurzerhand eine neue Street-Art-Form: "Wall-Corner-Gardening". Schon zwei solche Objekte zieren nun zwei graue Häuserecken - und bringen die Vorbeigehenden in der Höttinger Gasse zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken.

Weil zu vermuten ist, dass sich der Verkehr nach dem Abbau des "Tunnels" bei Hausnummer 41 wieder verstärken wird, sind das sicher nicht das letzte Plakat und die letzten zwei bunten Eck-Gärtlein. ..

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