René Clemencic- ein besonderer Lehrer

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Die Tiroler Kulturservicestelle gedenkt eines bedeutenden Musikers

Am 8. März 2022 verstarb in Wien Dr. René Clemencic im 95. Lebensjahr. Er war international anerkannt als Dirigent, Komponist und Musikwissenschaftler. Seine bevorzugten Instrumente waren die Orgel, das Cembalo, das Clavichord und die Blockflöte. Mit den beiden Ensembles „Musica Antiqua“ und „Clemencic Consort“ erneuerte er die Aufführungspraxis besonders der Musik des Mittelalters und der Renaissance. Damit wurde sie einem größeren Publikum zugänglich. Umfangreich ist auch sein Kompositionswerk. Bemerkenswert ist, dass er etwa für das Oratorium „Kabbala“ noch in späten Jahren Hebräisch lernte.
Er war mehrsprachig, ein Weltbürger und ein großer Kenner der europäischen und afrikanischen Kunst. Seine persönliche Sammlung stellte er 2003 in der Galerie Belvedere aus.
Ab den 1980-er Jahren bis 2018 besuchte er auf Einladung der Tiroler Kulturservicestelle jedes Jahr eine Woche lang Tiroler Schulen, um gemeinsam mit dem persischen Musiker Mag. Esmail Vasseghi den Schüler/inne/n zwischen 6 und 19 Jahren alte Musik aus dem Orient und Okzident ab den 13. Jahrhundert vorzustellen. Clemencic spielte meisterlich Blockflöten, Hornflöten und die Schalmei, Vasseghi begleitete ihn auf dem persischen Hackbrett Santur und mit der Trommel Tombak. Auf beiden Instrumenten machte er auch viel bejubelte Solodarbietungen.
René Clemencic erzählte den jungen Menschen über die historischen Hintergründe und die kulturellen Zusammenhänge. Dies führte zum besseren Verständnis der Musik, und er stellte sehr anschaulich die Instrumente vor. Bemerkenswert war, dass er mit seiner klaren Sprache alle Altersstufen erreichen konnte. Besonders freute er sich jedes Jahr auf Volksschul-Konzerte in Landgemeinden, stellten sie doch einen erfreulichen Kontrast zu den großen Aufführungen etwa im Wiener Musikverein oder in Palermo dar.
Als Begleiter zu den Schulen beeindruckte uns von der TKS Clemencics Freude am Leben, am Tag, am Augenblick und sein großes Interesse am Schönen sowie seine Wertschätzung der jungen Menschen. Wir waren und sind dankbar, dass er eine besondere Beziehung zu Tirol hatte. Wir werden ein ehrendes Andenken bewahren.

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