Frei im Theater: Gipfelgespräche und Fight Club
Vom Gipfel in den Boxring

Theatrales Eröffnungsritual für den ersten Fight Club: die seelischen Stützen der beiden Kontrahenten Christoph Kail und Petra Alexandra Pippan gemeinsam mit Moderatorin und Ringrichterin Anita Augustin. | Foto: Andrea Widauer
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  • Theatrales Eröffnungsritual für den ersten Fight Club: die seelischen Stützen der beiden Kontrahenten Christoph Kail und Petra Alexandra Pippan gemeinsam mit Moderatorin und Ringrichterin Anita Augustin.
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Mit gleich zwei neuen Diskursformaten wurde die kleinste Spielstatte des TLT in der vergangenen Woche nunmehr ebenfalls neu eingeweiht: das so genannte [K2], in dem bis dato immer wieder Stücke gespielt wurden, für die man sich aufgrund ihrer künstlerischen Relevanz mehr Raum und Publikum gewünscht hätte. Passend zum Namen des Raums sind das zum einen von 20er-Chefredakteurin Rebecca Sandbichler kundig und empathisch moderierte Gipfelgespräche. Ein Talkformat also, bei dem es ums Erkunden und nicht ums Rechthaben geht. Der Themenkomplex der ersten Auflage war freiwillige wie unfreiwillige Migration, es ging um Flucht- und Sehnsuchtsorte, die (Un-)Möglichkeit eines wirklichen Ankommens, womit gleichzeitig auch ein inhaltlicher Bogen zur gerade laufenden Schauspielproduktion „Odyssee“ und dem kommenden Tanzstück „Safe Ground“ von Marcel Leemann geschlagen wurde, für das die im Ötztal aufgewachsene Schauspielerin und Rapperin Nenda Musik und Texte beisteuern wird.

Wolf oder Mensch?
Tags darauf ließ man im Fight Club den Wolf- und Wildtierexperten Biologen Kurt Kotrschal und LH-Stv. Georg Dornauer in Sachen „Wolf oder Mensch“ argumentativ gegeneinander antreten. Bei dem der „Schorsch“ trotz seiner „seelischen“ Bühnenstütze in Gestalt von Rotkäppchen Petra Alexandra Pippan gegen die faktische Coolness des Herrn Professors keine wirklichen Meter machen konnte. Zumal Moderatorin und Dramaturgin Anita Augustin, die dieses ungleich verspieltere Format entwickelte, nicht lockerließ und immer wieder ebenso pointiert wie schonungslos das eigentliche Kernproblem offenlegte, von dem wir nur allzu gerne ablenken: Das sind nun mal wir selbst.

A Family Night at the Movies
Nach diesen wichtigen, gleichwohl kritischen und erhellenden Diskursen war Samstag im Großen Haus mit „A Family Night at the Movies“ dann das ultimative Wohlfühlprogramm für alle Generationen angesagt, bei der das TSOI unter der Leitung von Hansjörg Sofka mit unglaublicher Spielfreude Filmmusikklassiker u.a. aus Forrest Gump, Lion King, Batman, Fluch der Karibik zum Besten gab. Dazwischen amüsierten und begeisterten die bekennenden Filmfreaks Kristoffer Nowak und Jan-Hinnerk Arnke mit hinreißend gespielten Anleihen aus den jeweiligen Filmen, wobei heuer auch Juliana Haider szenisch wie gesanglich auf herzerfrischende Weise mitmischte. Grandios etwa ihr Auftritt als Mary Poppins, die es natürlich immer schon wusste: „With a Spoonful of Sugar“ lässt sich so manches besser ertragen.

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