Essen, was das Herz begehrt

INNSBRUCK. Nicht wirklich herzförmig, wie der Name vermuten ließe, aber ein Wunder der Natur: Unser Herz. Es schlägt 4.200 mal pro Stunde und unglaubliche 100.800 mal pro Tag. Diese Leistung kann es bis ins hohe Alter erbringen, solange es den richtigen Treibstoff bekommt. Wenn dieser auch noch gut schmeckt – um so besser.

Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems gehören zu den häufigsten Todesursachen in Österreich. Laut Statistik Austria waren rund 45 Prozent aller Todesfälle im vergangenen Jahr auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen. Die Ursachen sind in den meisten Fällen bekannt und können durch eine gesunde Lebensweise effektiv minimiert werden.

LDL und HDL – wie bitte?
Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist neben Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gene und Übergewicht einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unsere Ernährungsexpertin Maria Anna Benedikt (MSc) ist leitende Diätologin am Landeskrankenhaus Salzburg und erklärt genauer: „Bei einem Gesundheitscheck sollte der LDL-Wert unter 115 mg/dl und der HDL-Wert über 45 mg/dl liegen.“ Durch ein jahrelanges zuviel an Cholesterin verkalken die Arterien und können so zu lebensgefährlichen Komplikationen führen. Angestrebt sollte ein hoher HDL-Wert werden, weil dieser die Gefäße vor Ablagerungen schützt, so die Expertin weiter. „Positiv beeinflussen können wir die Werte mit Bewegung und sportlicher Betätigung und einer ‚herzgesunden‘ Ernährung.“

Weg mit dem Speck
Auch Übergewicht ist wahres Gift für unser Herz. Neben dem bekannten BMI-Wert kann auch mittels Bauchumfang das Risiko bestimmt werden. Liegt er bei Frauen über 80 cm und bei Männern über 94 cm, sollte den überschüssigen Kilos an den Leib gegangen werden, definiert Maria Benedikt den Parameter für Übergewicht. Was unser Herz auch freut, ist Bewegung – am besten an der frischen Luft. Neben täglicher Bewegung im Alltag wie etwa Morgengymnastik, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder Treppensteigen rät die Diätologin zu zusätzlichen Sporteinheiten: „Am besten drei- bis viermal pro Woche rund 30 bis 40 Minuten moderaten Freizeitsport betreiben.“ Damit könne man einfach und gesund die eigene Herzaktivität positiv beeinflussen. Gute Nachrichten gibt‘s besonders für alle Weinliebhaber von unserer Expertin: „Das tägliche 1/4 Rotwein schadet dem Herzen nicht, die enthaltenen Antioxidantien sind sogar ein Schutz für das Herz!“ Keine Ausrede gibt es für alle RaucherInnen. Jede gerauchte Zigarette ist ein Risiko für Bluthochdruck und unser Herz.

Das herzgesunde A und O
Die Expertin empfiehlt für ein gesundes Herz besonders eine frische, mediterrane Küche. „Viel frisches Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, gute pflanzliche Fette sowie Fisch und mageres Fleisch sind herzgesund und haben den Vorteil, dass sie auch noch wunderbar schmecken!“ Vermeiden sollte man möglichst tierische Fette. Ein Tipp unserer Expertin: „Besonders wertvoll sind Raps- und Olivenöl!“ Die Frage ob Butter oder Margarine am Brot ist für Maria Benedikt eher eine Geschmacksfrage: „Beides sollte nur ganz dünn als Streichfett verwendet werden.“ Wenn die Gesamtfettzufuhr 35 % des täglichen Energiezufuhres nicht übersteigt, sinkt das Risko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen übrigens deutlich.

Sich herzgesund satt und fit essen:

1. „5 am Tag“: Täglich fünf Portionen Gemüse und Obst (gekocht und roh) über den Tag verteilt schützt nicht nur vor Übergewicht, sondern wirkt sich auch positiv auf den Cholesterinspiegel aus und schützt vor Krankheiten.

2. Pflanzliche Fette: Nahrungsfette spielen eine wichtige Rolle. Zu bevorzugen sind ungesättigte Fettsäuren in pflanzlichen Ölen (Rapsöl, Olivenöl) oder Fischöl.

3. Omega-3 aus dem Meer: Bei Eskimos kommen Herzkrankheiten kaum vor. Man weiß heute, dass dafür die lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren verantwortlich sind. Besonders viel davon enthalten Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering.

4. Ballaststoffe: Sie füllen den Magen, quellen dort auf und machen satt. Dadurch beugen sie Übergewicht vor und sorgen für optimale Darmfunktion. Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Haferflocken usw. sind wertvolle Lieferanten.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.