Firmenlauf 2012: Sind meine Beine zum Laufen, Gehen oder Stehen?

Mein Team:Maria Luzia Elisabeth, HerrBERT und Ingrid
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Im letzten Jahr habe ich mich über die 5 (fünf!!!) Kilometer gewagt. Unvorbereitet. Rollstuhlfahrer haben mich überholt. Junge Mädchen haben mich "schwebend" hinter sich gelassen. Mensch Waltl war frustiert und wollte für heuer Abhilfe schaffen. Trainierend und wohl vorbereitet. Der Kopf knapp über 20, der Körper stark über 50ig. Das Kamel vom letzten Jahr wollte nicht mehr trabend nach Labung hoffend torkeln, sondern richtig powergepointet sprinten.

Hat man seine Beine zum Laufen, zum Stehen, zum Gehen? Zugegeben: Diese Frage stellt sich mir auch heuer erstmals. Der, der uns zusammengebastelt hat, was hat er sich dabei gedacht. "Mensch!Jetzt! Lauf!"

Eigentlich, so denke ich, gings dem Erschöpfer wohl vordergründig ums Aufrechtstehen und Geradeausgehen. Ob er wußte, daß wir immer schneller werden wollen. Schnellgehen, Schnelldenken, Schnellschießen. Tempobolzen!

Ich weiß nicht. Ich glaube, ich kann das "Tempo" im Moment nur als Taschentuch aushalten.

Angemeldet zum Laufen. Ein Ausfall bei einem Walker- Festival-der-Träume-Team und flugs war ich als Ersatz ebendort. Walken. Mit den beiden Damen. Lässig. Auch wenn die Walker im Vergleich zu den richtigen Läufern, den "harten Hunden!" wohl eher Nachzüglercharakter und Belächelungsehre genießen. Was solls. Gehen, Geradeaus.

Wir müssen warten, bis die meisten Läufer ihren ersten Kilometer hinter sich haben und wieder bei Start und Ziel vorbeidüsen. Düsen! Ja. Lockere, entspannte Gesichter und laszive Körpersprache beim Vorbeilaufen. Winke-Winke, schnell ein Foto oder einen Film, im Laufen - was die alles können. Manche sind schon ein wenig weniger entspannt. Hochrote Köpfe. Geqälte-dirigierte Lachfalten, doch leicht schlaff-weiche Knie. Angespannte Körpersprache. Aber Läufer. Wir müssen noch warten. Applaudieren artig und immer wieder.

Die Hypo Tirol Bank stellte, anläßlich ihres heurigen 111jährigen Bestandsjubiläums über 130 Teams. Rekord. Nicht nur das. Der Vorstand der Bank hatte die Devise ausgegeben, wenn es gelingt 111 Teams für den Firmenlauf zu stellen, gibt es eine Spende in der Höhe von 11.100 Euro. Für die Organisation "Kindern eine Chance" von Stefan Pleger. Mit dem Geld wird in Uganda eine ganze Schule gebaut. Gratulation und Danke! Ein gutes Gefühl für jeden Läufer und "Geher", wie mich. Weil jeder Schritt doppelt zählt. Für mich und meinen Bewegungsapperat und für die Kinder, die eine Zukunft haben werden.

Zukunft? Wir dürfen starten. Gehen ist nicht anstrengend. Aber man muß konzentriert auf den Boden starren. Immer. Für die Umgebung bleibt wenig Zeit. Links hetzen noch die letzten Läufer vorbei. Vor uns bildet eine Damenreihe, jeweils mit zwei langen Walkingstöcken ausgestattet ein unüberbrückbares Bollwerk nach vorne. Vorbeikommen schlichtweg unmöglich.Vorbei bei Norbert Pleifers Treibhausturm, Rückseite des Tyrol-Kaufhauses, Abstand zur Damenreihe halten, die Walkingstöcke sind lästig - Meranerstraße - weiter in die Prachtstraße von Innsbruck. Langsamer Schritt. Vorsicht. Wenn man von hinten auf die Walkingstöcke steigt, kann es leicht passieren, daß beide "Walker" - der vorne und der hinten - stolpern. Es ist lustig. Gehen. Der Applaus und die Aufmunterungen vom Publikum empfinde ich persönlich schon fast als kleine Beleidigung. "Aber Waltl, du hättest ja laufen können", sagt mir mein innerer Schweinehund. Wir bedanken uns artig für den Applaus. Abgerissene Läufer "laufen" immer wieder dazwischen und versuchen Anschluß an ihre Wertungsgruppe zu erlangen. Schlafmützen?

Vorbei an der Markthalle. Über die Inn-Brücke. St. Nikolaus. Den Inn entlang zurück zum Innsteg. Oh Schreck! Am Ende steht mein pensionierter Direktor (immer noch ein asketischer Paradesportler) und lächelt "fröhlich" mit seiner Kamera. Über den Rennweg, parallel zum Hofgarten gehen wir ins Ziel. Aufmunternde Anfeuerungen der Zuschauer motivieren doch noch"Geher" zum kurzfristigen Laufen. Ich bleibe standhaft meiner "Sportart" verbunden. Im Ziel. Eigentlich bin ich nicht müde. Ehrlich. Ich schwitze mehr, wenn ich von der Hypo Zentrale in das Hypo-Center am Südringe gehe. Aber das zählt nicht. Und bringt auch keiner Schule irgendwo irgendetwas. Ich bin froh gutes getan zu haben.
"Nur wegen der vielen Walker vor uns, haben wir nicht schneller laufen können" - Läufer beschweren sich doch lautstark über "unsere Sportler". Suchen wohl auch noch nach Ausreden für die Platzierung.

Wieder ein tolles Erlebnis. Lustig. Hat viel Spaß gemacht. Bestes Wetter. Perfekte Organisation. Beste Stimmung. Danke an die beiden Damen im Team, die mich problemlos über die Distanz begleitet haben. Zudem noch gut unterhalten. Sicher: Werde auch im nächsten Jahr wieder dabe sein. (Hypopersönliches: Danke lieber Christian Sigl - hervorragend organisiert, moderiert und betreut! Wunderbar!Ge(h)nial)

Aber die Frage, ob Beine zum Laufen oder Gehen konstruiert wurden, bleibt auch nach dem Zitronenradler und dem scharfen Chicken-Curry mit Reis vorerst unbeantwortet. Mit viel Tempo steuern wir schon bald danach wieder die Homebase an. Aber dem Alter entsprechend halten wir uns an die Geschwindigkeitsbeschränkungen. Autos sind zum Fahren. Beine zum ....(?)

Wo: Tiroler Landestheater, Rennweg 2, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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