110 Jahre FC Wacker Innsbruck
Im Gespräch mit Präsident Hannes Rauch

Für die 110-Jahre-Jubiläumsfeier wurde extra ein eigenes Trikot angefertigt. Präsident Hannes Rauch hofft, dass am Festtag über 2.000 Zuschauer in das Tivoli Stadion kommen und die Mannschaft anfeuern werden. | Foto: BezirksBlätter
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  • Für die 110-Jahre-Jubiläumsfeier wurde extra ein eigenes Trikot angefertigt. Präsident Hannes Rauch hofft, dass am Festtag über 2.000 Zuschauer in das Tivoli Stadion kommen und die Mannschaft anfeuern werden.
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Der FC Wacker Innsbruck ist einer der größten Traditionsvereine in Österreich. Am 28.10. wird im Zuge des Kampfmannschaftspiels gegen die SVG Mayrhofen das 110-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Dass es zu diesem Geburtstag überhaupt kommt, war nicht immer sicher. Wir haben mit dem Präsidenten des FCW, Hannes Rauch, über das Jubiläum, die aktuelle Situation und die Zukunft des Vereins gesprochen.

INNSBRUCK. Als Anfang diesen Jahres die Fanclubs an den Verein herangetreten sind mit der Idee, den 110-Jahre-Festtag zu organisieren, war dem Präsidenten des FC Wacker Innsbruck, Hannes Rauch, sofort klar, dass er dieses Jubiläum feiern will. Als klassischer Mitgliederverein will man mit den Fans gemeinsam die Höhen und Tiefen des Traditionsclubs Revue passieren lassen. Am 28.10. wird es vor und nach dem Spiel gegen Mayrhofen einige Programmpunkte geben. Die Matchtickets können als Eintritt für die Feier verwendet werden. Für das Spiel wird die legendäre Nord-Tribüne aufgesperrt, da man mit großem Andrang rechnet. Rauch verriet außerdem, dass es eine große Fanchoreografie geben soll.

„Das ist der neue FC Wacker. Es ist mein Ansatz als Präsident, eine Gemeinschaft aus Spielern, Mitgliedern und Vorstand zu bilden. Wir sind alle ein Verein",

führt Rauch aus. Der Verein soll gemeinsam Erfolge und Feste feiern.

Die Wacker-Fans sorgen in jedem Auswärtsspiel für Rekordzahlen. Das garantiert auf den heimischen Fußballplätzen eine besondere Atmosphäre. | Foto: sportszene.tirol/Leitner
  • Die Wacker-Fans sorgen in jedem Auswärtsspiel für Rekordzahlen. Das garantiert auf den heimischen Fußballplätzen eine besondere Atmosphäre.
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Der Aufstieg ist Pflicht

„Das Spiel FC Wacker Innsbruck gegen den SC Mils war an diesem Wochenende das meistbesuchte Fußballspiel in ganz Österreich. In Sachen Zuschauerzahlen ist der FC Wacker die Nummer eins in Tirol. Insgesamt 1.710 Personen haben sich das Spiel gegen Mils im Tivoli angesehen."

Sportlich läuft es bei den Innsbruckern in der Tiroler Liga momentan fast perfekt. Erst im 10. Saisonspiel musste man den ersten Gegentreffer hinnehmen. Ansonsten stehen neun Siege und ein Unentschieden zu Buche - Tabellenführung inklusive. Den Grund für diese ausgezeichnete Anfangsbilanz sieht Hannes Rauch nicht nur in der guten Qualität der Mannschaft. Laut ihm sei wieder ein "Wir-Gefühl" im Verein zu spüren. Man kann sich vollkommen auf das Sportliche konzentrieren, da rundherum Ruhe im Verein herrsche.

„Paris Saint-Germain spielt auch mit den teuersten Spielern und hat trotzdem noch nicht die Champions League gewonnen. Es braucht mehr als eine qualitativ gute Mannschaft",

sagt Rauch zum Erfolgsrezept der Mannschaft. Es sei schwieriger der Gejagte zu sein. Gegen den großen FC Wacker Innsbruck ist jeder Gegner noch motivierter. Das ist keine leichte Situation, weiß Rauch. Aber der Mix in der ersten Mannschaft stimme. Tiroler Talente gepaart mit jungen Legionären bilden den Kern der FC-Wacker-Innsbruck-Kampfmannschaft. Damit muss der Aufstieg fix sein. Der Vorstand kommunizierte das Ziel schon vor der Saison. Man will langfristig den Verein wieder dorthin zurückbringen, wo er hergekommen ist: in den Profifußball.

„Die Auswärtsfahrten in der Tiroler Liga sind jedes Mal ein großes Volksfest. Das macht sehr viel Spaß. Allerdings wollen wir den FC Wacker wieder zügig in den bezahlten Fußballsport bringen",

 Zeigt sich der Rauch ehrgeizig. Das Ziel des Vereins ist somit klar.

Letztes Jahr im April sah die legendäre Nord-Tribüne noch so aus. Beim Jubiläumstag gegen den SVG Mayrhofen wird sie endlich wieder aufgesperrt. | Foto: Tilg/FB
  • Letztes Jahr im April sah die legendäre Nord-Tribüne noch so aus. Beim Jubiläumstag gegen den SVG Mayrhofen wird sie endlich wieder aufgesperrt.
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Aber auch mit der zweiten Mannschaft und der Damenmannschaft hat man ambitionierte Ziele definiert. Die zweite Kampfmannschaft, die momentan in der 1. Klasse West spielt, ist gespickt mit sehr jungen Talenten. Die Idee ist es, den Spielern Spielpraxis im Erwachsenenfußball zu geben. Der ein oder andere darf auch Tiroler-Liga-Luft schnuppern. Bei den Damen läuft es sportlich nicht sehr gut. Zunächst war es wichtig, die Bundesligasaison der Mannschaft durchzufinanzieren. Jetzt kann man sich darauf konzentrieren die Liga zu halten. Sollte dies gelingen, wäre das ein großer Erfolg.

„Es gibt von Vereinsseite keinen Druck für die Damen, in der Liga zu bleiben. Falls sie drinbleiben, freut es uns natürlich sehr.",

 fasst Rauch die Situation der Damenmannschaft zusammen.

Das Finanzielle steht über allem

Die wirtschaftlichen Probleme des FC Wacker Innsbruck standen lange Zeit unter keinem guten Stern. Die Geldnot hängt schon seit Jahren wie ein Damoklesschwert über dem Verein. Seit Sommer 2022 ist Hannes Rauch Präsident des Traditionsclubs. In den ersten Wochen nach seinem Amtsantritt waren die sportlichen Erfolge nicht im Fokus. Das Überleben des FC Wacker Innsbruck musste zunächst gesichert werden. Gemeinsam mit Sportvorstand Jakob Griesebner musste innerhalb der ersten sieben Tage eine Mannschaft gefunden werden, die in der Tiroler Liga mitspielen kann. Die andere Herausforderung war die Damenmannschaft. Teure Auswärtsfahrten und ein reduziertes Budget machten die finanzielle Situation nicht besser. Am Ende konnte man das Überleben der Damenmannschaft vorerst absichern.

„Ein persönliches Highlight war der Einstieg des Investors Los Angeles FC. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die Generalversammlung über den Einstieg des Geldgebers abstimmen zu lassen. Glücklicherweise gab es eine 98%ige Mehrheit."

Mit dem Einstieg des LAFC war der Fortbestand des FC Wacker Innsbruck gesichert.

„In den ersten Wochen haben wir uns die Frage gestellt, ob es den Club in drei Wochen noch gibt. Jetzt stellen wir uns nur noch die Frage, wie wir am Wochenende spielen werden.",

sagt Hannes Rauch zu den ersten schwierigen Wochen nach Amtsantritt und den jetzigen Entwicklungen. Der LAFC hilft dabei auf vielen Ebenen. Zunächst ist es ein klassisches Investorensystem. Aber auch in Sachen Marketing und Ticketing stehen die erfahrenen Amerikaner mit Rat und Tat zur Seite. Der FC Wacker Innsbruck kann somit wieder auf eine positive finanzielle Lage blicken. Jetzt setzt man sich daran, den Verein Stück für Stück wieder dorthin zu führen, wo die legendären Tage aufgehört haben.

Mit dem Los Angeles FC als Kooperationspartner sieht die wirtschaftliche Zukunft des FC Wacker Innsbruck wieder besser aus. | Foto: BezirksBlätter
  • Mit dem Los Angeles FC als Kooperationspartner sieht die wirtschaftliche Zukunft des FC Wacker Innsbruck wieder besser aus.
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