Neues Pistentouren-Leitsystem - LAND TIROL, SNOWHOW und MAX2 entwickeln Konzept zur Konflikt- und Unfallvermeidung

Die Anzahl jener, die sich mit Skiern nicht nur abwärts, sondern auch bergauf sportlich betätigt steigt stetig. Um keine Risiken im freien Gelände eingehen zu müssen und oftmals mangels notwendiger Lawinenkenntnisse, wählen Wintersportler immer häufiger die vermeintlich sichere Variante über präparierte Pisten. Aber auch dort lauern Gefahren, sei es durch die abfahrenden Skifahrer oder bei immer beliebter werdenden Nachtskitouren. Mit einem neuen Beschilderungs- und Leitsystem für Pistentouren als Weiterentwicklung des bewährten Tiroler Pistentourenmodells will das LAND TIROL gemeinsam mit SNOWHOW und MAX2 Skitourengeher bei ihren Aufstiegen lenken und so das Konflikt- und Unfallpotential verringern. Am Innsbrucker Patscherkofel und im Skigebiet Rosshütte Seefeld wurden kürzlich die ersten Aufstiegsrouten nach dem landesweiten Tiroler Pistentourenleitsystem fertiggestellt.

Dem Trend des Pistentourengehens will man im Sportland Tirol nicht durch Verbote entgegenwirken. „Mit dem Tiroler Pistentourenmodell und unserem Programm ‚Bergwelt Tirol miteinander erleben‘ wollen wir vielmehr ein konfliktfreies Miteinander sowohl in den Skigebieten als auch in der freien Natur gewährleisten“, setzt Sportlandesrat LHStv Josef Geisler auf die Devise „lenken und entflechten statt sperren und verbieten“. „Das Tiroler Pistentouren-Leitsystem leistet einen wesentlichen Beitrag für ein Miteinander am Berg und dient der Sicherheit aller“, so Sportlandesrat Geisler.

Es braucht entsprechende Angebote und effiziente Maßnahmen im Sinne der Sportler, der Liftbetreiber und der Präparierungsmannschaften. Da Pistentourengeher eine bestehende Infrastruktur nützen – meistens ohne dafür einen Kostenbeitrag abliefern zu müssen – müssen sich diese auch an gewisse Spielregeln halten. Besonders pistentourenfreundliche Skigebiete und Tourismusregionen wollen diese Gäste mit Aufklärung und Beschilderung geschickt lenken und ihnen sichere Aufstiegsrouten zur Ausübung des Pistentourensports anbieten.

Das Tiroler Pistentouren-Leitsystem entwickelt im Auftrag der Sportabteilung des Landes Tirol von SNOWHOW-Intitiator Bergführer Klaus Kranebitter vom Verein zur Förderung von Bildung und Sport und der Firma MAX2 gibt ganz klar die Richtung vor. Auf eigenen Aufstiegsrouten geht es mit blauen, roten und schwarzen Markierungen gemäß der Schwierigkeit vom Start bis zum Ziel. Richtungspfeile zeigen in kontrollierten Abständen den Weg. Kilometer und Höhenmeterangaben informieren über die Entfernung zum angegebenen Endpunkt. Die Streckennummer hilft dabei, sich bei mehreren Routen an die richtige zu halten. Hinweistafeln an neuralgischen Punkten, wie Rodelbahnen oder Straßen zeigen Gefahren auf und weisen auf eventuelle Verbote hin.

So werden gefährliche Situationen auf den Pisten vermieden, die abfahrenden Skigäste nicht in der Ausübung ihres Sportes behindert und die aufsteigenden Tourengeher im gesicherten Skiraum abseits oder am Rande der befahrenen Pisten zu den Gipfeln und Hütten geleitet. Ebenfalls zum Leitsystem gehören Vorträge zur Unfallvermeidung und den richtigen Verhaltensmaßnahmen. Die Vorträge sind kostenlos und für alle Interessierten frei zugänglich. SNOWHOW und MAX2 planen und entwickeln Pistentourenrouten inklusive Leitsystem und Informationsvorträge für Skigebiete.

Die Patscherkofelbahnen und die Bergbahnen Rosshütte in Seefeld haben als erste Seilbahnunternehmen das Tiroler Pistentouren-Leitsystem umgesetzt. Seit wenigen Tagen sind die Beschilderungen an beiden Orten fertig installiert, und auch die ersten positiven Feedbacks von Skitourengehern und Skifahrern sind schon da. Während nämlich ein Teil der Familie sich abfahrend vergnügt, können die anderen im selben Skigebiet ihrer Leidenschaft im Aufstieg frönen.

Bald werden weitere Regionen dem Beispiel von Patscherkofelbahnen und Bergbahnen Rosshütte folgen und das Pistentourengehen für sich als touristische Chance und Zusatzangebot ergreifen.

Kontakt:
SNOWHOW
Verein zur Förderung von Bildung und Sport
Trientlgasse 28, 6020 Innsbruck
Email: info@snowhow.info
www.snowhow.info