Harte Bandagen auf dem Bau

- Messeumbau
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Elektrounternehmer vermutet Manipulation von Ausschreibung für Umbau der Messe
Die Baukosten für den Umbau und die Generalsanierung der Innsbrucker Messe belaufen sich auf 25,9 Millionen Euro. Die Auftragsvergabe ist ein heikles Unterfangen, denn die Konkurrenten kämpfen mit harten Bandagen um die lukrativen Geschäfte. Ein Innsbrucker Elektrounternehmer hat ebenfalls angeboten und vermutet, dass ein Konkurrent mehr weiß als er wissen dürfte.
(fh). Alosi S. (Name der Redaktion bekannt) ist stocksauer über die Vergabepolitik rund um den Neubau der Messe Innsbruck. Er glaubt fest daran, dass ein bestimmter Konkurrent einen entscheidenden Informationsvorsprung gegenüber anderen Firmen hat und deshalb regelmäßig die Ausschreibungen gewinnt. „Ich weiß genau, dass die besagte Firma mit dem Elektroplaner unter einer Decke steckt und die Ausschreibungen so manipuliert werden, dass andere Unternehmen überhaupt nicht die Chance haben, den Auftrag zu bekommen. Es werden zum Beispiel Baumaterialien in den Ausschreibung mitaufgenommen, von denen die besagte Elektrofirma ganz genau weiß, dass sie sie für die Messe nicht braucht und diese Information bekommt die Firma vom Elektroplaner. Ich habe für die Messe sogar noch spekulativ angeboten, um zweiter zu werden und einen Einspruch machen zu können und trotzdem hat der Konkurrent den Auftrag bekommen und verdient dabei auch noch. Wenn ich diese Baustelle seriös kalkulieren will, kommt man eben auf einen bestimmten Preis und es ist schon sehr verwunderlich, dass die andere Firma um eine Million billiger war als jene, die seriös gerechnet haben – da kann doch etwas nicht stimmen“, ärgert sich Alois S. GR Christian Kogler (Liberales Innsbruck) stellt sich auf die Seite des Elektrounternehmers und verlangt mehr Transparenz im Zusammenhang mit öffentlichen Geldern: „Es muss doch auch im Interesse der Messegesellschaft liegen, dass klar zu erkennen ist, wohin das Geld geht. Unter Umständen wird hier viel mehr gezahlt, als überhaupt nötig ist und da braucht es einfach die Kontrolle. Die Elektroinstallationen im Landhaus werden zum Beispiel laufend von einer unabhängigen Salzburger Firma aufs Genaueste kontrolliert und so soll es auch bei der Messe sein. Wenn die Wand erst einmal zu ist, kann mir der Elektrounternehmer ja alles erzählen“, ärgert sich Christian Kogler. Die Firma von Alois S. wurde vom Bieterverfahren ausgeschlossen und hat somit keinen Einfluss mehr auf die Auftragsvergabe.
Knackpunkt Aufmaßplan
Elektrounternehmer S. ist sich sicher, dass der sogenannte Aufmaßplan (genauer Plan über die Menge der verwendeten Materialien) Klarheit bringen würde. „Wenn dies Firma den Aufmaßplan machen muss, ist sie erledigt, denn dann weiß man, wieviel Material wirklich verwendet wurde, doch diesen Plan gibt es nicht. Ich will gleiche Chancen für alle und es sollen faire Wettbewerbsbedingungen nach dem Bundesvergabegesetz herrschen“, so der Elektrounternehmer.
Alles korrekt abgelaufen
Messedirektor Georg Lamp kennt die Vermutungen, lässt aber keinen Zweifel über die Vergabe der Aufträge aufkommen: „Wir haben von Seiten der Messe einen renommierten Fachplaner beauftragt und ich bin mir absolut sicher, dass alles korrekt abgelaufen ist. Ich bin lange genug im Geschäft und was öffentliche Gelder betrifft, gehe ich mit Sicherheit kein Risiko ein. Wenn der Rechtsbeistand von Herrn S. meint, dass etwas nicht stimmt, dann muss er den Beweis antreten. Unsere Planer prüfen alles dreimal und wir haben bereits in der Ausschreibungsphase einen Rechtsanwalt hinzugezogen und ich bin bereit, wenn notwendig, alles offen zu legen und den Beweis anzutreten. Außerdem haben wir 17 Ausschreibungen zusätzlich überprüft und nur vier davon gingen an die besagte Firma “, gibt sich Direktor Lamp selbstsicher.
Gleiche Chancen für alle
Der Geschäftsführer der beschuldigten Firma (der Redaktion bekannt) zeigt sich zugeknöpft: „Es handelt sich um ein öffentliches Ausschreibungsverfahren und da hat jeder dieselben Chancen“, erklärt der Unternehmer.
Zur Sache: Insider gewährt Einblicke in Sachen Ausschreibung
Ein Insider, der sich in der Branche sehr gut auskennt, gewährt gegenüber der STADTBLATT-Redaktion Einblicke: „Es ist schon sehr seltsam, wenn ein Elektroplanungsbüro den Auftrag vergibt und dann auch noch die vertiefte Angebotsüberprüfung durchführt. In diesem konkreten Fall ist es auch noch so, dass ein ehemaliger Mitarbeiter jener Firma, die jetzt den Auftrag bekommen hat, mittlerweile bei besagtem Elektroplanungsbüro tätig ist. Es muss ein unabhängiges Controlling stattfinden, ansonsten hat die Auftragsvergabe im Zusammenhang mit öffentlichen Geldern einen bitteren Beigeschmack“, so der Insider.
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