Tiroler Regionalitätspreis 2018 – Kategorie Tourismus & Gastgewerbe
Innsbrucks Essensbotschafter – mit Video!

Kurt Reindl (Mitte), im Bild mit Miriam Merzhäuser (r.) und Patrick Rieser (l.) hat aktuell eine Food Tour im Programm. Mittelfristig will der 41-jährige Ötztaler das Angebot auf vielerlei Arten ausbauen.  | Foto: Kainz
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  • Kurt Reindl (Mitte), im Bild mit Miriam Merzhäuser (r.) und Patrick Rieser (l.) hat aktuell eine Food Tour im Programm. Mittelfristig will der 41-jährige Ötztaler das Angebot auf vielerlei Arten ausbauen.
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Von traditionellen Brotsorten über gschmackigen Graukäse bis hin zur echten Tiroler Prügeltorte können sich Innsbruck-Besucher ab sofort durch die kulinarischen Gewohnheiten von Stadt und Land kosten. Mit seinem Start-Up Innsbruck Food Tours schließt Kurt Reindl eine Lücke im Veranstaltungskalender.

Endlich hat Innsbruck seine Food Tour! Was in anderen Städten längst Usus ist, wird neuerdings also auch in der Tiroler Landeshauptstadt angeboten: Ein interessanter, lehrreicher und nicht zuletzt auch schmackhafter Streifzug durch unsere kulinarischen Sitten und Gebräuche. Oberstes Gebot daher: Bitte unbedingt hungrig kommen!
„Schauen, staunen und verkosten“ – passend dazu umfasst die Food Tour sieben bis acht unterschiedliche Stationen in und rund um die Innsbrucker Altstadt. Die Tour wird im Rahmen eines gemütlichen Spaziergangs absolviert und dauert insgesamt gute vier Stunden. „Nein, es handelt sich um keine kitschige Touristentour“, stellt Initiator Kurt Reindl klar. Vielmehr ist es ihm ein Anliegen, seine Gäste auf eine „authentische Reise durch die Tiroler Küche“ mitzunehmen.

Die Stadt von ihrer kulinarischen Seite kennen und lieben lernen

So bestimmen deftige regionale Schmankerl, typische Hausmannskost und traditionelle Tiroler Grundprodukte neu interpretiert das aktuelle Programm. In der Traditionsbäckerei Kröll etwa erklären Inhaberin Marion und Sohn Stefan direkt im „Heiligtum Backstube“ die Herstellung von Schüttelbrot und Co. und warum dieses früher in Wandregalen aufbewahrt wurde. Ein paar Schritte entfernt in der Markthalle informiert Käsesommelier Stefan Kranebitter über die unterschiedlichen Reifegrade von Graukäse, während sich die Teilnehmer besagte Käsewürfel gleich auf der Zunge zergehen lassen. Und im hinteren Teil der Halle präsentiert Schmankerlexpertin Alexandra Machatschek den Ernährungsbegeisterten später stolz ihre Chutneys und die vielen Marmeladen und sonstigen Leckereien, die sie persönlich und vor Ort mit Obst und Gemüse heimischer Bauern einkocht.

Ein nachhaltiger Blick hinter die Kulissen heimischer Betriebe

„Den Food-Tours-Teilnehmern werden ausschließlich Produkte aus den regionalen Wirtschaftskreisläufen aufgetischt und bekannt gemacht bzw. in Erinnerung gerufen“, streicht Reindl hervor und nennt als weitere Beispiele Krautinger Schnaps aus der Wildschönau, Zirbensalz und -likör aus dem Ötztal oder – und der darf freilich keinesfalls fehlen – Tiroler Speck. Ideal abgerundet wird der leckere Ausflug mit in Tirol geröstetem Kaffee und Tiroler Edle-Schokolade mit Milch vom Tiroler Grauvieh. Vorrangig geht es bei der Tour ums Essen und Trinken. Doch nicht nur das! „Wir präsentieren unsere lokalen, regionalen Spezialitäten samt ihrer Bedeutung im täglichen Leben. Hinter fast jeder Speise stecken Geschichten oder Anekdoten. Wir wollen diese zusammen mit der Liebe zu den regionalen Köstlichkeiten weiter geben. Wir wollen besondere Einblicke bieten und so unvergessliche Erinnerungen erzeugen“, beschreibt Reindl die Idee und fügt an: „Selbstverständlich ist es auch unsere Intention, dass die Produkte der kleinen und bäuerlichen Erzeuger von den Tour-Teilnehmern gekauft und mit nach Hause genommen werden. Das ergibt für unsere Partner-Betriebe neue Möglichkeiten in der Vermarktung.“
Miriam und Patrick hat die Tour ausgesprochen gut gefallen: „Manches findet man selbst einfach nicht. Es war toll, so viele Geheimtipps abseits des Mainstreams gezeigt zu bekommen und zugleich ein Stück echtes Tirol zu erkunden.“

„Bei der Tour geht es um mehr als nur ums Essen und Trinken“

Das Konzept für seine Food Tours hat der 41-Jährige schon seit einigen Jahren im Kopf. An die erstmalige Umsetzung macht er sich jetzt, im Herbst. Dementsprechend ausgereift ist das Ganze: Vom Logo mit Messer, Gabel und Löffel vor dem Konterfei des Goldenen Dachls über eine ansprechende Homepage, auf der bald auch informative Videos zu den einzelnen Betrieben hinterlegt werden sollen bis zur Nachhaltigkeit, die auch „Kleinigkeiten“ wie das Verzichten auf den Einsatz von Plastik beim Verkosten beinhaltet, hat Reindl an alles gedacht.
Der nunmehrige Wahl-Innsbrucker stammt eigentlich aus dem Ötztal, lebt heute in der Innsbrucker Altstadt und arbeitet von hier aus als TV-Journalist. Was es für eine ordentliche Recherche braucht, ist dem Mann also bekannt und er ist daher mit Unterlagen und Hintergrundinfos zu den einzelnen Themen bestens ausgestattet. Wobei: Inhaltlich konzentiert sich die Führung ausschließlich auf die kulinarischen Besonderheiten von Stadt und Land. Zu historischen Sehenswürdigkeiten dürfte Reindl schon aus rein rechtlichen Gründen keine Auskünfte geben! Dass er sich seine Zeit frei einteilen kann, ist natürlich ein großer Vorteil, denn bis das Start-Up genügend Gewinne abwirft, wird er seinem Brotberuf weiterhin nachgehen: „Geplant ist aber schon, das Ganze groß werden zu lassen, mit eigenen und essensbegeisterten Angestellten, die Touren auch auf russisch, italienisch oder französisch durchführen“, so Reindl, der für den weiteren Ausbau des Projekts bereits gedanklich gerüstet ist: „Mir schweben da beispielsweise eine süße Tour durch Innsbruck oder Schwerpunkttouren zu Bauern- und Weihnachtsmärkten, sowie tirolweite Food Tours vor.“

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