Wiltener Bauernmarkt: Es geht ums Ratschen und um die Herkunft
Jeden Samstag findet am Wiltener Platzl ein Bauernmarkt von 7.30 bis 12 Uhr statt. Auf acht Ständen wird neben regionalem Obst und Gemüse, Milchprodukten, Fleisch- und Fischwaren, Blumen, Kuchen und Setzlingen sogar Wein aus dem Burgenland mit ab-Hof-Preisen angeboten. Eines haben alle StandlbetreiberInnen aber gemeinsam, sie lieben vor allem den Kontakt zum Kunden, also das "Ratschen", und sind stolz auf ihre größtenteils selbst produzierten Waren.
Den Bauernmarkt gibt es nun seit rund 24 Jahren und genauso lange verkauft auch schon Familie Stolz vom Gallwiesenhof am Mentlberg ihr Gemüse am Wiltener Platzl. Drei Generationen arbeiten noch im Vollerwerb an Christl Stolz' Hof. "Wir legen sehr viel wert darauf, dass der Hof über die Generationen weiterläuft", so Johanna, welche schon glaubt, dass das Geschäft härter geworden ist, selbst aber in diese Branche hinein gewachsen ist und damit die harte Arbeit gewohnt ist: "Man muss bescheiden sein, sonst wird man nicht Bauer", bringt es Johanna auf den Punkt.
Mitbegründer zählen auf Stammkunden
Auch der Bauernhof der Familie Ölhafen (Arzl) ist seit 24 Jahren dabei und war sogar Mitbegründer des Bauernmarktes. "Wie haben 99,9 Prozent Stammkunden, deshalb merken wir auch Lebensmittelskandale nicht so stark", so Verena Ölhafen, die die größte Menschenschlange des Marktes vor sich stehen hat.
Werbung durch Lebensmittelskandale
Im Gegensatz dazu wirken sich Lebensmittelskandale sehr wohl auf die Umsätze von Elisabeth Senn (Slowfood Tirol), die Setzlinge aus Schwaz verkauft, Tobias Rassberger vom Schwazerberg mit seinem Ziegenkäse, Hildegard Plank vom Bartlhof aus Thaur mit ihren Fleischwaren, Hansi mit seinem Fisch aus Götzens von Christian Singer und Martha Fahringer vom Burgerhof aus Rettenschuss mit ihren Molkereiprodukten aus. „Das ist die beste Gratiswerbung, die wir kriegen können“, so Martha Fahringer. „Man merkt, dass es den Leuten immer wichtiger wird, woher die Produkte kommen und auch auf die Qualität wird hohen Wert gelegt“, so Josef Steigberger, der Wein direkt ab Hof für das Weingut Haidenhof aus Illmitz am Neusiedlersee verkauft.
Es geht ums Ratschen
Evelyn Wind kauft beispielsweise den Kuchen von Barbara Pernlochner, weil „die Ware hier qualitativ hochwertig ist und ich lieber die Menschen aus der Region unterstütze als Supermarktketten.“ Und lachend fügt Evelyn hinzu: „Und ums Ratschen geht’s natürlich auch.“
So bunt wie die Marktbetreiber selbst sind, ist auch das Publikum. Ob alt oder jung, männlich oder weiblich, mit Kinder oder ohne, die Kundschaft des Bauernmarktes kennt keine klare Zielgruppe. Am Bauernmarkt in Wilten herrscht jedenfalls reges Treiben, was nicht nur Standbetreiber sondern auch Kundschaft zufrieden sein lässt.
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