Causa Eichhof: "Der unbefristete Mietvertrag pickt"

Erwartet wurden 50 Personen, gekommen sind zirka 200, die sich über die Zukunft des Eichhofes informieren wollten.
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  • Erwartet wurden 50 Personen, gekommen sind zirka 200, die sich über die Zukunft des Eichhofes informieren wollten.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. "So schön, günstig und ruhig werdet ihr es nie mehr haben", hieß es am Samstagnachmittag in der Pradler Schutzengelkirche. Um die 200 Personen sind zum Mietertreffen der Interessensgemeinschaft Erhaltung Eichhof gekommen. Nicht einmal die Organisatoren haben damit gerechnet, dass es einen solchen Andrang geben wird. Mitgebracht haben die Bewohner auch ihren Ärger, ihre Fragen und ihre Ängste.


Ein Rückblick

Wie das STADTBLATT berichtete, kam es schon vor gut einem Jahr zu Protesten gegen den geplanten Abriss und Neubau des Eichhofblockes in Pradl. Dazumal hat die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), die Bewohner zu einem "Mieterbeteiligungsprozess" aufgefordert. Im Grunde standen die Mieter vor vollendeten Tatsachen: Zwei Drittel des Eichhofes werden abgerissen und die Bewohner abgesiedelt.

"Keine Politik, bitte"

Am Samstag kamen dann Vertreter der Mietervereinigung, der Plattform Bürgerinitiativen und der IG Erhaltung Eichhof zusammen, um über die weitere Vorgehensweise zu diskutieren. Markus Trafoier (IG Erhaltung Eichhof) moderierte den Abend: "Wir wollen keine politische Veranstaltung, wir wollen nur über die Fakten reden." Und die Fakten sind nicht berauschend. Aus der Langstraße sind schon zahlreiche Mieter abgesiedelt. Es gibt Bewohner, die nun alleine im Haus leben: Die Verzweiflung ist da.


Mietvertrag pickt

"Ein unbefristetes Mietverhältnis ist wie ein Lotto-6er. Zirka 95% der Eichhof-Bewohner haben einen solchen: Der pickt, man muss dem Druck nicht nachgeben", informierte auch Walter Vogt, Landessekretär der Tiroler Mietervereinigung. Die IG Erhaltung Eichhof geht seit geraumer Zeit durch den Block und sammelt Unterschriften gegen das Projekt. 244 Wohnungen sind betroffen, 53 stehen schon leer und 118 Parteien haben unterschrieben. Über 60 Prozent der aktuell Betroffenen sind also gegen einen Abriss und Neubau. Beschlossen wurde an diesem Nachmittag außerdem auch eine Resolution mit vier Punkten: 1. Kein Abbruch, 2. Nachbesetzung der leeren Wohnungen, 3. Sanierungen fortsetzen, 4. Grünflächen nicht verbauen. Die Bewohner waren einstimmig dafür – die Resolution wird der Stadt vorgelegt. Auch seitens der Plattform Bürgerinitiativen versicherte Leo Pertl die Unterstützung gegen den Abriss.

"Ich wünsche der IIG viel Spaß mit uns"

Zum Schluss hatte Trafoier noch eine Botschaft: "Ich wünsche der IIG viel Spaß mit uns" und auch aus dem Publikum ließ man wissen: "Wir gehen sowieso nicht raus" – beide Aussagen wurden mit kräftigem Applaus belohnt.

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