Hilferuf einer Almwirtin: Heidi steht vor dem Konkurs (mit Video)

Wegen der Bauarbeiten musste die Mountainbikeroute gesperrt werden – der Umsatz auf der Patscher Alm ist folglich eingebrochen.
2Bilder
  • Wegen der Bauarbeiten musste die Mountainbikeroute gesperrt werden – der Umsatz auf der Patscher Alm ist folglich eingebrochen.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

"So werde ich die nächste Saison wirtschaftlich nicht überleben!" Heidi Kaltschmid, die Wirtin der Patscher Alm, ist verzweifelt. Anfang Juni haben die Bauarbeiten für die neue Patscherkofelbahn begonnen. Rund 30 Lkw fahren nun täglich über Patsch die Forststraße entlang Richtung Baustelle hinauf – direkt bei der 100 Jahre alten Patscher Alm vorbei. Die Mountainbikestrecke, die von Patsch hinauf zur Alm führt, ist aufgrund des großen Verkehrsaufkommens nun aus Sicherheitsgründen für Mountainbiker gesperrt. Doch genau die Moutainbiker sind es, mit denen die Wirtin der Patscher Alm den meisten Umsatz gemacht hat. Das Fazit: Rund 70 Prozent weniger Gäste.

60.000 Euro investiert

Für Heidi Kaltschmid, die die Alm seit dem vergangenen Jahr gepachtet hat und ca. 60.000 Euro in deren Erneuerung investiert hat, eine finanzielle Katastrophe: "Ich habe mir mit der Alm einen Lebenstraum erfüllt. Doch in der derzeitigen Situation gleicht es eher einem Albtraum!"

Kurz vor Konkurs

Wenn die Situation sich nicht bessert, müsse sie im Herbst spätestens Konkurs anmelden, schildert Heidi Kaltschmid verzweifelt. Sie fordert nun von der Stadt Innsbruck, von der Patscherkofelbahn und auch von der Agrargemeinschaft Patsch Hilfe. "Sonst werde ich die nächsten drei Sommersaisonen, in denen gebaut wird, nicht überleben", so Kaltschmid.

"Wir helfen, wo wir können"

Über die Mitarbeiter der Patscherkofelbahn will Kaltschmid kein böses Wort kommen lassen – im Gegenteil. Sie habe das Gefühl, dass man ihr ehrlich helfen wolle. Dies beteuert auch Thomas Scheiber, Geschäftsführer der Patscherkofelbahn: "Alles was wir tun können, um Frau Kaltschmid zu unterstützen, machen wir liebend gern." So soll es noch diese Woche ein Treffen zwischen Stadt, Kofelbahn und Agrargemeinschaft geben, um Optionen auszuloten. Vorstellbar wäre etwa, für die Dauer der Baustelle ein Mittagsmenü für die zahlreichen Arbeiter auf der Patscher Alm anzubieten und dies auch entsprechend zu bewerben.

Auch Stadt will helfen

Ein Variante, die auch bei Bgm. Christine Oppitz-Plörer auf viel Gegenliebe stößt. "Das Ziel muss sein, die Zeit bis zur Fertigstellung der Bahn im Dezember zu überbrücken. Danach wird sich die Situation für die Alm spürbar verbessern", ist die Bürgermeisterin überzeugt. Sollte die Almpächterin bis zum Saisonende im Herbst dennoch in eine finanzielle Schieflage geraten, gäbe es die Möglichkeit, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer eine Überbrückungshilfe zu gewähren, erläutert Oppitz-Plörer.

Wegen der Bauarbeiten musste die Mountainbikeroute gesperrt werden – der Umsatz auf der Patscher Alm ist folglich eingebrochen.
Heidi Kaltschmid, Wirtin der Patscher Alm, ist verzweifelt.
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.