Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch im Nachwuchssport
Seit längerem beherrscht das Thema des sexuellen Missbrauchs beim Nachwuchssport Politik und Gesellschaft. Seit dem 5. Dezember wurde eine unabhängige Expertenkommission zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle beschlossen. Heute am 19. Dezember nahm die Kommission ihre Arbeit auf.
TIROL. Die Leitung der einberufenen Kommission übernimmt Dr.in Andrea Wibmer-Stern, Vorsteherin des Bezirksgerichts Kufstein. Neben Wibmer-Stern haben Dr.in Regina Brandl, ehemalige Rektorin der Pädagogischen Hochschule Edith Stein in Stams, die Sportpsychologin Mag.a Chris Karl sowie Univ.-Ass. Dr.in Barbara Hotter und Univ.-Prof. Dr. Martin Kopp vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck einen Sitz in der Kommission inne.
Als Ziel setzte sich die Kommission eine lückenlose Aufarbeitung und eine gleichzeitige Prävention solcher Übergriffe für die Zukunft, erläutert Wibmer-Stern.
Arbeitsweise der Kommission
Die Vorgehensweise der Kommission sieht vor, jede eingegangene Meldung und Beobachtung sexualisierter Gewalt detailliert zu prüfen.
Zur Prävention der sexuellen Übergriffe möchte man die Kommunikationsabläufe durchleuchten und "strukturelle Defizite in den Landeseinrichtungen" ausbessern. Ergebnisse der Kommission sollen im Frühjahr 2018 zu sehen sein.
Die eingerichteten Anlaufstellen des Landes haben bis jetzt (Stand 18.12.2017) fünf Opfer von physischer und psychischer Gewalt registriert. Beobachtungen von sexualisierte Gewalt konnten zusätzlich festgehalten werden.
Neben der Kommission, beschloss die Tiroler Landesregierung, dass Betroffene Personen eine therapeutische Hilfestellung erhalten, für die das Land Tirol die Kosten übernimmt.
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Sexualisierte Gewalt und sexuelle Übergriffe im Nachwuchssport
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