60-Stunden-Woche gefährdet Familien

2Bilder

TIROL. Neben einem 12-Stunden-Arbeitstag plant die Türkis-Blaue Regierung auch die Einführung einer 60-Stunden-Woche. Besonders betroffen davon sind Kinder und Familien. Die SPÖ-Frauen lehnen diese Ausdehnung der möglichen Arbeitszeit ab.

60-Stunden-Woche drängt Frauen vom Arbeitsmarkt oder in die Teilzeit

In Tirol gibt es nur einen Kindergarten, der 60 Stunden pro Woche geöffnet hat. Dies zeigt, dass eine 60-Stunden-Woche Frauen vom Arbeitsmarkt oder in die Teilzeit drängen würde. Aus diesem Grund lehnen die SPÖ-Frauen die 60-Stunden-Woche klar ab. Frauen sind von der 60-Stunden-Woche besonders stark betroffen: „Sie werden es am Arbeitsplatz noch schwerer haben, werden stärker in Teilzeit gedrängt, oder können ihren Beruf überhaupt nicht mehr ausüben, wenn sie Kinder haben. Die behauptete Freiwilligkeit stimmt nicht, denn im Gesetz findet sie sich nicht wider.“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim, LA Elisabeth Fleischanderl und Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner.

60-Stunden-Woche kollidiert mit den Öffnungszeiten der Kinderbetreuung

In Tirol schließt rund die Hälfte der Kindergärten bereits vor 14 Uhr. Ein einziger hat 60 Stunden geöffnet. Das sind genau 0,2 Prozent. Die 60-Stunden-Woche sei daher kein Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie die Familienministerin sagt, so Selma Yildirm. Bereits jetzt gehen nur 30 Prozent der Tirolerinnen einen ganzjährigen Vollzeitarbeitsplatz. Doppelt so viele Männer arbeiten Vollzeit. "Der Grund dafür sind vor allem Betreuungspflichten, die meist immer noch die Frauen – unbezahlt – übernehmen. Kommt der 12 Stunden-Tag, wird sich ihre Situation weiter zuspitzen“, erläutert so Elisabeth Fleischanderl.

60-Stunden-Woche ist familienunfreundlich

„Von Familienfreundlichkeit ist bei dieser Bundesregierung keine Spur. Die Mittel für den Ausbau der Kinderbetreuung wurden praktisch komplett gestrichen.", so Andrea Brunner: Die 60 -Stunden-Woche sei ein Jobkiller und werde den ArbeitnehmerInnen aufgezwungen. Gleichzeitig werden Eltern kaum noch Zeit für ihre Kinder haben. Finden sie keinen Betreuungsplatz, könnten sie ihren Job verlieren. Auch die Gesundheit würde durch die 60-Stunden-Woche leiden.

„Die Verlängerung der Arbeitszeit ist Lohnraub. Die Regierung ist die Lobby für Reiche und Konzerne. Dagegen werden wir uns wehren.“, so Selma Yildirim, Elisabeth Fleischanderl und Andrea Brunner.

Mehr zum Thema

Proteste gegen den 12-Stunden-Arbeitstag werden immer größer

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.