6 neue Eisenfrauen und –männer!

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Das Bezirksblätter – Team ist am Ziel angekommen!

Die größte Angst, den Flieger nach Barcelona zu versäumen ist nicht eingetreten, alles perfekt organisiert! Nach der Ankunft im Austragungsort Calella nahe Barcelona ist es allerdings ein bisschen holprig geworden: Am Freitag gut 2m hohe Wellen waren respekteinflößend, strömender Regen auch nicht motivierend. Samstags Wetterbesserung, dafür wurde mir meine Pulsuhr gestohlen! Nachdem mir „Cheftrainer“ Andi Klingler seine geliehen hat, ich am Samstag um 23 Uhr endlich alles fertig vorbereitet hatte, liegt am Bett mutterseelenalleine eine Schraube…die war vom Uhrenband. Da hat’s mir endgültig den Vogel rausgehauen! Naja, ich hab’s mit Klebeband zusammengepickt und beim Schwimmen drauf verzichtet, Radeln und Laufen ohne Uhr wäre schwierig, mit Dauer des Rennens die Geschwindigkeit und Puls einzuschätzen ist kaum möglich…

Nach einer kurzen Nacht ist Sonntag früh, endlich! Frühstücken, ab in die Wechelszone, Material – Endkontrolle und weiter zum Start. Das Meer hat sich beruhigt, am Horizont ein feuerroter Sonnenstreifen, tausende Menschen, trotzdem ruhige und vorfreudige Stimmung – die Haare am ganzen Körper richten sich auf, Gänsehautstimmung pur. Startaufstellung, die Nervosität legt sich, grenzenlose Vorfreude, ein Knall, los geht’s! Recht flott angegangen finde ich schnell einen guten Rhythmus. Aber: Im Meer schwimmen ist mit See- oder Beckenschwimmen nicht vergleichbar, Wellen zehren, Salzwasser schmeckt übel, und die zwischenzeitlichen Ohrfeigen anderer Athleten sind auch nicht lustig – 3,8 km werden weit! Raus aus dem Wasser fühl ich mich wie besoffen, leichte Koordinationsprobleme sind aber fast „normal“. Meine Frau Carmen ruft mir die Zeit von 1:13 zu – ein leichter Dämpfer, eigentlich hatte ich mir unter 1:10 vorgenommen. Im Nachhinein betrachtet ist die Zeit aber ok, kein Profi unter 51min, die schwimmen sonst auch 48min oder schneller.

Alles wurscht, „gemütlich“ durch die Wechselzone, rauf auf‘s Rad, da fühl ich mich daheim! Kaum auf der Hauptstraße war Vollgas angesagt. Auf der ersten Runde flieg ich förmlich an den anderen vorbei, geil! Bei der Wende nach Runde 1 Volksfeststimmung: Unzählige Menschen. Laut. Die Lautesten? Die Bezirksblätter – Anhängerschaft, mit Abstand! Weiter in die zweite Runde, weiter Vollgas! Irgendwann dreh ich mich um, trotz Windschattenverbot fahren da 20 – 25 Leute hinter mir. Genug mit Sozialarbeit, am nächsten Hügel keine Gnade und ich fahr‘ wieder alleine weiter. Der Wind wird stärker, es wird schwerer, ich kämpfe durchgehend gegen die 40 km/h Mauer, aber die 180km vergehen wie im Flug. Trotz Regen gegen Ende lief alles wie am Schnürchen und besser als erwartet, nach 4.36h am Rad und knapp 39km/h Schnitt lauf ich in die Wechselzone. Leere, kaum Räder, alles richtig gemacht, Gänsehautschub!

Diesmal flott durch die Wechselzone, raus auf die gut 10 km lange Runde. Meine Beine laufen wie von alleine. Nach ca 2 km ruft mir Manni Brandstätter zu: „Langsamer!!“ Ich nehm‘ Tempo raus, lauf aber immer noch zu schnell. 15 km geht das gut, dann wird’s schwer. Da geht nix mehr von alleine, die Oberschenkel werden hart. Bei Kilometer 20 frag ich mich das erste Mal, wie ich nochmal so weit laufen soll, hab ich mich doch zu weit aus dem Fenster gelehnt? Die Fragezeichen in meinem Hirn versuche ich zu ignorieren, halte mich an die Uhr. Die sagt, dass die Geschwindigkeit noch passt, der Körper funktioniert, also ist das Gehirn überstimmt – weitermachen! Getränke und Gels zwinge ich mir auf, schmecken tut’s nimma, ist aber ein notwendiges Übel, an den seit 2 Stunden gluckernden Bauch hab ich mich schon gewöhnt. Kilometer 25: Ich denk an Schwimmtrainerin Heidi. Die hat „genieß es“ gesagt. Spinnt die? Mit Genuss hat das gar nichts zu tun, inzwischen ist das Ganze nur mehr ein krampfhaftes Aushalten von Schmerzen! Kilometer 32: Die letzte Runde beginnt. Trotz größter Bemühungen schaff ich es nicht, mir korrekt auszurechnen, welche Endzeit sich ausgeht. „Da kommt der Hammer!“ hört man immer wieder von den Marathonläufern. Irgendwie Angst, Tunnelblick, aber es geht noch – dank Mentalcoach Edith Stadelmann, die uns genau auf dieses Szenario vorbereit hat. Kilometer 39: Die letzte Unterführung. Hölzern, mehr stolpernd als laufend und von Krampfängsten gebeutelt bring ich sie hinter mich. Die letzten 2 km werden trotz völlig zerschundenem Körper zum Genuss, Zuschauermassen und BB – Tross tragen mich förmlich ins Ziel, die Betreuer rund um Andi Klingler springen wie die Rumpelstilzchen, Chefmechaniker „Guggi“ Felderer schreit mir mit dem Megaphon ins Ohr. Erst jetzt bin ich mir sicher, gut zu finishen. Ich hab vor Freude einen Kloß im Hals, kann kaum atmen! Nach 9:17 Stunden, ca 6 Litern verschiedenster Flüssigkeiten, 3 Riegeln und 16 Gels im Ziel! Gesamt 55., in meiner Klasse 4. Mir fehlen die Worte!

Fazit:
Ironman macht aua, aber glücklich! Trotzdem war es das erste und letzte Mal, der Aufwand und der Bewerb waren brutal. Außerdem wäre das nächste Ziel wahrscheinlich unter 9 Stunden und das ist nochmal eine andere Liga, das geb‘ ich mir bestimmt nicht! Am Meisten freut mich, dass alle vom Bezirksblätter – Team das Ziel erreicht haben, denn gequält hat sich jeder!!

Abschließend möchte ich mich bei den Bezirksblättern und den Sponsoren bedanken, die mir dieses Event ermöglicht haben, bei meinen „alten“ und neu gewonnenen Freunden, meinen Arbeitskollegen, die meine „Persönlichkeitsveränderung“ der letzten Monate (-6kg) mehr oder weniger einfühlsam kommentierten und natürlich meiner Familie, die einmal mehr meine Trainingsmarotten ausgehalten hat, besonders bei Carmen, die immer das meiste Fett abbekommt…

Bezirksblätter – weiter so, auf dass dies noch viele Sportler mit Eurer Hilfe erleben dürfen!!
Tiroler Wasser Kraft
Sports Clinic Austria
Sport Spezial
Mountainbiker
Tyrol Tours
Alfa Sports&Spa
Sport Therapie Huber
Kaufhaus West
TSG int. Spedition
Burggrafen Apotheke

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