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Kann man eine Altersvorsorge verkaufen?

Ist Altersvorsorge verkäuflich?

Schon seit einigen Jahren sinkt der Sparzins. Doch nur jeder vierte Österreicher hält Zinsen und Renditen beim Sparen für die Altersvorsorge für wichtig. Für wesentlich wichtiger werden hingegen die tägliche Verfügbarkeit und ein möglichst geringes Risiko befunden. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der GfK Austria, die im Auftrag der s-Versicherung, Erste Bank und den Sparkassen durchgeführt wurde. 72 Prozent gaben Verfügbarkeit und Sicherheit als wichtigstes Kriterium für die Altersvorsorge an. Danach ist das Sparbuch das meist genutzte Sparprodukt. Der Bankenrechner der Arbeiterkammer weist dafür im Schnitt Zinsen von 0,1 Prozent aus. Das liegt weit unter der Inflationsrate.

Sofortige Verfügbarkeit ist wichtig

So unwichtig ist die Rendite den Österreichern dann doch nicht. So freut sich die s-Versicherung beispielsweise über ein Plus von 60 Prozent bei der Lebensversicherung. Deren Vorstandschef Heinz Schuster spricht sogar von einem Boom bei der privaten Vorsorge. Wenn aber die Verfügbarkeit eines der wichtigsten Kriterien bei der Altersvorsorge ist, wie passt das dann mit der Lebensversicherung zusammen?

Schließlich handelt es sich dabei in der Regel um sehr langfristige Verträge. Die Arbeiterkammer Wien weist darauf hin, dass gerade bei langen Laufzeiten das Kündigungsrisiko höher ist, da sich während der Laufzeit die Lebensumstände infolge von Scheidung oder Arbeitslosigkeit ändern können. Auf der anderen Seite sind es allerdings gerade die Polizzen mit langer Laufzeit, die am Ende eine hohe Rendite einbringen können. Statistiken zeigen, dass die Rendite mit der Laufzeit steigt. Wie soll sich der Konsument hier verhalten?

Alternativen zur Kündigung der Lebensversicherung

Dem Konsumenten sollte vor allem klar sein, dass die Kündigung der Polizze nicht der einzige Ausweg darstellt, zumal dies sogar der teuerste Weg ist, sich von seiner Versicherung zu trennen. Denn der Versicherer berechnet bei vorzeitigem Ausstieg hohe Stornokosten und der Versicherungsschutz erlischt im Kündigungsfall sofort. Eine gute Alternative ist dabei der Verkauf auf dem Zweitmarkt, empfiehlt Sascha Straub, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Bayern.

Bei Verkauf auf dem Zweitmarkt erhält der Kunde einen Kaufpreis ausgezahlt, der ein paar Prozent über dem Rückkaufswert liegt. „Zusätzlich bleibt dem Versicherten ein beitragsfreier Rest-Versicherungsschutz erhalten“ verspricht Simon Nörtersheuser vom Marktführer Policen Direkt, der sich auf den Ankauf deutscher und österreichischer Versicherungspolizzen spezialisiert hat. Das Frankfurter Unternehmen kauft alle Polizzen mit einem Rückkaufswert über 10.000 Euro und führt diese weiter. In Einzelfällen konnten schon Kaufpreise von 15 Prozent über Rückkaufswert gezahlt werden, so Nörtersheuser. Policen Direkt übernimmt die Beitragszahlungen des Versicherten – das sichert den Beibehalt eines Rest-Versicherungsschutzes.

Zweitmarkt für Lebensversicherungen wächst

Nach Angaben der GfK Austria besitzt mehr als jeder zweite Österreicher eine Lebensversicherung. Es spricht einiges dafür, dass ein wachsender Zweitmarkt für Lebensversicherungen dazu führen wird, dass die Beliebtheit dieser Vorsorgeform noch weiter zunimmt. Bereits bei Neuabschluss einer Polizze sollte sich jeder Konsument nach Laufzeit und Möglichkeit des Verkaufs auf dem Zweitmarkt informieren. Nähere Informationen dazu erteilt der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL) e.V.

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