Gefahrenquellen minimieren
Sicherheit beim Grillen geht vor

- Beim Grillen sollte man stets die Sicherheit im Auge haben.
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In den Sommermonaten erfreut sich das Grillen im Garten bei den Kärntnern immer größerer Beliebtheit. Der Grillspass endet aber nicht selten im Spital, denn Leichtsinn und Ungeduld sind oft ein Faktor für unnötige Grillunfälle.
KÄRNTEN. Nachdem die Grillbeilagen schon vorbereitet und angerichtet sind und das kühle Bier schon bereitsteht, will die richtige Glut oft nicht so recht. Unüberlegt greift dann so mancher zu Spiritus oder noch schlimmer zu Benzin und will damit den Grillvorgang beschleunigen. Die dabei entstehenden Stichflammen können schwere Verbrennungen im Gesicht, am Oberkörper und an den Armen zur Folge haben. Darüber hinaus besteht natürlich Explosionsgefahr: Die Flüssigkeit verdampft durch die heißen Kohlen zu einem hochexplosiven Dampf-Luft-Gemisch, das sich schnell ausbreitet, bevor es sich entzündet. Zum Grillen ist eben Geduld erforderlich, bis die Asche auf der Holzkohle die ideale Grilltemperatur hat.
Damit beim Grillen ja nichts passiert, haben wir mit Brandrat Michael Schneider, Leiter der Brandverhütungsstelle Kärnten, gesprochen und ihn um einige Sicherheitshinweise gebeten:
- Achten Sie schon vor dem Anheizen darauf, dass der Griller standsicher und in ausreichendem Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien aufgestellt wurde. Das Gehäuse des Grillers kann Temperaturen von bis zu 300 °C erreichen – ein Standortwechsel ist dann vielfach nicht mehr möglich. Lassen Sie den Grill zu dem nie unbeaufsichtigt!
- Wie schon erwähnt wird der Grill sehr heiß, Sie sollten daher ausschließlich mit Handschuhen und einem langstieligen Grillbesteck mit Holz- oder Kunststoffgriffen hantieren. Damit wird die Verbrennungsgefahr gemindert. Falls es doch zu kleinen Brandwunden kommen sollte, diese unter fließendes kaltes Wasser halten und steril abdecken.
- Verwenden Sie keinesfalls Benzin oder andere brennbare Flüssigkeiten zum Anzünden! Benutzen Sie dafür ausschließlich feste Anzündhilfen, Brennpasten, Anzündkamine oder flüssige Sicherheitsanzündhilfen.
- Leeren Sie zum Nachzünden niemals Spiritus oder andere Brandbeschleuniger auf die Grillkohle. Neben der entstehenden Stichflamme kann auch eine Rückzündung zu schlimmen Unfällen führen.
- Grillen Sie nicht im Wald oder in Waldnähe. Beachten Sie immer den Funkenflug. Auch weiter entferntes Gras, Heu oder Laub kann durch Funken in Brand geraten.
- Löschen Sie die Restglut mit Wasser. Belassen Sie die Asche im Griller, bis sie restlos ausgekühlt ist und füllen Sie sie erst dann in nicht brennbare Behälter.
- Halten Sie beim Grillen immer einen Feuerlöscher oder einen Eimer Wasser bereit.
- Schließen Sie bei Nichtbenützung der Gasgeräte wie z.B. Kocher, Leuchten oder Kühlschränke die Gasventile.
- Flüssiggasbehälter sollten nur in gut durchlüfteten Bereichen – am besten in einem Blechschrank im Freien – aufbewahrt werden. Lagern Sie diese nicht im Keller.
Laut der Brandschadenstatistik sind offenes Licht und Feuer - wozu auch das Grillen gehört - noch immer die häufigste Brandursache in Kärnten. Die oben genannten Tipps sollten aber das Risiko eines Brandes beim Grillen minimieren und für entspannte Stunden mit Freunden und Familie sorgen.
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