Dank neuer Methode
HP-Viren können noch früher aufgespürt werden

Foto: stock.adobe.com/Khunatorn, Privat

Dank neuer Untersuchungsmethode können HP-Viren früher erkannt und damit das Risiko für Folgeerkrankungen minimiert werden. Gynäkologin Gabriele Himmer-Perschak im Gespräch.

KÄRNTEN. Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet und stellen eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen dar. Mittels einer neuen Untersuchungsmethode kann die Virenlast mittlerweile viel früher erkannt werden als bisher. Das ist auch der Grund, weshalb es jetzt vermehrt positive Diagnosen gibt. Gynäkologin Gabriele Himmer-Perschak betont: "HPV kann sowohl durch vaginalen, analen als auch oralen Geschlechtsverkehr übertragen werden."

Vorsorge wichtig

Kondome bieten einen gewissen Schutz, können jedoch das Risiko einer Infektion nicht vollständig ausschließen. Himmer-Perschak warnt: "Eine HPV-Infektion verläuft oft ohne Symptome und wird daher häufig nicht erkannt. Die Viren können jedoch zu verschiedenen Krebsarten führen, wie Gebärmutterhalskrebs, aber auch Analkrebs, Peniskrebs und Rachenkrebs. Es ist daher wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen."

Kostenlose Impfung

Die gute Nachricht ist, dass es mittlerweile Impfungen gegen die Infektion gibt, die vor den gefährlichsten HPV-Typen schützen können. Die Gynäkologin betont: "Die Impfung ist sowohl für Mädchen als auch für Jungen empfohlen. Sie sollte möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen, um einen bestmöglichen Schutz zu gewährleisten." Die Impfung ist bei allen am Impfkonzept beteiligten Ärzten und in allen Gesundheitsämtern in Kärnten für alle Kinder im Alter nach dem 9. bis zum 21. Geburtstag kostenlos erhältlich. Ab dem 22. Lebensjahr kostet die Impfung in den Gesundheitsämtern 155 Euro.

Auch Männer betroffen

Doch was ist, wenn man bereits mit HPV infiziert ist? "Es gibt keine spezifische Behandlung. In den meisten Fällen heilt die Infektion von selbst ab. Bei anhaltenden Infektionen oder auffälligen Veränderungen ist jedoch eine ärztliche Behandlung erforderlich." HPV betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer. "Daher ist es wichtig, dass auch Männer sich über das Thema informieren und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. HPV ist ein ernstzunehmendes Risiko. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie weit verbreitet diese Infektion ist und welche Folgen sie haben kann. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen sind der beste Schutz."

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