Aufgrund Hitze fordert VCÖ
Anpassungsmaßnahmen im Verkehrsbereich

An heißen Tagen speichert sich unter den parkenden Autos ein Hitzepolster, der über Nacht an die Umgebung abgegeben wird. | Foto: stock.adobe.com/mbruxelle (Symbolfoto)
  • An heißen Tagen speichert sich unter den parkenden Autos ein Hitzepolster, der über Nacht an die Umgebung abgegeben wird.
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  • hochgeladen von Viktoria Koberer

In Klagenfurt haben sich die Hitzetage in den vergangenen 30 Jahren im Vergleich zum Zeitraum davor verdreifacht, und die Hitzetage werden laut GeoSphere Austria weiter zunehmen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ betont, dass es auch im Verkehrsbereich rasch verstärkte Anpassungsmaßnahmen an die Erderhitzung braucht.

KÄRNTEN. So verursachen zahlreiche große Auto-Abstellplätze, etwa bei Supermärkten, Baumärkten, Einkaufszentren oder Unternehmen, nicht nur direkt vor Ort Hitze-Stau, sondern heizen auch die Umgebung auf. Große Stellplätze sollen daher durch Bäume und auch teilweise durch Photovoltaik-Anlagen mehr Schatten bekommen, stellt der Verkehrsclub Österreich fest.

Mehr als 60 Grad

In Kärnten ist eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern durch Gebäude-, Betriebs und Verkehrsflächen versiegelt. "Asphalt auf Straßen und Auto-Abstellplätzen heizt sich an Hitzetagen extrem auf, kann Temperaturen von 60 Grad und mehr erreichen. Diese Hitze wird an die Umgebung abgegeben, die heiße Luft zieht weiter und belastet auch Bewohnerinnen und Bewohner in der Umgebung", macht Verkehrsclub Österreich-Experte Michael Schwendinger aufmerksam.

Bäume als natürliche Klimaanlagen

Auch parkende Autos in den Straßen verschärfen das Problem: An heißen Tagen speichert sich unter den parkenden Autos ein Hitzepolster, der über Nacht an die Umgebung abgegeben wird. "In Städten baucht es dort, wo viele Garagenplätze frei sind Lösungen und Anreize, diese besser zu nutzen. Der frei werdende Platz kann dann für kühlende Begrünungsmaßnahmen in der Straße genutzt werden- jeder Baum ist eine natürliche Klimaanlage", erklärt Verkehrsclub Österreich-Experte Michael Schwendinger.

Hitze als Gefahr

Laut GeoSphere Austria gab es im Zeitraum 1991 bis 2020 in Klagenfurt durchschnittlich 19 Hitzetage (Tage mit 30 Grad Celsius oder mehr) pro Jahr und damit dreimal so viele Hitzetage wie im Zeitraum 1961 bis 1990, als es durchschnittlich sechs Hitzetage pro Jahr gab. Der bisherige Höchstwert wurde im Jahr 2003 mit sogar 40 Hitzetagen verzeichnet. Hitze belastet den Körper, insbesondere für chronisch Kranke und ältere Menschen kann Hitze sehr gefährlich werden. 

Anpassungsmaßnahmen gefordert

Angesichts der zunehmenden Anzahl an Hitzetagen braucht es bei großen Auto-Abstellplätzen rasch Anpassungsmaßnahmen, betont der Verkehrsclub Österreich. Zum einen sind zwischen den Stellplätzen mehr Bäume zu pflanzen, einerseits für mehr Schatten, andererseits auch, um im Fall von Starkregen Versickerungsflächen für das Wasser zu schaffen. Zudem soll bei Anlagen ab 50 Stellplätzen ein Teil mit Photovoltaik-Flächen überdacht werden. Damit wird einerseits Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt, zum anderen sorgt die Überdachung ebenfalls für Schatten.

Versickerungsfähige Oberflächen

Wichtig ist auch Asphalt möglichst durch versickerungsfähige Oberflächen zu ersetzen. Während bei asphaltierten Flächen kein Wasser versickern kann, können bei festem Kiesbelag immerhin 40 Prozent des Wassers versickern und bei Rasengittersteinen sogar 85 Prozent. Wasser, das im Boden versickert, verdunstet an heißen Tagen und kühlt dadurch die Umgebung ab.

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