Pflegeberufe
Ausbildungsoffensive sichert die Zukunft der Pflege

Bis 2030 werden 4.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. | Foto: MEV
  • Bis 2030 werden 4.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt.
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Die unterschiedlichen Ausbildungsmodelle der Pflegeausbildungsoffensive des Landes und des AMS sichern die Zukunft der Pflege und beugen dem Fachkräftemangel vor. Jährlich werden damit 400 Personen in Ausbildung gebracht.

KÄRNTEN. „Jährlich 400 Personen in die Pflegeausbildung bringen – dieses Ziel wird mit den unterschiedlichen Ausbildungsmodellen der Pflegeausbildungsoffensive möglich“, betonten Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner, Arbeitsmarktreferentin Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig und AMS Kärnten Geschäftsführer Peter Wedenig heute, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz. Damit soll dem prognostizierten Mangel an Fachkräften im Pflegebereich begegnet werden und den qualitativ hohen Ausbildungs- und Pflegestandard langfristig sichergestellt werden. Laut Berechnungen werden insgesamt 4.000 Pflegekräfte bis 2030 benötigt.

Berufswechsel durch Implacementstiftung

Eine Möglichkeit, sich im Pflegebereich ausbilden zu lassen, ist die Implacementstiftung. „Arbeitslose, die in den Pflegebereich wechseln möchten, werden hier im Rahmen einer Stiftung gezielt zu Pflegefachassistenzen ausgebildet“, erläuterte Arbeitsmarktreferentin Schaunig. In einem ersten Testlauf 2021 wählt das AMS Kärnten gemeinsam mit teilnehmenden künftigen Dienstgebern 25 Personen aus, die den Berufswechsel anstreben. „Als Arbeitsmarktreferentin geht es mir aber auch darum sicherzustellen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich höherqualifizieren und sich beruflich absichern können. Deshalb beinhaltet der Maßnahmenmix auch eine berufsunterbrechende Variante, bei der sich Pflegeassistenzen zu Pflegefachassistenzen, finanziell unterstützt durch die Arbeitnehmerförderung des Landes Kärnten, aufschulen lassen können“, erklärte Schaunig.

Aufstockung der Ausbildungskapazitäten

In Abstimmung mit dem Land Kärnten wurden die Lehrgänge für die Pflegeassistenz auf insgesamt fünf erweitert. Diese finden an den Standorten Spittal an der Drau, Villach, Klagenfurt, St. Veit an der Glan und Wolfsberg statt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Pflegeausbildung mit Fachkräftestipendium: Hierzu werden alleine mit Start im vergangenen Jahr rund 370 Personen in Bereichen von ‚Medizinische Assistenzausbildung‘ bis hin zur ‚Pflegefachassistenz‘ gefördert. Insgesamt schlagen für Pflegeausbildungen in den Jahren 2021/22 rund 9,7 Millionen Euro zu Buche“, so AMS Kärnten Geschäftsführer Wedenig.

Weitere Offensiven gefordert

Eine wesentliche Forderung um den Engpässen entgegenzuwirken, betrifft die Ausbildung zur Plfegefachassistenz mit Matura an öffentlichen BMHS. Bisher gibt es lediglich Pilotprojekte an privaten Schulen, die Kärnten bereits gestartet hat, diese jedoch nur für sieben Jahre angedacht sind. „Danach soll noch evaluiert werden. Hier verschenken wir wertvolle Zeit – Zeit die Österreich nicht hat“ äußert sich Prettner zum Thema. Derzeit bildet Kärnten an unterschiedlichen Standorten in ganz Kärnten 115 Pflegeassistenzen aus, die FH stellt jährlich 120 Plätze für diplomiertes Personal zur Verfügung. „Von der Bundesregierung wurde bereits vor längerem eine Ausbildungsoffensive versprochen – bis heute ist nichts passiert. Die Coronakrise hat deutlich gezeigt, wie systemrelevant Pflege ist“, so Prettner.

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