VCÖ-Umfrage
Drei Viertel der Kärntner rechnen langfristig mit mehr Home-Office

Durch die Pandemie arbeiten viele Erwerbstätige von zu Hause. | Foto: pixabay

Laut einer Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut TQS im Auftrag des VCÖ rechnen drei Viertel der Kärntner langfristig mit mehr Home-Office und mehr Videokonferenzen. Dadurch können Verkehrsaufwand und Staus deutlich reduziert werden.

KÄRNTEN. Die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung in der Arbeitswelt stark beschleunigt. Zwei Drittel der Österreicher können im Home-Office arbeiten, die Hälfte davon arbeitet aktuell häufiger von zu Hause aus als noch vor der Corona-Krise. In Kärnten rechnen drei Viertel der Bevölkerung, dass sowohl Home-Office als auch Videokonferenzen zunehmen werden. Der VCÖ verweist in diesem Zusammenhang auf einen reduzierten Verkehrsaufwand und weniger Staus. 

280.000 Autofahrten am Tag

So viele Fahrten werden täglich zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause in Kärnten getätigt. Da aufgrund der Pandemie deutliche mehr Beschäftigte im Home-Office arbeiten, nehmen auch die Verkehrsspitzen ab. Damit können im Pendlerverkehr die öffentlichen Verkehrsmittel und auch die Straßen entlastet werden. Mehr Platz in den Öffis und weniger Staus sind die Folge, wenn diese Entwicklung langfristig anhält", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Um wie viel der Verkehrsaufwand tatsächlich reduziert wird, hängt vom Rebound-Effekt ab. "Wenn die Möglichkeit von häufigerem Home-Office dazu führt, dass ein vom Arbeitsplatz weiter entfernt gelegener Wohnort gewählt wird, nehmen die gefahrenen Kilometer wieder zu", erklärt Schwendinger.

Videokonferenzen statt Dienstreisen

Ebenfalls rund drei Viertel der Kärntner gehen davon aus, dass Videokonferenzen auch in den kommenden Jahren viele Dienstreisen ersetzen werden. "Vor allem klimaschädliche Flugreisen können durch Videokonferenzen ersetzt werden. Neben dem Umweltaspekt kommen dabei zwei weitere Vorteile dazu: Beschäftigte reduzieren den Reiseaufwand, haben mehr Zeit für ihre Familie und Unternehmen sparen sich einiges an Geld", stellt Schwendinger fest. Schon in der Vergangenheit haben etliche Unternehmen den verstärkten Einsatz von Videokonferenzen als Strategie verfolgt. So hat die BKS-Bank im Vorjahr durch 710 Videokonferenzen 363.000 Dienstreise-Kilometer eingespart. Um die Klimaziele zu erreichen, bedarf es aber auch weitere begleitende Maßnahmen, wie eine ökologische Steuerreform, den verstärkten Ausbau der Rad-Infrastruktur und des Öffentlichen Verkehrs damit die Einsparungen nicht wieder durch Rebound-Effekte zunichtegemacht werden", so Schwendinger.

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