260 Millionen Euro
Grüne Investitionsoffensive für mehr Unabhängigkeit

Die Kelag plant für das Geschäftsjahr 2023 ein grüne Investitionsoffensive in Höhe von rund 260 Millionen Euro. | Foto: Kelag
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Die Kelag plant für das Geschäftsjahr 2023 ein grüne Investitionsoffensive in Höhe von rund 260 Millionen Euro. Das sind rund 80 Millionen Euro mehr als letztes Jahr.

KÄRNTEN. Mit dieser Investitionsoffensive sollen die Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie, die Erweiterung der Wärmenutzung auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie der Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastruktur stärker denn je vorangetrieben werden. Damit leistet die Kelag einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen, klimaneutralen und zunehmend unabhängigeren Energiezukunft.

Hohe Importabhängigkeit

Der Krieg in der Ukraine hat die hohe Importabhängigkeit Österreichs von russischem Gas drastisch gezeigt. Die Preisanstiege bei Rohöl, Erdgas und Steinkohle führten zu historischen Höchstständen bei Stromgroßhandelspreisen. "Die Erkenntnis aus dieser Entwicklung lautet, dass wir diese Abhängigkeit so rasch wie möglich verringern müssen. Das geht nur, wenn wir vor allem die Erzeugung aus erneuerbarer Energie massiv ausbauen. Daher haben wir für das Geschäftsjahr 2023 das höchste Investitionsbudget der Unternehmensgeschichte festgelegt. Wir sind alle gefordert, uns aus der gegenwärtigen europäischen Energiekrise nachhaltig heraus zu investieren", sagt Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag.

Investitionen im Geschäftsjahr 2022

Im Geschäftsjahr 2022 wendete die Kelag rund 214 Millionen Euro für Investitionen und Instandhaltungen auf. Schwerpunkte waren Erzeugungsanlagen, die Netzinfrastruktur und Wärmeversorgungsanlagen. "Gleichzeitig investierten wir im vergangenen Geschäftsjahr aber auch in neue, zukunftsträchtige Geschäftsfelder", erklärt Freitag. "So erwarben wir das Unternehmen PVI GmbH Photovoltaic Installations, das für Geschäftskunden PV-Anlagen plant und installiert sowie die Glasfaser Netz Kärnten GmbH und die NETcompany, um unsere Basis für den zukünftigen Ausbau des Glasfasernetzes in Kärnten zu stärken."

Mehr Mitarbeiter für Energiewende

Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kelag und ihrer Tochtergesellschaften stieg im Geschäftsjahr 2022 um 103 auf insgesamt 1.732 Beschäftigte. Grund für diesen Zuwachs ist das verstärkte Engagement im In- und Ausland. Die Anzahl der Lehrlinge ist mit 97 konstant geblieben. "Wir sind einer der größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in Kärnten, die eigene Aus- und Fortbildung sind wesentliche Säulen für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens heute und in Zukunft", betont Güthlein.

3 Milliarden für die Energiewende

"Als Kelag-Konzern haben wir es uns einmal mehr zum Ziel gesetzt, unseren erneuerbaren Ausbaupfad mit nachhaltigen Projekten voranzutreiben: In den kommenden zehn Jahren investieren wir rund zwei Milliarden Euro zusätzlich in die Nutzung erneuerbare Energieträger und rund eine Milliarde Euro in die Netzinfrastruktur", sagt Freitag. Im Kampf gegen den Klimawandel und zur Erhöhung der Unabhängigkeit von fossilen Energien braucht es einen ausgewogenen Mix aus grünen Energien.

Geschäftsjahr 2023

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand aufgrund der Zurechnung des anteiligen Ergebnisses der VERBUND Hydro Power eine Ergebnissteigerung, allerdings könnten sich vor dem Hintergrund der der anhaltend niederschlagsarmen Witterung sowie der unsicheren Rahmenbedingungen und Preisentwicklungen an den Energiemärkten auch größere Ergebnisschwankungen ergeben.

Reaktionen der Politik

Der Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer fordert einen sofortigen Stopp der für Sommer angekündigten Strompreis-Erhöhung für die Kelag-Kunden. "Angesichts dieser massiven Gewinne der Kelag und einer erwarteten weiteren Gewinnsteigerung im Jahr 2023 gibt es null Berechtigung für die angekündigte Strompreis-Erhöhung der Kelag. Diese ist sofort abzublasen. Landeshauptmann Kaiser muss seinen Dauerschlaf beenden und auf die Kelag einwirken, dass es keine Strompreisexplosion gibt. Der Kärntner Strompreis muss günstig und fair bleiben", so Angerer.

Team Kärnten

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert, dass sich dieses auch positiv auf die Kunden des Energieversorgers auswirkt: "Es muss alles getan werden, dass es zu keiner Erhöhung des Strompreises für die Kunden kommt und diese vielmehr von den Ergebnissen der KELAG profitieren, nämlich durch Preissenkungen."

"Mehr Maßnahmen und Freiflächen"

Für die Zukunft der Energieversorgung in Kärnten mahnt Köfer ein, dass unser Bundesland von Stromimporten unabhängiger wird: "Nach Jahren des Stillstandes muss jetzt der Turbo in Sachen Ausbau der Erneuerbaren Energieträger gezündet werden. Die Verhinderungspolitik der vergangenen Jahre können und dürfen wir uns nicht mehr leisten. Wir brauchen insbesondere bei Photovoltaik weitaus mehr Maßnahmen und Freiflächen, die genutzt werden müssen.“

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