Bundesheer
Kärntner Milizsoldaten rücken zum "Corona-Einsatz" ein

Rudolf Kury, Walter Gitschthaler, Axel Stupnik, Mario Mikosch und Christoph Hofmeister informierten in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne über den bevorstehenden "Corona-Einsatz" der Milizsoldaten. | Foto: Rauscher
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  • Rudolf Kury, Walter Gitschthaler, Axel Stupnik, Mario Mikosch und Christoph Hofmeister informierten in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne über den bevorstehenden "Corona-Einsatz" der Milizsoldaten.
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Am Montag rücken circa 150 Milizsoldaten der ersten Kompanie des Jägerbataillons Kärnten zum Dienst ein. Nach einer zweiwöchigen Ausbildung werden sie bis Ende Juli an den Kärntner Grenzen zu Italien und Slowenien die Stellung halten.

KÄRNTEN. Die Milizsoldaten sollen in erster Linie Polizei und Gesundheitsbehörden bei Corona-Kontrollen an den Grenzen unterstützen. Ab Montag werden die Kärntner Milizsoldaten daher in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau und am Truppenübungsplatz Marwiesen in Feistritz an der Drau geschult und vorbereitet. Zwei Wochen später lösen sie die Grundwehrdiener ab, die sich derzeit im "Corona-Einsatz" an der Kärntner Grenze zu Slowenien und Italien befinden.

Für "Corona-Einsatz" gut gerüstet

Die Ausbildung der Milizsoldaten in der Spittaler Türk-Kaserne übernehmen Berufssoldaten des Hochgebirgs-Jägerbataillons 26. Kommandant Rudolf Kury berichtete bei einem Pressegespräch in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne, dass die Milizsoldaten auf den bevorstehenden "Corona-Einsatz" bestens vorbereitet werden: "Die Schwerpunkte der Ausbildung sind Waffen- und Schießübungen, Umgang mit dem Abwehrspray, Selbstverteidigung, Personen- und Kfz-Kontrolle und es gibt auch eine rechtliche Schulung der Landespolizei-Direktion." Insgesamt dauert die Ausbildung der Milizsoldaten 120 Stunden. Ab 18. Mai sind die Milizsoldaten dann an den Kärntner Grenzen zu Italien und Slowenien im Einsatz, wo sie Polizei und Gesundheitsbehörden bei Grenzkontrollen helfen, beispielsweise LKW-Fahrer kontrollieren und bei ihnen Fieber messen.

Corona-Test für jeden Milizsoldaten

Die aktuell notwendigen Sicherheitsvorkehrungen würden strikt eingehalten werden. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist Pflicht, betont Kärntens Militärkommandant Walter Gitschthaler: "Jeder Milizsoldat bekommt drei Mund-Nasen-Schutzmasken, die in unserer Schneiderei aus Tarnanzügen gefertigt wurden. Darüber hinaus wird am Montag bei jedem Milizsoldaten ein Corona-Test durchgeführt." Um eine Ansteckung mit dem Corona-Virus möglichst zu vermeiden, werden die Milizsoldaten außerdem in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bleibt in der Türk-Kaserne in Spittal, die andere kommt auf den Truppenübungsplatz Marwiesen in Feistritz an der Drau. Um den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten, werden zudem weniger Soldaten als üblich in den Zimmern untergebracht und auch das "Antreten in Reih und Glied" entfällt derzeit.

Premiere für das Bundesheer

Erstmals in der Geschichte des Österreichischen Bundesheeres rücken einberufene Milizsoldaten für die Dauer von gleich drei Monaten zum Dienst ein. Der Kommandant der Kärntner Milizsoldaten ist Axel Stupnik, der sonst als Physiker in der Steiermark arbeitet. Er freut sich auf den bevorstehenden Einsatz: „Für mich ist es eine Ehre, mit meiner Jägerkompanie dabei zu sein, wenn zum ersten Mal in der Geschichte der Zweiten Republik die Miliz mobil gemacht wird.“ Stupnik ist überzeugt, den Einsatz an den Kärntner Grenzen gut zu Ende zu bringen: "In den vergangenen Jahren wurde meine Einheit im Rahmen von Milizübungen bestens für einen derartigen Einsatz trainiert und geschult."

Genaue Zahl der Milizsoldaten ist noch nicht fix

Wie viele Milizsoldaten am Montag tatsächlich in der Spittaler Türk-Kaserne ihren Dienst antreten werden, ist noch nicht klar. 186 Soldaten erhielten einen Einberufungsbefehl, einige erhoben aus diversen Gründen dagegen Einwand. „Wir gehen auf jeden einzelnen Fall ein und es ist schon zu Befreiungen gekommen. Wie viele tatsächlich einrücken, werden wir am Montag erfahren", so Militärkommandant Gitschthaler. Er schätzt, dass schlussendlich 30 bis 40 Soldaten vom Dienst befreit werden. Wichtig für ihn sei nur, dass die Kompanie einsatzbereit ist.

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